Offizielles Organ des Vereins Österreichischer Chemie-Ingenieure und Chemotechniker - VÖCHICHT Chemie die Österreichische Zeitschrift Das Fachmagazin für die gesamte Chemiewirtschaft 121. Jahrgang | 2020.06 P.b.b. Sollingergasse 25/10 1190 Wien 15Z040411MÖsterreichische Chemie, 2020.063 EDITOrIal Das nun beinahe abgeschlossene Jahr 2020 hat die österreichische Industrie vor mehr als triviale Hürden gestellt. Das Ein- frieren vieler Bereiche des öffentlichen Lebens im März und die anschließenden neuen Verhaltensregeln für Betriebe hat zu schweren und weitreichenden Ent- scheidungen geführt, die auch in kom- menden Jahren nachklingen werden. Kurzarbeit, Schließungen, Verkleinerung – das war der Ausblick, der Anfang des Jahres wie ein Damoklesschwert über der gesamten Industrie hing. In welchem Zustand kommen wir aus dieser Krise heraus? Und welche Lehren kann die Industrie hier mitnehmen? Manche Branchen hatten es leichter als andere und müssen sich aufgrund ihres Betätigungsfeldes nicht über mangelnde Auftragslagen beschweren. Trotzdem gilt für alle nun eine primäre Zukunftsstrate- gie: Digitalisierung. Die chemische Industrie ist bereits lange auf einem guten Kurs was Vernetzung und Big-Data betrifft. Das Schlagwort In- dustrie 4.0 ist für den chemischen Sektor schon lange keine Floskel mehr. Auch bei Innovation und Entwicklung sind Online- Plattformen auf dem Vormarsch - interna- tional und cross-universitär betriebene Forschungen und Projekte über zeiteffizi- ente, virtuelle Labors Gang und Gebe. Die Digitalisierung muss aber einen ho- listischen Ansatz verfolgen. Es wird wich- tig sein, genau ermessen zu können, wo Home-Office Tätigkeiten möglich sind und in welchen Bereichen sogar betriebs- fördernd wirken, bevor man 2021 zur Ta- gesordnung übergehen kann. Hier wird die Bereitschaft und Innovationsfähigkeit der Unternehmen gefordert sein. Das setzt außerdem ein vorausschau- endes Handeln und einen kühlen Kopf voraus, denn das leise Grundrauschen einer Corona-Hysterie, maßgeblich durch eine nicht den Anforderungen entspre- chende Kommunikationsstrategie oder Versäumnisse des Bundes und der Län- der geschuldet, wird uns auch noch im ersten und zweiten Quartal begleiten. Leider fachmännisch vom Boulevard und tatsächlich auch so manchen Qualitäts- medien weiter geschürt. In Situationen wie diesen ist eine Ver- pflichtung zu klaren Daten und transpa- renten Zahlen ein Muss. Ohne gemeinsa- me Definitionen, klare Zählweisen und einheitliche Zählpunkte kann der informa- tionsbedürftige Bürger sich nur verwirrt stehen gelassen fühlen. Einer Pandemie- Müdigkeit muss anders beigekommen werden, möchte man sie verhindern. Ohne eindeutige Rohdaten als Basis oder falsch kumulierte Datensätze bleibt man zurück, wie Polarforscher im Schneesturm. 360 Grad weiß. Was die zeitrekordbrechende Erfor- schung mehrerer Vakzine betrifft, darf man gespannt sein, welchen Mehrwert diese Kraftakte aufzeigen werden und in welchen medizinischen Bereichen das Wissen, dass nun dank neuartiger Impf- stoffe gesammelt wurde und wird weitere Fortschritte möglich macht. Kein Grund also, düster in die Zukunft zu blicken. Ich darf Ihnen im Namen des Welkin Media Verlages erholsame Feiertage wünschen und hoffe für Sie und uns alle auf ein erfolgreiches, gesundes 2021! Florian Michael Fischer Inhaber und HerausgeberImpressum: Eigentümer, Verleger und Herausgeber: Welkin Media Verlag, 1190 Wien, Sollingergasse 25/10. Druck: Alwa & Deil Druckerei Ges.m.b.H., 1140 Wien, Sturzgasse 1a Für mit Namen oder Kurzzeichen gekennzeichnete Artikel trägt der Autor die volle Verant wortung. Editorials müssen nicht zwangsläufig die Redaktionsmeinung bzw. Blattlinie widerspiegeln. