Mit Sonderteil des Fachverbandes der chemischen Industrie Österreichs Chemie die Österreichische Zeitschrift Das Fachmagazin für die gesamte Chemiewirtschaft 122. Jahrgang | 2021.05 P.b.b. Siolygasse 18/2/2 1190 Wien 15Z040411M INSIGHT Schnellster Muffelofen der Welt Schafft in wenigen Minuten, was sonst viele Stunden dauert. Tiegel kühlen in wenigen Sekunden ab www.schneller-muffelofen.de Der Wert des Wissens Agilent Elementspektroskopie Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit zur Hand haben kann dabei helfen, mit der alltäglichen Komplexität der Proben, Geräteanforderungen, Richtlinien und anderen Anforderungen an Zeit und Ressourcen besser fertig zu werden. Und es macht es einfacher, unerwartete Herausforderungen zu meistern. Das Wertvollste, was eine analytische Lösung liefern kann, ist die Gewissheit, dass Sie Antworten bekommen, und zwar die richtigen Antworten zur richtigen Zeit. 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Die klassische Methodik erfordert ein Kochen und Lösen der Kunststoffpro- be in Säure, gefolgt vom Neutralisieren des Füllstoffes, dem Trocknen und der Rückwaage. Diese Methodik ist arbeits- und zeitintensiv und erfordert zudem nasschemische Kenntnisse des Perso- nals. Damit ist dieses Verfahren für eine schnelle QS der Kunststoffcompound nur sehr bedingt geeignet. Als schnelle Me- thode wäre das Veraschen im Muffelofen eine Lösung, wie es z. B. bei der Bestim- mung von Farbpigmenten oder Glasfa- sern im Kunststoffbauteil seit langer Zeit praktiziert wird. Hierbei sind die Füllstoff allerdings anorganische Bestandteile, die nach der Veraschung des organi- schen Kunststoffes im Tiegel verbleiben und zurück gewogen werden. Daraus er- gibt sich der prozentuale Anteil des Füll- stoffes, z. B. 30 % Glasfaser. Um organische Füllstoffe wie z. B. Ruß, Koh- lefaser oder Carbon-Nanotubes zu bestim- men, ist diese Muffelofenprozedur ungeeig- net. Mit konventionellen Muffelöfen werden Polymer und Füllstoff gemeinsam im Tiegel verascht, der Tiegel ist also nach der Ver- aschung leer und somit kann der Füllstoff nicht gemessen werden. Eine Alternative stellt hier die neue Methode mit Inertgas- Atmosphäre wie z. B. Stickstoffspülung dar. Der Kunststoff-Schnellverascher Phönix Black MIV mit Inertgas-Atmosphäre ermög- licht die schnelle Veraschung einer Vielfalt von unterschiedlichen Kunststoffen und Kautschuk zur Bestimmung des Ruß- bzw. Kohlefaseranteils und des Gehaltes an Car- bon-Nanotubes. Dabei wird die Heizmuffel mit Inertgas wie z. B. Stickstoff gespült. Das Kunststoffpolymer verschwelt und verlässt den Tiegel, während der kohlenstoffhaltige Füllstoff im Tiegel zurückbleibt. Das Re- sultat: Was früher Stunden brauchte, wird jetzt in Minuten erreicht. Das eingebaute Gebläse entfernt Rauch, Hitze und Dämpfe automatisch und erhöht so die aktive Ar- beitssicherheit. Die Einsatzgebiete für derartige Kunst- stoffcompounds sind typischerweise im Flugzeug- und Automobilbau (Stoßstan- gen, Zierleisten, Armaturen, Wannen, Ab- deckungen, Fertigteile, etc.) zu finden. Ulf SenguttaINHalt2021.05. CHEMIEloGIStIK 27 2021 32 JUBIlÄUM 36 WaSSEraNalYtIK arBEItS- 43 SICHErHEIt FIltratIoN 4.0 24 GaStBEItraG 28 aUtoMatIoN 34 SMart- NaCHBErICHt 38 laBor+BEtrIEB 47 18 FCIo INSIGHt FIrMEN+FaKtEN 5 CoVErStorY 19 22 WISSENSCHaFt FIrMEN+FaKtEN Schnelle Alternative zu Soxhlet, ASE und QuEChERS www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 Air Liquide baut den größten, an eine bestehende Wasserstoff- Infrastruktur angeschlossenen Elektrolyseur in Deutschland Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Gilles Le