< Previous20 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 den Design-In- und Dokumentations- aufwand erheblich. Sie reduziert auch die Lager- und Ersatzbeschaffungskos- ten. Die vereinfachte Wartung redu- ziert zudem sowohl den Arbeitsaufwand beim Service als auch den Schulungsbe- darf. In der Summe sind das viele posi- tive Argumente und auch viele interes- sante neue Möglichkeiten für OEMs, die letztlich auch darauf hindeuten könnten, dass dem Trommelmotorenmarkt noch große Veränderungen bevorstehen. Doch was sind die Herausforderungen in einem solchen Veränderungsprozess? Service – der Schlüssel zu schnelleren Innovationen Trotz der vielen überzeugenden Ar- gumente für die neue Klasse der Syn- chron-Trommelmotoren gilt es einige technische Hürden zu meistern, um Asynchronmotoren in neuen, über smarte Logik gesteuerten Förderanlagen zu ersetzen – nicht nur bei Marel. Beste- hende Designs müssten auf den neuen Achsdurchmesser von 30 mm umge- stellt werden. OEMs warten hier häufig auf die Einführung der nächsten Sys- temgeneration, bevor sie Änderungen vornehmen. Das kann einige Zeit in An- spruch nehmen. Eine weitere Heraus- forderung liegt in dem Design-In des Motors, da das Setup des Frequenzum- richters auf den jeweiligen Motor ange- passt werden muss. Damit hatten selbst die Experten von Marel zu kämpfen, aber Momentum konnte entstehende Fragen sofort beantworten, weil seine Ingeni- eure eng und direkt mit den Anbietern von Frequenzumrichtern wie Lenze zu- sammenarbeiten. „Der Service von Mo- mentum Technologies ist wirklich he- rausragend und genau auf den Punkt“, erklärt Sveinsson. Das klingt so, als sei es dem Momentum-Team gelungen, durch die Teilnahme an Marels Trom- melmotor-Standardisierungsprojekt eine starke und solide Basis zu schaffen, von der aus es seine globale Reichweite im Trommelmotorgeschäft weiter aus- bauen kann. Kontinuierliche Verbesserungen Die neuesten Innovationen von Mo- mentum Technologies finden sich in der neuen ölfreien Synchron-Trommel- motorreihe, wie beispielsweise die 180 Nm-Hochleistungsvariante, die einen neuen Benchmark in punkto kompak- tes Drehmoment aufstellt. Kein Wett- bewerber kann in der 139er Klasse der Trommelmotoren eine so hohe Leis- tungsdichte bieten. Alternative Trom- melmotoren gleichen Durchmessers erreichen nur circa die Hälfte des Dreh- moments. Um ein vergleichbares Dreh- moment mit konventionellen Konstruk- tionen nutzen zu können, bräuchte man 165 oder gar 215 mm Asynchron-Trom- melmotoren. Gleichzeitig ist der neue MTD139 als Low-Power Motor der IE4- Klasse deutlich energiesparender und kühler laufend, was ihn in IP66/69K- Edelstahlausführung auch für die Le- bensmittelindustrie prädestiniert. Der neue MTD139 Synchron-Trommelmotor mit einer gegenüber konventionellen Konstruktionen rund 9-fach höheren Start/Stopp-Fähigkeit überzeugt über- all dort, wo eine hohe Leistungsdichte bei beengten Platzverhältnissen gefor- dert ist. Mit derzeit 12 Varianten deckt die Mo- mentum Technologies MTS/MTD-Syn- chron-Trommelmotorserie der 138/139er Klasse Nennleistungen von 0,72 kW bis 1,5 kW ab und bietet maximale Förder- geschwindigkeiten von 0,54 m/s bis 2,2 m/s für besonders durchsatzstarke Lo- gistikstrecken. Das Drehmoment reicht von 22 bis 180 Nm bei Bandzugkräften von 302 N bis besonders leistungsstarke 2.605 N. All dies passt in Rohrlängen ab 330 mm bei 0,72 kW und 1,01 kW bezie- hungsweise 410 mm für die besonders leistungsstarken 1,5 kW Varianten. Die neuen MTD139 Synchron-Trom- melmotoren können direkt ab Werk mit oder ohne Drehgeber sowie mit ver- schiedenen