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert, übertragen oder übersetzt werden. Unverlangt eingesandte Manuskripte sowie nicht angeforderte Rezen sionsexemplare werden nicht zurückgeschickt. Es gelten die Anzeigenpreise und Bestimmungen laut Mediadaten. Abonnements: 2019 erscheinen 6 Hefte. Preis: € 65,– (Inland), € 85,– (Ausland) inkl. MWSt. und Versand. Ein Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn nicht bis 3 Monate vor Jahresablauf eine schriftliche Kündigung erfolgt. © Welkin Media Verlag, UID-Nr. ATU 66962888 ISSN 0379-5214. Bankverbindung: Erste Bank AG, IBAN: AT51 2011 1820 1006 0305, SWIFT/BIC: GIBAATWWXXX Redaktion: Chefredakteur: Mag. Florian Fischer, Redaktionsleitung: Ing. Helmut Mitteregger, redaktion@chemie-zeitschrift.at, Marion Rimser, Birgit Waneck Anzeigenleitung: Marion Rimser, Tel. +43 (0)680 219 64 55, m.rimser@chemie-zeitschrift.at Abonnementverwaltung: Birgit Waneck, abo@chemie-zeitschrift.at Titelbild: Vanishing Spirits - The Dried Remains of Single Malt Scotch - In diesem Bild: Glenfiddich. Foto: Ernie Button / erniebutton.com/ Täglich aktuelle Nachrichten aus Chemie, Forschung und Industrie auch online auf: www.chemie-zeitschrift.at, chz.at/LinkedIn, chz.at/twitter, chz.at/facebook 201920036 24 arMaTUrEN laBOr+BETrIEB 27 18 BIOCHEMIE FIrMEN+FaKTEN 5 aNlaGENBaU 21 INHalT 2020.06.FIrMEN+FaKTEN Spatenstich: BASF-Anlage für Kathodenmaterialien im Bereich der Elektromobilität Der Bau der neuen Anlage hat bereits be- gonnen, um ab 2022 rund 400.000 vollelek- trische Fahrzeuge jährlich auszustatten. BASF hat den ersten Spatenstich für ihre neue Produktionsanlage für Kathodenmate- rialien in Schwarzheide, Deutschland, vorge- nommen. In einer Online-Veranstaltung feierte das Unternehmen diesen Meilenstein gemein- sam mit Kunden, Politikern und Partnern. Die neue Anlage ist Teil des mehrstufigen BASF- Investitionsplans auf dem europäischen Markt für Batteriematerialien. Sie wird Vorprodukte aus der bereits angekündigten BASF-Anlage in Harjavalta, Finnland, verwenden. Die Bauar- beiten in Schwarzheide haben im August be- gonnen, der Betrieb soll 2022 aufgenommen werden. Die neue Anlage für Kathodenmaterialien wird mit weltweit führender Prozesstechnolo- gie ausgestattet sein und die Ausstattung von rund 400.000 vollelektrischen Fahrzeugen pro Jahr mit BASF-Batteriematerialien ermögli- chen. Die innovativen Kathodenmaterialien der BASF steigern die Leistungsfähigkeit der Batterien und fördern damit den Erfolg klima- freundlicher Mobilität. „Mit unseren Investitionen in Batteriema- terialien in Europa unterstützen wir unsere Kunden und nutzen die Wachstumschancen in dem schnell wachsenden Markt der Elek- tromobilität“, sagte Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE. „Elektro- mobilität ist eine der wichtigsten Lösungen, um den weltweiten Wunsch nach individueller Mobilität und die Notwendigkeit von deut- lichen Emissionsreduzierungen zu vereinen. BASF treibt die nachhaltige Elektromobilität mit innovativen Batteriematerialien und mo- dernster Technologie voran“, so Brudermüller. Peter Altmaier, Bundesminister für Wirt- schaft und Energie, betonte: „Der Spatenstich der BASF ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung für den Industriestandort Deutsch- land und den Aufbau einer europäischen Wert- schöpfungskette für Elektromobilität. Unser Ziel ist es, die besten und leistungsfähigsten Batterien in Deutschland und Europa zu pro- duzieren. Deshalb fördern wir den Ausbau der Batterieproduktion mit neuesten und umwelt- schonendsten Materialien. Konkret für das Projekt von BASF stellen Bund und Land rund 175 Millionen Euro zur Verfügung. Es freut mich sehr, dass BASF in Schwarzheide neue Maßstä- be setzen will und dadurch zukunftsfähige Ar- beitsplätze schafft, die zu einem erfolgreichen Strukturwandel in der Region beitragen.“ Der Vizepräsident der Europäischen Kom- mission, Maroš Šefčovič, unterstrich die Be- deutung des Aufbaus einer wettbewerbsfä- higen und nachhaltigen Wertschöpfungskette für die Herstellung von Batteriezellen in Euro- pa: „Die Batterie-Wertschöpfungskette ist von strategischer Bedeutung für die Widerstands- fähigkeit Europas, insbesondere im Hinblick auf eine saubere, nachhaltige Mobilität. Dies ist umso wichtiger, als wir versuchen, unseren Volkswirtschaften Starthilfe zu geben und gleichzeitig den Übergang in eine nachhaltige Wirtschaft zu beschleunigen. Ich freue mich, dass unser Fokus auf die Steigerung der Inno- vationskraft im Rahmen der European Battery Alliance starke Industrieprojekte wie die Inve- stitionen der BASF hervorbringt. Der Aufbau eines wettbewerbsfähigen, innovativen und nachhaltigen Batterie-Ökosystems in Europa wird auch dazu beitragen, angesichts des här- teren globalen Wettbewerbs Millionen von Ar- beitsplätzen in der europäischen Industrie zu sichern.“ Zulieferer ersten Ranges BASF will Zellhersteller und Automobil- kunden mit Kathodenmaterialien mit hoher Energiedichte zuverlässig versorgen, die nach- Schnelle Alternative zu Soxhlet, ASE und QuEChERS www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 Der modulare Aufbau der geplanten BASF-Anlage für Kathodenmaterialien in Schwarzheide erlaubt einen schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten. Bilder: BASF Im August 2020 starteten die Bauarbeiten für die neue Anlage für Kathodenmaterialien. Bis zur Inbetrieb- nahme der Anlage im Jahr 2022 ist die Integration erneuerbarer Energien geplant.FIrMEN+FaKTEN Prep for the future Designed in collaboration with the Enabling Technologies Consortium, the award-winning Nexera UC Prep SFC is a next-generation solution to the demand for efficient and robust semi-prep SFC purification in the pharmaceutical, chemical and food industries. Its flexible system configura- tion in a compact design allows users to overhaul their workflow, reduce inefficiencies and meet a wide range of purification requirements. Outstanding data quality through the patented “LotusStream” gas-liquid separator technology Maximizes lab resources with its compact design, green technology and fast dry down times Streamlined processes while fitting into pre-existing workflows with the easy-to-use “Prep Solution” software Novel semi-preparative Supercritical Fluid Chromatography system www.shimadzu.eu/prep-for-the-future www.loesemittel-extraktion.de www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 haltig und lokal hergestellt sind und ihren spe- zifischen Bedürfnissen in Europa entsprechen. „Die neue Anlage wird zusammen mit der Anlage für Vorprodukte in Harjavalta