Van, Vorsitzender der Geschäftsführung der Air Liquide Deutschland GmbH Bild: Air Liquide Air Liquide plant den Bau eines 30-Me- gawatt (MW)-Elektrolyseurs zur Erzeugung von klimaneutralem Wasserstoff in Oberhau- sen. In einer ersten Phase soll die Anlage be- reits 2023 mit einer Leistung von 20 MW in Betrieb gehen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat öffentliche Mit- tel für dieses Projekt – dem ersten Elektro- lyseur im Weltmaßstab, der im Rahmen der Partnerschaft zwischen Air Liquide und Sie- mens Energy realisiert wird – bewilligt. Der Elektrolyseur wird in die bestehende Wasser- stoff-Pipeline von Air Liquide integriert, um Schlüsselindustrien und die emissionsfreie Mobilität im Raum Rhein-Ruhr mit klimaneut- ralem Wasserstoff zu versorgen. Der neue Protonen-Exchange-Membran (PEM)-Elektrolyseur, der von Air Liquide ge- baut wird, wird klimaneutralen Wasserstoff aus Wasser und erneuerbarem Strom erzeu- gen. Die technologische Lösung für das Pro- jekt wird im Rahmen der bereits angekündig- ten Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy entwickelt. Bis 2023 werden beide Partner eine 20-MW-Elektrolyseur-Anla- ge errichten, die 2.900 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff pro Jahr und klimaneutralen Sau- erstoff produzieren wird. In einer zweiten Pha- se plant Air Liquide, die Kapazität der Anlage auf 30 MW zu erhöhen. Der PEM-Elektrolyseur wird die größte Produktionsanlage von kli- maneutralem Wasserstoff sein, die an eine be- stehende Pipeline angeschlossen wird. Durch die beschleunigte Verfügbarkeit dieser Gase werden Sektoren wie Stahl, Chemie, Raffinerie und Mobilität in Nordrhein-Westfalen bei ihren Bemühungen um eine Verringerung ihres Koh- lendioxid-Fußabdrucks unterstützt. Dieses Projekt hat einen Förderbescheid des deutschen Bundesministeriums für Wirt- schaft und Energie erhalten. Elisabeth Winkel- meier-Becker, Parlamentarische Staatssekre- tärin im Bundeswirtschaftsministerium: „Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie haben wir einen entscheidenden Schritt zur Weiterent- wicklung der Energiewende getan. Gleichzei- tig bietet der Markthochlauf der H 2 -Wirtschaft große ökonomische Chancen, insbesondere nach den Einschnitten der Corona Pandemie. Das Wirtschaftsministerium arbeitet daher seit einem Jahr unter Hochdruck an der Schaf- fung der regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Jetzt brauchen wir konkrete und ambitionierte Projekte. Das Pro- jekt ‘Trailblazer’ der Air Liquide Deutschland hat in diesem Kontext Vorzeigecharakter. Hier wird gezeigt, wie mit ‘grünem’ Wasserstoff die nachhaltige Transformation der Industrie so- wie bestimmter Verkehrsbereiche aussehen kann. Zugleich ist das Projekt ein starkes Zei- chen für die Positionierung des Rhein-/Ruhr- gebiets im Wasserstoffbereich.“ Gilles Le Van, Vorsitzender der Geschäfts- führung der Air Liquide Deutschland GmbH, sagte: „Wir schätzen die Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums für dieses bahnbrechende Projekt. Gerade durch die Einbindung in eine bestehende Wasserstoff- Infrastruktur wird die Dekarbonisierung der nordrhein-westfälischen Industrie beschleu- nigt und die saubere Mobilität in dieser be- völkerungsreichen Region gefördert. Der Bau dieser Anlage wird das erste Projekt im Rah- men der Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy sein und zur Entstehung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland beitragen.