Ein Themenheft der Österreichischen Chemie Zeitschrift Offizielles Organ der GÖCH-Arbeitsgruppe Lebensmittel, Kosmetik und Gebrauchsgegenstände Offizielles Organ des VÖLB (Verein Österreichischer Lebensmittel- und Biotechnologen) P.b.b. Siolygasse 18/2/2 1190 Wien 15Z040411M 2023 | 1 | 40. Jahrgang Die Österreichische Fachzeitschrift für Lebensmittelindustrie und -Forschung &L ebensmittel- B iotechnologie Der schnellste IR/Halogentrockner der Welt www.feuchte-messung.de www.hennlich.at Perfekt geeignet für hohe Feststoffgehalte und Viskositäten. EGAL OB SÄFTE, HONIG, SCHOKOLADE ODER SIRUP: » Mit unterschiedlichsten MATERIALIEN und FEINHEITEN zum OPTIMALEN ERGEBNIS! KANTENSPALTFILTER FÜR LEBENSMITTELANWENDUNGEN SELBSTREINIGEND UND LANGLEBIG3Lebensmittel-&Biotechnologie | 2023 | 01 EDITORIAL Die Filtration von Flüssigkeiten in der Lebensmittelindustrie ist ein entschei- dender Prozess zur Gewährleistung der Qualität und Sicherheit der produzier- ten Lebensmittel. Als Hauptbestandteil dieser kommt dem Wasser eine bedeu- tende Rolle zu. In der Lebensmittelindustrie werden verschiedene Filtrationsverfahren ein- gesetzt, um Verunreinigungen, Bakte- rien und andere Schadstoffe aus Flüs- sigkeiten wie Milch, Saft und Wein oder anderen Vorprodukten zu entfernen. Wasser ist ein Hauptbestandteil vieler Lebensmittel und seine Qualität ist für die Gesamtqualität des Endprodukts von entscheidender Bedeutung. Einer der ersten Schritte in der Pro- duktion und Verarbeitung von Lebens- mitteln ist daher die Aufbereitung von Wasser, welches zur Herstellung oder als Nebenprodukt in einem Großteil aller Betriebe benötigt wird. Verunreinigungen, Bakterien und andere Schadstoffe können sich negativ auf den Geschmack, die Konsistenz und das Aussehen von Lebensmitteln aus- wirken. Aus diesem Grund ist die Was- serfiltration in der Lebensmittelindustrie so wichtig. Häufigste Arten der Wasserfiltration Es gibt verschiedene Arten von Filtrati- onssystemen, die in der Lebensmittelin- dustrie häufig eingesetzt werden, darun- ter die physikalische, die chemische und die biologische Filtration. Bei der phy- sikalischen Filtration werden Filter ein- gesetzt, um Partikel aus dem Wasser zu entfernen. Bei der chemischen Filtrati- on werden Chemikalien, bei der biologi- schen Filtration Mikroorganismen ein- gesetzt, um Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen. Die physikalische Filtration ist die in der Lebensmittelindustrie am häufigs- ten eingesetzte Art der Wasserfiltration. HENNLICH hat sich mit einer vielfäl- tigen auf genau diese Art der Filtration spezialisiert. Je nach Anforderung an die Wasserqualität und die Wünsche des Kunden, kann dies durch Filterkerzen Automatische Rückspülfilter Typ OptiFil als perfekter Vorfilter für Osmoseanlagen mit Feinheiten bis 1 µm. oder Filterbeutel passieren. Diese Filter sind so konzipiert, dass sie Partikel und andere Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen. „Mit einer sehr breiten Produktpalet- te an unterschiedlichsten Feinheiten und Materialen bieten wir für nahezu alle Anwendungen eine entsprechende Lösung“, so Daniel Bauer, Produktmana- ger für Filtertechnik. Mehrstufige Filtration für Umkehr- osmose-Systeme