Transmissionssystemen und passenden Umlenkrollen geordert werden. Für Rollenbahnen sind auch Pakete mit Rollen des Partnerunterneh- mens Rollex Förderelemente orderbar, was die Beschaffungsprozesse zusätz- lich vereinfacht. Weitere Produktinformationen über den neuen MTD139 Synchron-Trom- melmotor von Momentum Technolo- gies finden Sie unter: http://www.mo- mentum-tec.de/produktinformationen. html „Momentum- Trommelmotoren sind leistungsstark, kühl, trocken und robust. Darüber hinaus ist der Service von Momentum Technologies wirklich hervorragend und auf den Punkt“, sagt Andri Sveinsson, Projektmanager Innovation bei Marel.21Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 Terminhinweis Lebensmittelwerbung und Adipositas VÖLB-Gespräch #4 VÖLB-Webinar-Reihe mit Prof. Greber-Platzer und anderen 5.5.2021, 16 00-17 00 PostCovid 19 und Gesundheit – Die richtige Lebensmittelauswahl im Focus ÖGE-Frühjahrssymposion 2021 17.6.2021, Online 150 Jahre Boku 15.10.2021 Österreichischer Verpackungstag 2021 28. Oktober 2021, ab 13.00 MAK – Museum für angewandte Kunst, Stubenring 5, 1010 Wien Neuigkeiten des Vereins Österreichischer Lebensmittel- und Biotechnologen Enormes Interesse am 3. VÖLB-Gespräch zum Thema „Auf dem Weg zum Impfstoff“ Soll man sich impfen lassen? Welcher Impfstoff ist der Beste? Worin unterschei- den sich die heute angebotenen Impf- stoffe? Welche Schritte braucht es bis ein Impfstoff auf dem Markt angeboten wer- den kann? Diese und viele andere Fragen betreffend Impfstoff stellen sich heute vie- le Österreicher und die Menschen welt- weit. Der VÖLB hat dieses Thema aufge- griffen und auch beim 3. VÖLB-Gespräch am 4. März 2021 thematisiert. Zur online Diskussion wurden zwei anerkannte Ex- perten, Absolventen der Lebensmittel- und Biotechnologie der BOKU, Prof. Dr. Florian Krammer, Professor für Impf- stoffforschung, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New york, Vortragstitel: „SARS-CoV-2 Immunität und Impfstof- fe“ und Dr. Dietmar Katinger, Geschäfts- führer Polymun Scientific, „Auf dem Weg zum Impfstoff aus Sicht von Polymun Scientific“ eingeladen. Es wurden die ak- tuellsten Studien-Ergebnisse von Effizienz und Effektivität der Impfstoffe besprochen sowie unterschiedliche Impfreaktionen der Impfstoffe erklärt. Die Formulierungs- schritte und limitierenden Faktoren bei der Produktion sowie die große Leistung die komplexe Produktion riesiger Mengen si- cheren Impfstoffes in kurzer Zeit zu schaf- fen, waren Thema des zweiten Vortrages. Der Einladung folgten 379 Webinar-Teil- nehmer, die nach den Vorträgen ihre viel- fältigen Fragen an die Referenten richten konnten. Die Schlussstatements der beiden Experten „Lassen Sie sich impfen” und „Hören wir auf zu nörgeln und sehen wir das Positive“ sollten wir uns alle zu Herzen nehmen. Der schnellste Muffelofen der Welt www.mikrowellen-aufschluss.de Schnelle Alternative zu Soxhlet, ASE und QuEChERS Feuchtemessung in 2 Minuten22 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 B il d e r: C e m , L A B O R + B E T R I E B Neuartige beschleunigte Lösungsmittel-Extraktion EDGE zur einfachen Pestizid-Analytik von Gewürzen Bei der klassischen Extraktionsmethode Soxhlet- Extraktion wird typischerweise für viele Stunden, meist sogar bis zu 24 Stunden, eine Extraktion unter Rückfluss mit Lösemittelmengen von ungefähr 250 bis 500 ml durchgeführt. Der daraus gewonnene Extrakt wird anschließend entweder gravimetrisch ausgewertet oder chromatographisch analysiert (GC, HPLC). Dieser relativ einfache Arbeitsschritt kostet viel Zeit und verursacht hohe Kosten durch den Einsatz