“ chz.at/airliquide HOLLU SYSTEMHYGIENE: Wie steht’s um die Luftqualität in Ihrem Betrieb? Hollu Service Lüftungsinspektion Schützen Sie die Gesundheit Ihrer Mitar- beiterInnen und stellen Sie sicher, dass in Ih- rem Unternehmen hygienisch reine Raumluft eingeatmet wird. Einfach den holluService nutzen und alle Lüftungs- und Klimaanlagen vom Tiroler Hygienespezialisten professio- nell begutachten lassen – mit Nachweis! Die Luftqualität hat direkten Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Mit- arbeiterInnen. Wenn z.B. Schimmelsporen oder Schmutzpartikel über einen längeren Zeitraum eingeatmet werden, können daraus ernsthaf- te Gesundheitsprobleme entstehen. Deshalb sind Sie als ArbeitgeberIn gesetzlich dazu ver- pflichtet, die Klima- und Lüftungsanlagen Ihres Betriebs mindestens einmal im Jahr zu kont- rollieren und bei Bedarf zu reinigen. Davon pro- fitieren Sie auch in wirtschaftlicher Hinsicht: Saubere Anlagen verbrauchen weniger Energie, halten länger und sichern Betriebsabläufe, die im belüfteten Bereich ausgeführt werden. hollu empfiehlt, die einwandfreie Luftqualität nach der Reinigung nachweislich zu überprüfen. Nutzen Sie hierfür das holluService-Angebot Hygieneüberprüfung der Raumlufttechnik nach ÖNORM EN 15780 – sichere Sauberkeit. Hygienesicherheit – geprüft und nachgewiesen Beim hollu Luftanlagen-Check werden die Lüftungskanäle mittels Kamera auf Abla- gerungen und Verschmutzungen überprüft. Die mikrobiologische Kontrolle macht Keime, Bakterien und Schimmel sichtbar – der Ver- schmutzungsgrad wird erhoben. Weiters in- spiziert hollu alle anlagenspezifischen Teile und ermittelt den hygienischen IST-Stand. An- hand der Auswertungen wird ein Maßnahmen- plan erstellt. Dies gibt Ihnen die Sicherheit, dass die Raumluft in Ihrem Betrieb dem hygi- enischen Standard entspricht. Tipp! Holen Sie sich das spezielle Know-how ins Haus und melden Sie sich für das hollu Aka- demie Seminar Reinigung von Lüftungsan- lagen an. Der nächste Kurs findet am 16. und 17.12.2021 in Wolfern, Oberösterreich statt – si- chern Sie sich gleich Ihren Platz: www.hollu. com/akademie!Österreichische Chemie, 2021.056 FIrMEN+FaKtEN ARIS launcht Modell Tensor 2 mit marktweit einzigartigem Funktionsumfang in seiner Baugröße Tensor geöffnet Der intelligent vernetzbare Nachfolger des im Anlagenbau breit eingesetzten ARIS Tensor ist ein wahres Optionswunder. Im Seg- ment der Stellantriebe ändert er von Grund auf Prinzip und Umfang der Aufrüstbarkeit mit weiteren Funktionen für den wirtschaft- lichen Einsatz in vernetzten Infrastrukturen. Der Tensor 2 erhält den vollen Funktions- umfang des beliebten Vorgängers und ergänzt ihn durch einen CAN-Bus als seriellen Indus- trieanschluss an übergeordnete Steuersy- steme und ein WLAN-Modul für den Betrieb in drahtlos kommunizierenden Anlagenbe- reichen. Die Bedienung des Stellantriebs wur- de grundlegend überarbeitet und vereinfacht. Statt mit klassischer 7-Segment-Anzeige wird der Tensor 2 mit einem intuitiv bedienbaren grafischen Display ausgeliefert, das neben verschiedenen Betriebsmodi auch die Option zur anwenderspezifisch programmierbaren Bedienungsführung mitbringt. Der Funkti- onsumfang des Tensor 2 folgt den Bedarfen industrieller Praxis: Auf der Basis von über 40 Jahren Spezialisierung auf Stellantriebe ent- wickelt und produziert ARIS die Tensor-Reihe von Troisdorf ausgehend in enger Zusammen- arbeit mit Anlagenbauern und -betreibern. Ab Werk verfügt jeder Tensor 2 zur verdrah- teten Kommunikation mit dem Steuerungs- system seiner Anlage über einen CAN-Bus, der optional freigeschaltet eine individuelle Steuerung erlaubt. Die Technologie zum Aus- lesen von Daten und zur Kommunikation mit der Steuerung ist auf jedem Exemplar onboard vorhanden und kann