Gerade bei lebensmittelerzeugenden Betrieben sind die Anforderung an die Wasserqualität sehr hoch. Ein wichti- ger Aspekt der Wasserfiltration in der Le- bensmittelindustrie ist daher die Vorfil- tration für Umkehrosmoseanlagen (RO). Umkehrosmosesysteme werden hier häufig eingesetzt, um gelöste Verunrei- nigungen wie Salz und Mineralien aus dem Wasser zu entfernen. Diese Systeme können jedoch ver- stopfen und beschädigt werden, wenn große Partikel wie Sedimente und Abla- gerungen nicht entfernt werden, bevor das Wasser in das RO-System gelangt. In diesem Fall kommt idealerweise eine mehrstufige Filtration zum Einsatz. Ein Materialmix aus automatischen selbstreinigenden Rückspülfiltern ge- paart mit nachgeschalteten sehr hoch- wertigen Filterkerzen oder Filterbeuteln ist die beste Lösung für den reibungslosen Daniel Bauer, Produktmanager für Filtertechnik bei HENNLICH Filtration in der Lebensmittelindustrie Betrieb einer Umkehrosmoseanlage. Diese vorgeschalteten Rückspülfil- ter können Feststoffe bis 1µm abtren- nen und sorgen dafür, dass die feine- ren nachgeschalteten Filterelemente der RO-Anlage zuverlässig funktionie- ren. Ohne Vorfiltration würden diese nur unzureichende Standzeiten aufweisen, was wiederum mit hohen Material- und Wartungskosten verbunden wäre. Schlussendlich ist die Filtration von Flüssigkeiten in der Lebensmittelindus- trie ein sehr wichtiger Prozess ist, der dazu beiträgt, die Sicherheit und Qualität der von uns konsumierten Lebensmittel zu gewährleisten, um unseren wertvol- len Körper gesund zu halten.Zwölf dieser Pioniere, jeder aus einem anderen Teilbereich der Kunststofftechnik stellt das vorliegende Buch vor. Es sind Biografien, die mit erstaunlichen, teils un- glaublichen Schicksalswendungen aufwarten, allesamt spannende Geschichten, insgesamt 495 Seiten. Im Kunststoffsektor ist das geografisch und bevölkerungs- mäßig kleine Österreich eine Großmacht. Auf der K-Messe in Düsseldorf, der weltgrößten Branchenmesse, gehört Öster- reich regelmäßig zu den Top-10- Aussteller-Nationen. Dieses Wirtschaftswunder wur- de nicht durch Wissenschaftler oder Ingenieure begründet, sondern in der Mehrzahl von mutigen Querdenkern, die durch Zufälle mit den Potenti- alen der neuen Werkstoffe in Kontakt kamen und deren Po- tentiale zu nutzen verstanden. NEUERSCHEINUNG im Welkin Media Verlag „Viele Wege führten nach... Kunststoff“ Direktbestellung unter https://wmv.pub/buch201 oder über ISBN 978-3200065093IMPRESSUM Lebensmittel- & Biotechnologie, Auflage: 4.000 Ein Themenheft der Österreichischen Chemie Zeitschrift (chz.at) Eigentümer, Verleger und Herausgeber: Welkin Media Verlag Florian Michael Fischer 1190 Wien, Siolygasse 18/2/2 Chefredakteur: Mag. Florian Fischer. Druck: Alwa & Deil Druckerei Ges.m.b.H., 1140 Wien, Sturzgasse 1a. Redaktion Dr. Eleonore Lickl Marion Rimser Für mit Namen oder Kurzzeichen gekennzeichnete Artikel trägt der Autor die volle Verantwortung. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – Durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert, übertragen oder übersetzt werden. Unverlangt eingesandte Manuskripte sowie nicht angeforderte Rezensionsexemplare werden nicht zurückgeschickt. Bankverbindung Erste Bank AG IBAN: AT51 2011 1820 1006 0305 SWIFT/BIC: GIBAATWWXXX Anzeigenleitung Marion Rimser Tel. +43 (0)680 219 64 55 m.rimser@chemie-zeitschrift.at Abonnementverwaltung Birgit Fischer abo@chemie-zeitschrift.at. Abonnements: 2023 erscheinen 6 Hefte. Preis: € 52,– (Inland), € 75,– (Ausland) incl. Porto und MwSt. Ein Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn nicht bis 3 Monate vor Jahresablauf eine schriftliche Kündigung erfolgt. © Welkin Media Fachverlag Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz Alleiniger Inhaber: Mag. Florian Michael Fischer Unternehmensgegenstand: Herausgabe periodisch erscheinender Fachzeitschriften. Grundlegende Richtung: Förderung des Austausches in den Bereichen der Chemie, der Lebensmittel- und der Biotechnologie. DVR 0521451 UID-Nr. ATU 66962888 ISSN 0254-9298 Titelbild: CEM PROZESSAUTOMATION Sicheres Dosieren, Mischen und Abfüllen in der Chemie-, Lebensmittel- sowie Parfüm- und Aromenindustrie 19 18UMWELT Recyclingfähige Lebensmittel- verpackungen: Qualitätskontrolle von Nanobeschichtungen COVERSTORy Präzise Feuchte-/Trockenmasse- Bestimmung von schwierigen Lebensmittelproben im schnellsten IR/Halogentrockner der Welt 12 NEWS+FACTS Aktuelle Meldungen 6 QUALITäTSSICHERUNG Teure und imageschädigende Rückrufaktionen verhindern 16 VÖLB Aktuelle Meldungen 22 Inhalt 2023 01 Bilder: CEM, Laboko/Shutterstock.com, Fraunhofer IPM, Fricke &L B LeBio.at 2019200366 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2023 | 01 Bilder: Cik-Solutions, SMC, Romaco NEWS+FACTS Automatischer Mikrowellen-Aufschluss spart Kosten. www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 Cik: Kühl- und Gefrierschränke für Labor und Pharmaindustrie! Die Angelantoni X-COLD-Serie ist eine Serie von Kühl- und Gefrierschränken für die Langzeitkon- servierung von biologischen Proben und Reagenzi- en, Impfstoffen und Medikamenten. Speziell für wissenschaftliche Labors, die pharma- zeutische Forschung und Krankenhäuser entwickelt, gehören diese Laborgeräte mit modernster elektroni- scher Steuerung und thermischer Höchstleistung zu den flexibelsten und zuverlässigsten Geräten auf dem Markt. Die Angelantoni X-Cold Kühl- und Gefrierschränke sind umweltfreundlich und geräuscharm. Sie bieten maximalen Schutz und Konnektivität, Zugriffsicher- heit mittels BIOGUARD sowie eine gleichmäßige Kühlung. Der Innenraum ist mit höhenverstellbaren Regalböden ausgestattet und somit optimierbar nach eigenem Bedarf. Durch die Minimierung von Kanten und deren vollständige Versiegelung, wird die Ver- vielfältigung von Bakterien verhindert und der Innen- raum ist leicht zu reinigen. Die Geräte werden per Farbdisplay mit Touch-Funk- tion gesteuert. Neben der kontinuierlichen Überwa- chung der Kammertemperatur und einem konfigu- rierbaren Alarmierungssystem, überwacht das Gerät den Verschleiß wichtiger Komponenten selbstständig. Das Gerät verfügt außerdem über einen BACKUP- BATTERIE. Bei Stromausfall kann die Batterie den Be- trieb für 30 Stunden autonom aufrecht erhalten. Das Be- und Entladen erfolgt einzeln pro Ampulle. Dadurch wird vermieden, dass die im Gerät gelager- ten Proben unnötigem thermischen Stress ausgesetzt werden. chz.at/cik-solutions