effiziente Herstellungsverfahren, einen hohen Anteil an erneuerbarer Energie, eine vorgelagerte Inte- gration in die Schlüsselrohstoffe wie Kobalt und Nickel sowie kurze Transportwege entlang der Wertschöpfungskette nutzen. Diese Maß- nahmen werden zu einem um 30 % geringeren CO 2 -Fußabdruck im Vergleich zum herkömm- lichen Industriestandard führen“, erklärt Dr. Pe- ter Schuhmacher, Leiter des Unternehmens- bereichs Catalysts der BASF. Er fügt hinzu: „Mit den Bemühungen im Recycling wollen wir den Kreislauf schließen und gleichzeitig den CO 2 - Fußabdruck unserer Kathodenmaterialien um insgesamt bis zu 60 % reduzieren.“ „Ich freue mich, dass Kunden, Politiker und Partner den Spatenstich für die neue Anlage für Batteriematerialien an unserem Standort in Schwarzheide virtuell miterleben können“, so Jürgen Fuchs, Geschäftsführer der BASF Schwarzheide GmbH. „Die neue Anlage befin- det sich bereits im Bau, wird unser Produkt- portfolio am Standort erweitern und nach ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2022 rund 150 neue Arbeitsplätze schaffen. Mit der Investition lei- sten wir einen wichtigen Beitrag zum erfolg- reichen Strukturwandel der Lausitz. Dies ist wirklich ein Moment zum Feiern und Erinnern.” Die Investition in Schwarzheide bekräftigt die Unterstützung von BASF für eine europä- ische Wertschöpfungskette für die Batterie- produktion und ist Teil des „Important Project of Common European Interest (IPCEI)“, das am 9. Dezember 2019 von der Europäischen Kom- mission nach den Beihilfevorschriften der Eu- ropäischen Union genehmigt worden war. chz.at/basf PSA-Einheit von Linde, in der Hochleistungs-Memb- ranen von Evonik Wasserstoff extrem rein separieren. Wasserstoff steht für eine klimafreundliche Mobilität der Zukunft. Eingesetzt in Brennstoffzellen-Fahrzeu- gen des Öffentlichen Nahverkehrs wie Busse oder Züge, aber auch im Schwerlasttransport kann Was- serstoff seine Stärken als emissionsfreier Treibstoff ausspielen. Fotos: Linde Wasserstoff aus Erdgasnetz abtrennen Linde bietet gemeinsam mit Evonik In- dustries bereits heute eine voll integrierte Gesamtlösung aus verschiedenen Techno- logien an, um Wasserstoff aus dem Erdgas Pipelinenetzwerk abzutrennen. Eine Real- Scale-Demoanlage, die im Jahr 2021 in Be- trieb geht, dient als Showcase für Wirtschaft- lichkeit und Effizienz dieser Technologie. Die vorhandene Infrastruktur von Erdgas- Pipelines stärker für den Transport von Was- serstoff (H 2 ), insbesondere grünem Wasser- stoff, zu nutzen, wird derzeit viel diskutiert. Etliche Initiativen weltweit wurden dazu be- reits gestartet, um Technologiekonzepte dafür zu erarbeiten. Über das Pipelinenetzwerk ließe sich H 2 über weite Strecken effizient befördern und dann an beliebigen Standorten entlang dieser Infrastruktur für energetische oder in- dustrielle Anwendungen nutzen. Dafür muss der Wasserstoff allerdings ef- fizient vom Erdgasstrom wieder abgetrennt werden. Um das zu leisten, kann Linde ge- meinsam mit Evonik Industries bereits heute schon eine voll integrierte Gesamtlösung aus verschiedenen Technologien anbieten. Die Druckwechseladsorptionsanlagen, die Linde bereits seit mehreren Jahrzehnten im Portfolio hat, können im kombinierten Prozess mit den Hochleistungs-Membranen „HISELECT® po- wered by Evonik“ Wasserstoff separieren und bis zu einer Reinheit von 99,9999 Prozent her- stellen. „Diesen hochreinen Wasserstoffstrom könnten dann