bei Bedarf auch nach dem Einbau erworben werden. Die Aktivierung erfolgt ohne weitere Hardwaremontage und ohne Transportzeiten für Zusatzmodule mit einem Freischaltcode. Dadurch kann der Ten- sor 2 sehr günstig verbaut werden und ist von Anfang an für eine spätere Aufrüstung der An- lage vorbereitet. WLAN – drahtlose Steuerung im virtuellen Netzwerk Auch für den drahtlosen Einsatz in mo- dernen Anlagen ist der Tensor 2 geeignet. Bei Bedarf kann ein optional erhältliches WLAN- Modul aufgesteckt werden, das den Stellan- trieb über ein virtuelles Netzwerk mit seiner Anlage verbindet. Unter anderem können Pa- rameteränderungen damit auch in schwer zu- gänglichen Anlagenbereichen im laufenden Betrieb angewiesen werden. Über einen optionalen Meldekontakt kann der Tensor 2 Daten über seinen Betriebszu- stand auch direkt an eine Steuerungseinheit weitergeben, was eine exaktere Regulierung der Anlage von der zentralen Schaltwarte aus erlaubt. Anhand der gemeldeten Daten kann die Aktivität des Tensor 2 über einen Zeitraum hinweg flexibel angepasst werden, um auch bei veränderten physikalischen Bedingungen oder langer Laufzeit volle Funktionalität zu ge- währleisten. Vielseitiger Game Changer für das IIoT Die Antriebsparameter des Tensor 2 (Dreh- moment und Stellzeit) können vom Anwender für die konkrete Anwendung angepasst wer- den. Dabei zeichnen sich die Stellantriebe der Tensor-Reihe, die durch ihre kompakte Bau- weise mit geringer Motorleistung auskom- men, durch eine besondere Flexibilität aus: Über eine Tabelle können für den Tensor 2 op- timierte Wertepaare ausgewählt werden, die jede Drehrichtung separat bedienen. So kön- nen aufgabenspezifische Regelkreise optimal aufgebaut und eingestellt werden. Der ARIS Tensor 2 operiert ohne weitere Modifikation in Netznormen von 85-265 Volt und ist damit international kompatibel. Als Stellantrieb für den intelligent vernetzten Ein- satz ist er ab dem zweiten Quartal 2021 am Markt verfügbar. chz.at/aris B&R-Hypervisor-Software reduziert Platzbedarf in mobilen Arbeitsmaschinen Die Hypervisor-Software ermöglicht den parallelen Betrieb mehrerer Betriebssysteme auf einem Gerät. Die Betriebssyste-me können über ein virtuelles Netzwerk miteinander kommunizieren. B&R ist ein innovatives Automati- sierungsunternehmen mit Hauptsitz in Österreich und Niederlassungen in der ganzen Welt. Seit 6. Juli 2017 ist B&R eine Geschäftseinheit von ABB. Als Branchen- führer in der Industrieautomation kom- biniert B&R modernste Technologien mit fortschrittlichem Engineering. B&R stellt den Kunden verschiedenster Branchen per- fekte Gesamtlösungen in der Maschinen- und Fabrikautomatisierung, Antriebs- und Steuerungstechnik, Visualisierung und integrierten Sicherheitstechnik bereit. Lö- sungen für die Kommunikation im Industri- al IoT – allen voran OPC UA, POWERLINK und der offene Standard openSAFETY – runden das Leistungsportfolio von B&R ab. Darüber hinaus ist die Software-Entwicklungsum- gebung Automation Studio Wegweiser für zukunftsgerichtetes Engineering. Mit sei- nen innovativen Lösungen setzt B&R neue Standards in der Automatisierungswelt, hilft Prozesse zu vereinfachen und über- trifft Kundenerwartungen. B&R stattet seinen PC für mobile Arbeits- maschinen nun mit der B&R-Hypervisor- Software aus. So kann der PC gleichzeitig als hochperformante Steuerung und als Win- dows- oder Linux-PC dienen. Damit lassen sich zum Beispiel Smart-Farming-Anwen- dungen kostensparend mit nur einem Gerät umsetzen. Das sogenannte General-Purpose-Be- triebssystem (GPOS) und das Echtzeitbe- triebssystem sind über eine virtuelle Netz- werkschnittstelle