Angelantoni Labor-Kühl- und Gefrierschränke SMC: Schlauchquetschventil der Serie LPV steigert die Hygiene und senkt den Energieverbrauch Das Schlauch quetsch ventil LPV von SMC punktet mit einer kompakten Breite von nur 20 mm, reduziert die Leistungsaufnahme auf bis zu 2,0 W und sorgt für eine hohe Hygienesicherheit etwa in Analysegeräten oder Flüssig keits- abfüll anlagen der Nahrungsmittel- und Medizinbranche. © SMC In vielen Branchen werden Schlauchquetschven- tile zur Steuerung von Medien verwendet, wenn diese zum Zwecke der Hygienesicherheit von den Innenteilen des Ventils getrennt sein sollen – etwa in Analysegeräten oder Flüssigkeitsabfüllanlagen. Die Quetschventile der Serie LPV des Automatisierungs- spezialisten SMC schützen das Medium so nicht nur effektiv vor Verunreinigungen, sondern erlauben den Einsatz bei hohem maximalen Betriebsdruck bei zugleich minimierter Ventilbreite von nur 20 mm und einer Leistungsaufnahme von 2,0 W. Kommen zur Steuerung von Medien etwa in der Analytik-, Medizin- und Nahrungsmittelindustrie Schlauchquetschventile mit Totvolumen zum Ein- satz, werden Prozessfehler, verunreinigte Proben oder Schwierigkeiten bei der Reinigung des Durchflusswegs wahrscheinlicher. Hier bietet SMC mit den Quetschven- tilen der Serie LPV in Magnetausführung ohne Totvolu- men die ideale Lösung: Da das Medium nicht mit den beweglichen Teilen des Ventils in Berührung kommt, werden mögliche Verunreinigungen minimiert und die Reinigung vereinfacht. Zum anderen kann das Medium wegen des fehlenden direkten Ventilkontakts ungehin- dert fließen, und der Druckabfall wird reduziert. Die Serie LPV erhöht so allem voran die Hygienesicherheit, hält aber gleichzeitig den Energieverbrauch und damit auch die Kosten gering – und schont so gleichermaßen die Umwelt und den Geldbeutel. Kleiner Verbrauch, hoher Betriebsdruck Die Serie LPV besitzt einen integrierten Energiespar- schaltkreis, durch den die Leistungsaufnahme nur 2,0 Watt beträgt (bei Außen-Ø von 3 und 4 mm). Ein weiterer kleiner Schritt zu einem großen Ziel: mehr Nachhaltigkeit bei industriellen Prozessen. Auch die Wartungs- kosten für potenziell beschädigte Schläuche werden durch den Ein- satz der Quetschventile von SMC gesenkt. Denn die Bogenform der Schlauchklemme macht sie nicht nur wartungsfreundlich, sondern verringert auch Beschädigungen des Schlauchs und sorgt für einen ungehinderten Durchfluss wie auch einen minimalen Druckabfall. Die Ventile der Serie LPV sind dabei in den Typen N.C. (Öffner, in geklemmter Position) und N.O. (Schließer, in gelöster Position) erhältlich. Einfach und flexibel in der Anwendung Als Schlauchmaterial lassen sich Silikon, PharMed ® BPT oder Tygon ® mit Außen-Ø von 3, 4 und 6 mm (1/8, 5/32 bzw. 1/4 Zoll) verwenden. Der Schlauch lässt sich bei der Quetschventilserie LPV nach der Verwendung zudem sehr einfach entfernen und entsorgen – eine Reinigung entfällt. Eine U-förmige Schlauchdurchführung sorgt dabei für einen beque- men Austausch beziehungsweise Installation. Bei bestehenden Modellen war hingegen noch oft not- wendig, den Schlauch durch eine O-förmige Öffnung einzuführen. Auch beim lediglich 20 mm breiten und damit kompakten Ventil geht die Montage einfach