beispielsweise Tankstellen für Brennstoffzellen-Fahrzeuge bereitstellen. Aber neben dieser rein energetischen Nutzung bie- tet sich vor allem auch die stoffliche Verwer- tung von Wasserstoff durch die chemische Industrie an“, erklärt Jürgen Nowicki, Execu- tive Vice President Linde plc und CEO Linde Engineering. H 2 ist ein wichtiger Rohstoff für industrielle Produktionsprozesse und wird im großen Maßstab eingesetzt. „Mit unseren Technologien haben wir bereits jetzt Produkte auf dem Markt, die einsatzbereit sind, wenn die vermehrte H 2 -Einspeisung ins Erdgasnetz auch verstärkt in die Umsetzung geht und Abtrennverfahren gefragt sind“, sagt Nowicki. Zudem stärkt Linde damit seine führende Po- sition hinsichtlich Technologien und Anwen- dungen rund um Wasserstoff. Eine Demonstrationsanlage am deut- schen Standort von Linde in Dormagen dient als Showcase für die Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Technologie. „Die ökonomischen Vorteile der Wasserstoffabtrennung aus vor- handenen Erdgaspipelines hängen maßgeb- lich von dem Effizienzgrad der Gasseparations- technologie ab. Entscheidender Parameter ist hierbei die Selektivität der Membran“, erklärt Dr. Harald Schwager, stellvertretender Vorsit- zender des Vorstandes von Evonik. „Wir sind der weltweit einzige vollständig rückwärtsin- tegrierte Hersteller von Membranen zur Gasse- paration. Dank unserer jahrelangen Erfahrung in der Polymerchemie können wir die entschei- denden Membraneigenschaften bereits auf der Materialebene justieren. Der Kunden erhält da- mit als Lösung eine besonders selektive und ro- buste Separationstechnologie.“ Aus der Zusammenarbeit von Linde und Evonik im Bereich der membranbasierten Gas- separation ging zuerst eine Referenzanlage zur Heliumaufbereitung in Mankota (Kanada) hervor, die 2016 in Betrieb gegangen ist. Hier werden ebenfalls beide Trennverfahren kombi- niert, also die Membran- und die Druckwechsel- adsorptions-Technologie. Die weltweit erste Heliumaufbereitungsanlage dieser Art verar- beitet mehr als 250.000 Normkubikmeter Roh- gas pro Tag und produziert Helium in Indus- triequalität (99,999 %). Dann weiteten Linde und Evonik die erfolgreiche Zusammenarbeit auf den Gasseparationsmarkt der Erdgasauf- bereitung, der Synthesegasapplikationen und der Ammoniakanlagen aus. Der Grund: „HISE- LECT-Membranen powered by Evonik“ eröff- nen aufgrund ihrer überlegenen Selektivität und Beständigkeit innovative Möglichkeiten – speziell in Kombination mit anderen Techno- logien von Linde als führendes Unternehmen der Gasseparation. „Gemeinsam mit unseren zukunftsweisenden Entwicklungen, also der H 2 -Separation aus Erdgasströmen, bauen wir unsere Position als führender Anbieter von kompletten Separationspaketen nun weiter aus“, erklärt Nowicki. chz.at/linde chz.at/evonikPrep for the future Designed in collaboration with the Enabling Technologies Consortium, the award-winning Nexera UC Prep SFC is a next-generation solution to the demand for efficient and robust semi-prep SFC purification in the pharmaceutical, chemical and food industries. Its flexible system configura- tion in a compact design allows users to overhaul their workflow, reduce inefficiencies and meet a wide range of purification requirements. Outstanding data quality through the patented “LotusStream” gas-liquid separator technology Maximizes lab resources with its compact design, green technology and fast dry down