und die Entsorgung der großen Löse- mittelmengen in den Labors. Zudem ist der Platzbe- darf für die Soxhletapparaturen immens. Es werden komplette Abzüge benötigt und hinsichtlich der Nachhaltigkeit gibt es zu bedenken, dass hunder- te Liter Trinkwasser für die Rückflusskühlung der Soxhletapparaturen eingesetzt werden. Dem ge- genüber gewinnen zeit- und kostensparende so- wie nachhaltige Analyseverfahren sowohl in der Forschung wie auch in der Routineanalytik zuneh- mend an Bedeutung. Mit dem neuen Lösemittel-Ex- traktionssystem EDGE (Abbildung 1) werden lang- wierige Lösemittel-Extraktionen (F-ASE) schnell, einfach, sicher und kostensparend durchgeführt. Die Alternative Viele weitere hundert Veröffentlichungen zur „Druckbeschleunigten Lösemittel Extraktion F-ASE“ beschreiben die Vorteile der Technik, wie den Zeit- gewinn, die Kostenreduktion durch eine deutliche Minimierung des Lösungsmittels auf typischerwei- se 20 bis 60 ml, was wiederum niedrigere Anschaf- fungs- &. Entsorgungskosten zur Folge haben. Durch die Verwendung von wesentlich weniger Lösungs- mittel kommt neben dem Aspekt des Arbeitsschutzes noch der Umweltschutzgedanke zum Tragen, da die Lösungsmittelexposition auf ein Minimum begrenzt wird. Im Jahre 1998 wurde dazu die US EPA Methode 3545 veröffentlicht [1]. Das EDGE Extraktionssystem ist für die schnelle au- tomatisierte Lösemittel-Extraktion von Proben entwi- ckelt worden. Damit werden unterschiedliche Proben schnell in nur 5 bis 10 min. extrahiert. Die Extraktionen im EDGE werden unter Druck bei definierten Tempe- raturen durchgeführt, was zu einer starken Beschleu- nigung der Reaktionskinetik führt. Neben dieser schnelleren Desorption der Analyten von der flüssigen oder festen Matrix erfolgt das Aufheizen und Abkühlen der Probe durch ein spezielles Verfahren in wenigen Sekunden. Wie funktioniert das EDGE? Die Extraktionszelle Q-Cup (Abbildung 2) enthält am Bo- den einen leicht auswech- selbaren Filter, die Q-Disk. In dieses Q-Cup wird die zu un- tersuchenden Probe eingefüllt und das Q-Cup in den Auto- sampler platziert (Abbildung 3). Die Probe wird ganz ein- fach ins Q-Cup eingewogen, ein spezielles Befüllen oder Schichten der Probe ist nicht notwendig. Zusätzlich können Trocknungsmittel wie Natri- umsulfat oder Adsorbentien für Flüssigproben (Saft, Farbstoffe etc.) hinzugegeben werden. Der Greifarm befördert das Q-Cup in die Probenkammer und dann wird der Q-Cup automatisch druckdicht abge- schlossen (Abbildung 4). Nach Hinzufügen des Lösungsmit- tels wird die Zelle bei erhöhtem Druck auf eine de- finierte Temperatur schnell aufgeheizt und wenige Minuten lang bei konstanten Bedingungen gehalten, damit die Analyten aus der Probe herausgelöst wer- den. Der Lösemittelextrakt wird durch die Q-Cup Disk automatisch gefiltert, anschließend auf Raumtempe- ratur abgekühlt und ins Probenglas überführt [2]. Die beschleunigte Lösemittelextraktion ist erheblich schneller als Soxhlet, Ultraschall, klassische ASE, QuE- ChERS oder andere konventionelle Extraktionsme- thoden und braucht dabei viel weniger Lösemittel bei gleichzeitig wesentlich geringerem Arbeitsaufwand. Zudem ist eine integrierte Absaugung ins EDGE ein- gebaut. Der Platzbedarf des EDGE entspricht ca. einem DIN A 3 Blatt, das Gerät ist also sehr klein und kann praktisch überall aufgestellt werden, auch außerhalb eines Abzuges. Typische Anwendungsbeispiele bei Lebens- mitteln • Fettextraktion aus Lebensmitteln zur gravimetri- schen Fettgehaltsbestimmung • Fettextraktion aus Lebensmitteln zur anschließen- den Bestimmung von FAME, 3-MCPD • Pestizide und Herbizide