miteinander verbunden. So kann zum Beispiel eine Windows-Software mit Cloud-Verbindung die optimale Fahrspur einer mobilen Arbeitsmaschine berechnen, wäh- rend das Echtzeitbetriebssystem diese Infor- mationen in konkrete Befehle an die Antriebe umsetzt. Durch die Kombination von zwei Be- triebssystemen in einem Gerät sinken die Ko- sten. Der Platzbedarf wird geringer und die zur Verfügung stehenden Hardware-Ressourcen werden besser ausgenutzt. Optionsplatine für externe I/O-Anbindung Für die Anbindung von externen I/O-Mo- dulen oder Sensoren in Kombination mit der Hypervisor-Software bietet B&R zudem eine neue Optionsplatine an. Sie ist mit drei CAN- und einer Echtzeit-POWERLINK-Schnittstelle ausgestattet. Standardisierte Kommunikation Um den PC innerhalb der mobilen Arbeits- maschine noch besser zu vernetzen, stellt B&R eine weitere Optionsplatine mit vier zusätz- lichen Ethernet-Schnittstellen zur Verfügung. Externe Geräte wie GPS-Empfänger oder Mobil- funkmodems können so an den PC angebun- den werden. Die Schnittstellen verfügen bereits über die Ethernet-Erweiterung TSN und sind so- mit für den zukünftigen Kommunikationsstan- dard OPC UA over TSN optimal vorbereitet. chz.at/br-automationDie digitale Transformation gestalten Mit dem Digital Enterprise hat Siemens ein ganzheitliches Lösungsportfolio entwickelt, das die virtuelle und die reale Welt nahtlos verbindet. Es umfasst Software, Automatisierungslösun- gen und Zukunftstechnologien wie Cloud und Edge Computing, künstliche Intelligenz sowie Industrial 5G. Damit unterstützen wir die produzierende Industrie dabei, schnell und flexibel auf Veränderungen im Markt und der Gesellschaft zu reagieren. siemens.at/digital-enterpriseLANXESS schließt Übernahme von Emerald Kalama Chemical ab LANXESS übernimmt Emerald Kalama Chemical mit rund 470 Mitarbeitenden und drei Produktionsstandor- ten. Hier: Rotterdam, Niederlande Der Spezialchemie-Konzern LANXESS hat am 3. August, die Übernahme von Emerald Kalama Chemical abgeschlossen. Das US- amerikanische Unternehmen ist ein weltweit führender Hersteller von Spezialchemikalien. LANXESS hatte am 14. Februar 2021 einen ent- sprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen sind erteilt worden. Den Kaufpreis in Höhe von rund 1,04 Milliarden US-Dollar (870 Mil- lionen Euro) hat LANXESS aus vorhandenen liquiden Mitteln finanziert. 2020 erzielte Emerald Kalama Chemical weltweit einen Umsatz von rund 425 Millionen US-Dollar (375 Millionen Euro) und ein EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 90 Millionen US-Dollar (80 Millionen Euro). 75 Prozent des Umsatzes entfiel auf das Geschäft mit Spezi- alitäten für den Consumer-Care-Bereich, vor allem Produkte für Aroma- und Duftstoffe so- wie Konservierungsmittel für den Einsatz in Lebensmitteln, Haushalts- und Kosmetikpro- dukten. Ein Viertel des Umsatzes stammte aus dem Geschäft mit Spezialchemikalien für industrielle Anwendungen. Mit dem Abschluss der Transaktion übernimmt LANXESS rund 470 Mitarbeitende und die drei Produktionsstand- orte in Kalama/Washington (USA), Rotterdam (Niederlande) und Widnes (Großbritannien). Neuer Geschäftsbereich Flavors & Fragrances Mit der zweitgrößten Akquisition seiner Firmengeschichte steigt LANXESS zu einem der führenden Anbieter von Produkten für Aro- ma- und Duftstoffe für den Consumer-Bereich auf. Die Produkte, zum Beispiel Aldehyde oder Benzoate, zeichnen sich durch höchste Quali- tät, Sicherheit und einzigartige Aromaprofile aus. Einsatzgebiete der Geschmacks- und Duft- stoffe sind vor allem Körperpflegeprodukte, Kosmetika, exklusive Düfte