times Streamlined processes while fitting into pre-existing workflows with the easy-to-use “Prep Solution” software Novel semi-preparative Supercritical Fluid Chromatography system www.shimadzu.eu/prep-for-the-futureFIrMEN+FaKTEN www.mikrowellen-aufschluss.de www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 Paradigmenwechsel in Richtung Wasserstoffwirt- schaft. Grafik: Evonik Industries AG Wasserstoff-Konsortium bewirbt sich um EU-Fördergelder Das Projekt „GET H2 Nukleus“ nimmt weiter Form an. Ziel ist die Schaffung des landesweit ersten öffentlich zugänglichen Wasserstoffnetzes mit skalierbarer industri- eller Erzeugung von grünem Wasserstoff in Deutschland. Das Projekt ist wegweisend für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Das Wasserstoff-Konsortium um RWE Ge- neration, bp, Evonik, Nowega und OGE hat ei- nen Antrag auf Förderung aus dem EU Inno- vation Fund eingereicht. Konkret geht es bei dem Förderantrag um die Übernahme eines Teils der Investitions- und Betriebskosten von RWE und bp für die Erzeugung und Abnahme des grünen Wasserstoffs im Rahmen des GET H2 Nukleus. Die beantragte Fördersumme be- läuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag verteilt über zehn Jahre. Eine Förderzusage wäre wichtig, um im Rah- men des zur Erreichung der Klimaziele ange- strebten Hochlaufs von klimaneutralen Was- serstoff das Projekt zur Wirtschaftlichkeit zu führen und verbindliche Investitionsentschei- dungen zu ermöglichen. Paradigmenwechsel GET H2 Nukleus will den nationalen Aus- bau einer Wasserstoffwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette in Deutschland in Gang setzen. Dafür plant RWE Generation, auf dem Gelände ihres Gaskraftwerks in Lingen in einem ersten Schritt eine 100-Megawatt-Elektrolyse- anlage zu errichten. Die dann größte existie- rende Anlage dieser Art in Deutschland wird voraussichtlich ab 2024 pro Stunde zwei Ton- nen grünen Wasserstoff erzeugen. Dieser soll in künftig auf Wasserstofftransport umgestell- te bestehende Leitungen des Erdgas-Fernlei- tungsnetzes zur bp Raffinerie in Gelsenkirchen, zum Chemiepark Marl der Evonik sowie gegebe- nenfalls zu weiteren Abnehmern gelangen. „Wasserstoff ist bereits heute ein wichtiger Baustein in der chemischen Industrie und wird zukünftig eine noch größere Rolle spielen“, sagt Thomas Basten, Projektexperte bei Evonik. Im Chemiepark Marl zeigt sich beispielsweise, wie vielseitig Wasserstoff bereits heute eingesetzt wird. Der Stoff kommt auf dem Gelände mit knapp 20 Unternehmen in fast jedem Labor und jeder Anlage zum Einsatz – und das fast immer bei entscheidenden Prozessen. In der bp Raffinerie in Gelsenkirchen soll der grüne Wasserstoff für 105.000 Tonnen CO 2 - Einsparungen pro Jahr sorgen. Über den För- derzeitraum von zehn Jahren würde das eine Einsparung von insgesamt rund 1 Mio. Tonnen CO 2 bedeuten. In Unterstützung für die EU In- novation Fund Bewerbung wurde die Nutzung von grünem Wasserstoff in der bp Raffinerie Gelsenkirchen im Rahmen einer technischen Untersuchung tiefergehend analysiert. Dabei wurde die grundsätzliche Machbarkeit bestä- tigt. Damit das gesamte Projekt zügig voran- schreiten kann, braucht es neben Fördergel- dern zudem die richtigen staatlichen Rah- menbedingungen – etwa eine Entlastung des bei der Wasserstoffproduktion eingesetzten Stroms von der EEG-Umlage sowie gesetzliche Regelungen für den Betrieb der Wasserstoff- netze, damit