von- statten: Möglich sind Direkt-/Frontmontage sowie Pa- neeleinbau, wodurch es sich noch flexibler und siche- rer nutzen lässt. So lassen sich dank der Paneelmontage zwischen der Durchfluss- und der Spulenseite des Quetschventils elektrische Fehler infolge austretender Flüssigkeiten vermeiden. Einsatzbereit in zahlreichen Branchen Da die robusten und schmutzresistenten Schlauch- quetschventile der Serie LPV kein Medium berühren, ist für sie darüber hinaus keine spezielle Zulassung erforderlich. In Summe sind die Ventile von SMC da- mit die ideale Wahl insbesondere für Anwendungen von der Nahrungsmittelindustrie bis hin zur Medizin- branche, bei denen Medien besonders reingehalten werden müssen und eine hohe Hygienesicherheit zu gewährleisten ist – beispielsweise bei DNA-Analyse- geräten, bei Abfallflüssigkeitsleitungen von Blutanaly- sesystemen, bei Geräten zur Identifizierung und Un- tersuchung von Bakterien oder Abfüllvorrichtungen von verschiedenen Flüssigkeiten. chz.at/smc7 lder: Cik-Solutions, SMC, Romaco Die hochwertige Panel-Serie in Edelstahlausführung entspricht den hohen Anforderungen an Hygiene- und Reinraumvorschriften der Lebensmittel-, Verpackungs- oder Medizintechnik: Spaltfreies Gehäusedesign in Schutzart IP65 Flächenbündiger Touchscreen in 12 oder 15 Zoll CP79xx: Edelstahl-Control-Panel mit DVI/USB-Anschluss CP77xx: Edelstahl-Panel-PCs mit Intel-Atom ® -CPU Kundenspezifische Ausführung mit Not-Aus, Tastern, USB-Ports oder RFID-Lesern | PC12-38bG | Keine Keime. Keine Bakterien. Nur die reine Leistung Die spaltfreien Edelstahl-Panel-PCs mit Intel-Atom ® -Prozessor TouchpanelTouchpanel mit Sondertasten Edelstahl- Tragarmadapter Scannen und die Einsatzmög- lichkeiten der Edelstahl-Panel- PCs entdecken Romaco: Hochpräzises Wirbelschicht-Coating MUPS-Formulierungen sind eine weitverbreitete pharmazeutische Darrei- chungsform für den Protonenpumpenhemmer Esomeprazol. Hierfür werden Mikropellets mit dem aktiven Wirkstoff beschichtet und in Form von Tabletten oder Kapseln verabreicht. Die Wirbelschichtprozessoren der VENTILUS ® -Serie von Romaco Innojet eigenen sich besonders gut für das Coating von Mik- ropellets, das nach dem Luftgleitschichtverfahren von Herbert Hüttlin erfolgt. Esomeprazol unterdrückt die Bildung von Magensäure und wird daher unter anderem zur Behandlung von Magen- und Darmgeschwüren sowie gegen Refluxbeschwerden eingesetzt. Der säurelabile Protonenpumpenhemmer wird im Darm absorbiert und entweder parenteral verabreicht oder als magen- saftresistente orale Darreichungsform eingenommen. Dementsprechend ist das Medikament als Injektionslösung oder in Form von Tabletten oder Kapseln erhältlich. Dazu zählen auch die so genannten Multiple Unit Pellet Systems, kurz MUPS. Für diese Präparate werden wirkstoffhaltige Mikropellets entweder mit pulverförmigen Hilfsstoffen vermischt und anschließend zu Tabletten ver- presst oder alternativ in Kapseln gefüllt. Ein Vorteil von MUPS-Tabletten ist zum Beispiel, dass sie sich leicht auflö- sen und die Pellets mit den aktiven pharmazeutischen Wirkstoffen (API) den Magen aufgrund ihres kleinen Durchmessers schnell passieren, unabhängig davon ob er gefüllt ist oder nicht. Das führt zu einem