sowie Lebensmit- tel und Getränke. Die Produktpalette im neuen LANXESS-Portfolio enthält mehr als 30 Aroma- stoffe, die für erdige, blumige, fruchtige oder auch würzig-herbe Noten sorgen. Benzaldehyd etwa verleiht Anwendungen wie Lebensmitteln, Getränken, Körperpflege- produkten und Kosmetika einen süßen, man- delartigen Geschmack und Duft. In der Parfü- mindustrie ist es ein wichtiger Baustein bei der Synthese von Rosen- und Jasmindüften. LANXESS bringt das Geschäft mit Ge- schmacks- und Duftstoffen in den neu gegrün- deten Geschäftsbereich Flavors & Fragrances ein, der von Holger Hüppeler geleitet wird. „Wir verfügen bei LANXESS über jahrzehntelange Erfahrung in Technologie und Herstellung, um unsere Kunden verlässlich mit Synthese- chemikalien zu bedienen und gleichbleibend hochwertige Inhaltsstoffe zu liefern, auf die sich Formulierer von Geschmacks- und Duft- stoffen verlassen können“, sagt Hüppeler, der seine berufliche Laufbahn 1989 bei Bayer star- tete und auf über drei Jahrzehnte Erfahrung in Marketing, Vertrieb und Logistik zurückblicken kann. Teil der neuen Business Unit wird auch das Geschäft mit Benzylalkohol. Das Produkt kommt als hochreines Konservierungsmittel für Injektionslösungen und Kosmetika zum Einsatz sowie als Synthesechemikalie. Wei- tere Anwendungsgebiete sind unter anderem die Herstellung von Duft- und Aromastoffen so- wie Agrarchemikalien. Naturidentische Konservierungs- mittel für die Lebensmittelindustrie, Haushalts- und Pflegeprodukte Mit der Übernahme von Emerald Kalama baut LANXESS auch sein Portfolio an Konser- vierungsmitteln deutlich aus. Die wichtigsten Produkte für den Lebensmittelbereich sind hier die Natrium- und Kaliumbenzoate der Marken Kalama, Purox und Kalaguard. Sie kon- servieren schonend Lebensmittel, Getränke sowie Körperpflege- und Hauspflegeprodukte, die einen pH-Wert von bis zu 6,5 haben. Natrium- und Kaliumbenzoate werden in erster Linie als naturidentische Konservie- rungsmittel eingesetzt und hemmen sicher das Wachstum von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen. Sie sind von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) als Lebens- mittelzusatzstoff und Konservierungsmittel zugelassen und werden in Lebensmittel- und Getränkeanwendungen verwendet. Die neuen Produkte ergänzen die bisherige Palette der Getränkestabilisatoren von LANXESS mit den Marken Velcorin und Nagardo ideal. Auch in den Bereichen Haushalt und Kosmetik werden die benzyl-basierten Kon- servierungsmittel Natriumbenzoat, Benzo- esäure und Benzylalkohol eingesetzt. Natri- umbenzoat beispielsweise hemmt wirksam mikrobielles Wachstum bis zu einem pH-Wert von 7. Kalaguard SB ist das einzige in den USA und Europa zugelassene Natriumbenzoat für Haushaltsanwendungen wie Weichspüler, Rei- nigungs- oder Geschirrspülmittel. Seine Plus- punkte: Es wirkt nicht hautreizend und ist für die Verwendung in Green-Label-Programmen wie Ecolabel und Nordic Swan zugelassen. chz.at/lanxess FIrMEN+FaKtEN www.loesemittel-extraktion.de www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0Österreichische Chemie, 2021.059 Minebea Intec: Peter Steiner als neuer Chief Sales Officer an Bord CSO Peter Steiner Minebea Intec verstärkt sich in der Füh- rungsebene: Mit Peter Steiner soll neben der Umsatzentwicklung in den Kernmärkten auch das Geschäft in den Partnerregionen weltweit vorangetrieben werden. Mit dieser Personalie ist das C-Level unter CEO Hidenori Shimosako komplett. Peter Steiner tritt die Nachfolge von Frank Wieland an und freut sich auf eine vielseitige Aufgabe bei einem führenden Hersteller von Wäge- und