in Lebensmitteln und Pflan- zen (Saft, Kräuter, Pflanzen…) • Beschleunigte QuEChERS Methode • Extraktion von Öl (Oliven- und Sonnenblumenöl) von marinierter Fleischware aus Kunststoffverpa- ckungen • Extraktion von Weichmachern (Phthalate) aus Kunststoffverpackungen für Käse und Wurstwaren Für die Bestimmung einer Vielzahl an Pestiziden in den Gewürzen Zimt, Oregano, schwarzer Pfeffer und Paprika wurde eine Methode im Edge ausgearbeitet. Dazu werden jeweils 2 g der Gewürze ins Q-Cup ein- gewogen und mit Acetonitril binnen 5 min. extrahiert. Die Analyse erfolgt mittels LC-MS. Der genaue Ablauf ist in dem Film zu sehen (2). Zusammenfassung Hunderte von Literaturstellen zeigen die Vergleich- barkeit der Extraktionsergebnisse der Extraktion unter Druck F-ASE (im EDGE) und Soxhlet-Extraktion auf. Beim Vergleich der Kosten und der Arbeitsweise (Be- dienung, Platzbedarf, Zeit, Probendurchsatz, Automa- tisationsgrad und Lösemittelkosten für Einkauf und Entsorgung, Umwelt- und Arbeitsschutz) schneidet die Druck-Extraktion wie im EDGE durchweg besser ab. Die Bedienung ist extrem einfach, die Extraktions- zeiten verkürzen sich von vielen Stunden auf wenige Minuten, es kann mit wesentlich weniger organischen Lösemitteln gearbeitet werden und die Automati- sierbarkeit ist aufgrund der neuartigen Bauweise des Abb. 2: Einfacher Aufbau des Q Cup Extraktionsgefäßes. Abb. 3: Einfaches Einwiegen der Probe ins Q Cup.Abb. 4: Aufbau der Extraktionszelle. EDGE auch gegenüber automatisierten Soxhlet-Appa- raturen gegeben. Literatur [1] USEPA Method 3546 as published on www.epa.gov/ epaoswer/hazwaste/test/3546.pdf, November 2000 [2] https://www.youtube.com/watch?v=yZXu9sZNoN8 chz.at/cemB il d e r: C e m , Abb. 4: Aufbau der Extraktionszelle. Mettler-Toledo GmbH, Laxenburger Str. 252/2, 1230 Wien | Tel.: 01 604 1980 | Info-LaborSales.MTAT@mt.com www.mt.com/Labor-der-Zukunft Smarte Lösungen für heute und morgen Heutzutage stehen viele Labore unter dem zunehmenden Druck, gleich- bleibende und prognostizierbare Leistung liefern zu müssen. Die Optimie- rung von Laborprozessen kann in diesem Zusammenhang erheblich zur Wirtschaftlichkeit einer Organisation beitragen. Durch die Anwendung der Lean-Prinzipien können Labore ihre Kapazitäten und ihren Ressourcen- bedarf besser einschätzen, folglich ihre Durchlaufzeiten verringern, ihre laufenden Arbeiten und Kosten optimieren und so letztlich einen besseren Kundenservice bieten. Anhand unseres Lean Lab-Leitfadens erhalten Sie nicht nur einen Überblick über den aktuellen Zustand Ihres Labors, sondern auch Anhaltspunkte darüber, welche Bereiche Verbesserungspotenzial in sich bergen. Lean Lab Fit für das Labor der ZukunftZwölf dieser Pioniere, jeder aus einem anderen Teilbereich der Kunststofftechnik stellt das vorliegende Buch vor. Es sind Biografien, die mit erstaunlichen, teils un- glaublichen Schicksalswendungen aufwarten, allesamt spannende Geschichten, insgesamt 495 Seiten. Im Kunststoffsektor ist das geografisch und bevölkerungs- mäßig kleine Österreich eine Großmacht. Auf der K-Messe in Düsseldorf, der weltgrößten Branchenmesse, gehört Öster- reich regelmäßig zu den Top-10- Aussteller-Nationen. Dieses Wirtschaftswunder wur- de nicht durch Wissenschaftler oder Ingenieure begründet, sondern in der Mehrzahl von mutigen Querdenkern, die durch Zufälle mit den Potenti- alen der neuen Werkstoffe in Kontakt kamen und deren Po- tentiale zu nutzen verstanden. N E U E R S C H E I N U N G im Welkin Media Verlag „Viele Wege führten nach... Kunststoff“ Direktbestellung unter chz.at/b101 oder über ISBN 978-3200065093Next >