die bestehenden Gasleitungen umgestellt werden können. Für künftige Ab- Informationen zum Konzern Evonik ist ein weltweit führendes Un- ternehmen der Spezialchemie. Der Kon- zern ist in über 100 Ländern aktiv und er- wirtschaftete 2019 einen Umsatz von 13,1 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBIT- DA) von 2,15 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Mehr als 32.000 Mit- arbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb. Das Motto: „Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag“. Über Technology & Infrastructure Die Division Technology & Infrastruc- ture bündelt Expertise rund um die Chemie- produktion und ist Treiber von Innovation und Digitalisierung im produktionsnahen Umfeld. Mit Kompetenz, fachlicher Exzel- lenz und Kreativität bieten rund 8.000 Mit- arbeiter alle Dienstleistungen über den ge- samten Lebenszyklus einer Chemieanlage und entlang der Supply Chain. nehmer wie bp ist die Anrechenbarkeit des grünen Wasserstoffs auf seine Treibhausgas- minderungsziele entscheidend. Vorzeigeprojekte fördern Der EU Innovation Fund (EU IF) ist eines der weltweit größten Finanzierungsprogramme für die Demonstration kohlenstoffarmer Techno- logien und Prozesse. Es konzentriert sich auf Vorzeigeprojekte mit Potenzial für erhebliche Emissionsreduktionen. Nach Antragsprüfung entscheidet der EU IF voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021, ob GET H2 Nukleus für die zwei- te Bewerbungsphase zugelassen wird. Bis Ende 2021 steht fest, ob der GET H2 Nukleus in den Genuss einer Förderung kommt. chz.at/evonik Bau von Clariants sunliquid-Anlage in Rumänien auf dem Weg zur Fertigstellung bis Ende 2021 Wie Clariant vermeldet, schreiten die Bauarbeiten voran mit mehr als 650 Arbei- tern vor Ort und unter absoluter Einhaltung sämtlicher Maßnahmen zum Schutz vor der COVID-19-Pandemie. Mehrheitlich wurden die großen Teile der Produktionsanlage bereits installiert. Rekrutierung sowie Schulung von Anlagenbedienern und sonstigen lokalen Mit- arbeitern ist aktuell im Gange. Clariant, ein fokussiertes, nachhaltiges und innovatives Spezialchemieunternehmen, hat bekannt gegeben, dass sie beim Bau ihrer sunliquid®-Produktionsanlage für Zellulose- Ethanol in Podari im Südwesten Rumäniens gute Fortschritte macht. Wenngleich die CO- VID-19-Pandemie weiterhin eine Herausforde- rung darstellt, konnte Clariants Team sicher- stellen, dass die Bauarbeiten vor Ort unter Einhaltung aller von den rumänischen Behör- den festgelegten Pandemie-Schutzbestim- mungen fortgesetzt werden. „Es ist wirklich eindrucksvoll, zu sehen, wie unser Projektteam sowie alle Partner vor Ort es geschafft haben, dieses wichtige Bau- projekt am Laufen zu halten und gleichzeitig die Sicherheit und Gesundheit aller Beteili- gten während der COVID-19-Pandemie zu ge-Foto: Getty Images Seit der Gründung im Jahr 1885 in Familienbesitz, zählt Boehringer Ingelheim heute zu den 20 führenden Pharma unternehmen weltweit. Rund 50.000 Mitarbeiter in den Geschäftsbereichen Humanpharmazeutika, Tiergesundheit und Biopharmazeutika schaffen Werte durch Innovation. In unserer Rolle als Partner des Patienten konzentrieren wir uns auf die Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente und Therapien, die das Leben der Patienten verbessern und verlängern können. www.boehringer-ingelheim.at Die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern – das ist unser Ziel. Next >