Inspektionstechnologie. Besonders angetan hat es ihm dabei die Mischung, die das Unternehmen für ihn ausmacht. „Minebea Intec kombiniert die Historie eines deutschen Ingenieursunternehmens mit der Internatio- nalität und der Reichweite eines Weltmarkt- führers – das ist eine seltene und außeror- dentlich reizvolle Kombination.” so Steiners Einschätzung. “Das Management Team, das ich bereits vor meinem Start bei Minebea Intec ausführlich kennenlernen durfte, pflegt einen professionellen, offenen und sehr wertschät- zenden Umgang innerhalb und außerhalb des Teams. Peter Steiner bringt neben der fachlichen Expertise auch sein persönliches Faible für den B2B-Bereich mit. So leitete er vor seinem Start bei Minebea Intec die Sales and Service Organisation eines internationalen Verpa- ckungsmaschinenbauers und identifizierte bereits erste Anknüpfungspunkte: „“Die Ver- triebs- und Serviceprozesse sind von hoher Re- levanz, da die Customer Experience ganz ent- scheidend davon abhängt, wie wir im direkten Kontakt mit unseren Kunden wahrgenommen werden. Minebea Intec ist in beiden Bereichen schon sehr gut aufgestellt, was sich durch unser hoch entwickeltes CRM-System, einer leistungsstarken App für Kollegen im Vertrieb oder nicht zuletzt innovativen Servicetools wie miRemote zeigt. Aber ich habe auch schon ers- te Optimierungspotentiale erkannt, die ich mit meinem Team adressieren und umsetzen will.” Zusammen mit Dr. Karl Sommer (COO), Dr. Axel Böttger (CTO) und CEO Hidenori Shimosa- ko will Steiner nun neue Perspektiven in das Unternehmen einbringen, “Ich hoffe, dass ich als neuestes Mitglied im Management Team mit meiner breiten Vertriebserfahrung viele Impulse setzen kann. Als „Neuer“ hat man im ersten Jahr die Chance, mit der Außensicht viele Dinge zu erkennen und zu verbessern, die für andere schon langjährige Routine sind, und so gewohnte Abläufe auch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren.“ so Steiner zu seinem Start in der neuen Position. Bereits seit August 2020 ist Minebea Intec eine eigenständige Business Unit (BU) unter neuer Führung: Der CEO, Hidenori Shimosako, hat sich hohe Ziele gesetzt, die er durch ge- meinsames Arbeiten mit den anderen Teams erreichen will. Die neue Struktur der Minebea Intec BU stellt sich wie folgt dar: Hidenori Shimosako übernimmt als CEO die Führung, die damit ein eigenständiger Teil von MinebeaMitsumi wird. Geleitet wird die BU intern durch ein sechs- köpfiges Board of Directors: Jörg Hoffmann ist Chairman, Peter Grimley übernimmt die Rolle des Vice Chairman. Das Board wird durch Dr. Axel Böttger als CTO, Dr. Karl C. Sommer als COO sowie Peter Steiner als CSO komplettiert. Mit diesem Team sieht Shimosako eine Viel- zahl von Möglichkeiten, neue Herausforderun- gen gemeinsam anzugehen. Zuvor wurde der CEO-Posten von Peter Grimley besetzt, dem Shimosako ausdrücklich für seine Arbeit dankt: “Peter Grimley hatte mit seinem starken Engagement einen großen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens in den letzten Jahren, sowohl für Minebea Intec als auch MinebeaMitsumi. Ich bin dankbar, dass er mich nun gemeinsam mit den ande- ren Direktoren in meiner Position unterstützen wird.” So Shimosako zum Amtsantritt. Hidenori Shimosako fing bereits 1996 bei Mitsumi Elec- tric im Accounting-Bereich an, wechselte 2017 zum Mutterkonzern MinebeaMitsumi, wo er seit 2018 der Head of Sensing Device Business Unit war. Seit dem 1. August 2020 bekleidet er nun das Amt des CEO der neu begründeten Minebea Intec Business Unit. Als Leiter sieht Shimosako großes Potenti- al darin, neugewonnene Synergien durch die Gleichstellung mit der SensingDevice-Busi- nessUnit nutzen zu können. Gemeinsames Know-How sowie der Zugriff auf Management- Ressourcen der Mutterfirma eröffnen der Intec BU laut Shimosako große Wachstumschancen – ganz im Sinne des MinebeaMitsumi-Claims „One Team One Fight“. Das Nutzen dieser Syn- ergien zahlt sich auch für den Kunden aus, da etwa durch gemein genutzte Produktion auch kürzere Lieferzeiten und Logistikkosten ent- stehen. Durch effiziente Nutzung der gemein- samen Ressourcen verspricht sich Shimosako viel. „Es sollte kein Zögern geben, Hilfe anzu- nehmen.“ so Shimosako „Denn nur gemein- sam können wir unsere hohen Ziele erreichen und uns auf dem Markt einzigartig machen.“ chz.at/minebea-intec Sensirion: Eine Milliarde Sensoren auf dem Markt Mit einem SCD4x-CO 2 -Sensor wurde an ei- nem Nachmittag im Juli die Milliardenmarke geknackt – ein großer Meilenstein in der noch jungen Firmengeschichte. Vor knapp 23 Jah- ren wurde Sensirion als Spin-off der Eidgenös- sischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich gegründet und damit der Grundstein für den Erfolg des Schweizer Unternehmens gelegt. In nur wenigen Jahren konnte sich der Sensorher- steller als Marktführer im Bereich Feuchte- und Temperatursensorik etablieren. Die Mission des Unternehmens ist es, die Welt nachhaltig zu verändern, indem die Energieeffizienz von Anwendungen sowie die Gesundheit, die Si- cherheit und der Komfort von Menschen mittels intelligenter Sensorik verbessert werden. Rund 80 % der bisher produzierten Senso- ren stammen aus dem Bereich Feuchte- und Temperatursensorik. Dazu hat Sensirion sein Produktportfolio in den letzten Jahren stark erweitert und bietet mittlerweile in diversen Märkten bahnbrechende Sensorlösungen an, die neue Anwendungen ermöglichen oder Probleme bei bestehenden Anwendungen lö- sen. So ist es nicht verwunderlich, dass der milliardste Sensor ein SCD4x-CO 2 -Sensor ist. Diese disruptive Sensorlösung demonstriert die außergewöhnliche Innovationskraft von Sensirion: Als erstes Unternehmen hat Sen- sirion einen miniaturisierten CO 2 -Sensor für Raumluftqualitätsanwendungen erfolgreich auf dem Markt lanciert. Dank eines revolutio- nären Messprinzips konnte die Größe des Sen- sors um das Siebenfache reduziert werden. Die damit einhergehende Kosteneffizienz in Kombination mit der Sensorgrösse ermöglicht völlig neue Anwendungen im Bereich der CO 2 - Sensorik. Ein Sinnbild für den Weg, den das Hightech-Unternehmen eingeschlagen hat. „Unser Erfolg basiert auf den hervorragen- den Leistungen aller unserer Mitarbeitenden sowie auf Sensirions einzigartiger Unterneh- menskultur. Ich bin sehr stolz auf diesen Mei- lenstein und gleichzeitig davon überzeugt, dass es in Zukunft noch viele weitere geben wird“, sagt Marc von Waldkirch, CEO der Sen- sirion AG. „Der weltweite Trend zur Digitalisie- rung macht die Entwicklung von neuartigen Lösungen möglich, die Mensch und Umwelt in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens unterstützen können. Hierbei spielt Sensorik eine tragende Rolle.“ Als einer der führenden Hersteller digita- ler Mikrosensoren und -systemen hat Sensiri- on Gas- und Flüssigkeitssensoren sowie Diffe- renzdruck- und Umweltsensoren zur Messung von Temperatur und Feuchte, volatilen orga- nischen Verbindungen (VOC), CO 2 , Formalde- hyd und Feinstaub im Angebot. Ein internati- onales Netzwerk mit Niederlassungen in den USA, Europa, China, Taiwan, Japan und Korea unterstützt die Kundschaft sowohl mit Serien- produkten als auch mit massgeschneiderten Sensorsystemlösungen für verschiedenste Anwendungen. chz.at/sensirionNext >