sehr kontrollierten Frei- setzungsprofil und einer hohen Bioverfügbarkeit dieser Arzneimittelform. Da sich der Wirkstoff der MUPS-Tabletten auf viele Pellets verteilt, kann die Tab- lette auch halbiert werden. Bei überzogenen Retard-Tabletten hätte ein Teilen der Tablette dahingegen negative Auswirkungen für den Verbraucher, da der Wirkstoff sofort nach dem Schlucken freigesetzt würde, was einer Überdosie- rung (dose dumping) gleichkäme. Dahingegen fördern MUPS-Formulierun- gen die Compliance bei der Einnahme von Medikamenten. Effiziente und qualitativ hochwertige Herstellung von MUPS-Mikropellets mit den Wirbelschichtprozessoren der Serie VENTILUS® von Romaco Innojet. Dreistufiges Mikropellet-Coating Esomeprazol-Pellets für MUPS-Applikationen werden unter anderem mit dem Wirbelschichtverfahren hergestellt. Dabei handelt es sich um einen dreistufigen Coating-Prozess. Zunächst werden neutrale Starterpellets aus Glukose mit der wässrigen Wirkstoffsuspension besprüht. Anschließend folgt der Auftrag einer isolierenden Schutzschicht, bevor das magensaftresistente Retard-Coating aufgetragen wird, das für die kontrollierte Freisetzung des Arz- neimittels im Darmtrakt sorgt. Je nach Formulierung vergrößert sich der Durchmesser der Mikropellets während des Coating-Prozesses von circa 300 µm auf circa 1300 µm (Mikro- meter). Das entspricht in etwa einer Verdreifachung des Gewichts von circa 1,5 g auf 4,7 g pro Pellet. In der Pharmaindustrie werden für diese Art von Ver- fahren in der Regel mehrere Tage eingeplant. Die Wirbelschichtprozessoren der VENTILUS®-Serie von Romaco Innojet erfüllen alle Anforderungen an diesen anspruchsvollen Produktionsprozess. Die Technologie basiert auf dem Luftgleitschichtverfahren, das von Dr. h. c. Herbert Hüttlin entwickelt wurde. Drei Funktionseinheiten machen es möglich Das Zusammenspiel der Funktionseinheiten ORBITER®, ROTOJET® und SE- PAJET® der Wirbelschichtprozessoren von Romaco Innojet bildet die Grund- lage für die hohe Qualität und Effizienz bei der Herstellung von Esomepra- zol-Pellets. Bei dem innovativen Verfahren wird die Prozessluft durch den Behälterboden ORBITER ® in den zylindrischen Produktbehälter eingeleitet, wodurch eine spiralförmige Produktbewegung erzeugt wird. Die Coating- Medien werden von der zentral angeordneten Sprühdüse ROTOJET® mit Bottom-Spray appliziert und die Prozessluft durch das Filtersystem SEPAJET ® wieder ausgeleitet.Bilder: Romaco, Flexicon, Dachser, Brave Analytics Die zentral positionierte Sprühdüse ROTOJET® von Romaco Innojet ermöglicht einen sehr homogenen Pelletaufbau ohne Sprühblockaden. Der so genannte ORBITER®-Treibsatz besteht aus übereinander angeordneten Ringscheiben, was für gleichmäßige Strömungsverhältnisse im Innern des Behälters sorgt. Dadurch lassen sich die Wegstrecke und Geschwindigkeit der Mikropellets genau steuern und somit verhindern, dass die Partikel kollidieren und agglomerieren. Diese Gefahr besteht insbesondere beim Aufsprühen der sehr klebrigen enterischen Sus- pensionen. Esomeprazol-Coatings neigen wiederum zu starkem Abrieb, weshalb eine schonende Umwäl- zung der Charge, bei der kein mechanischer Stress erzeugt wird, von großer Bedeutung ist. Effizientes Eindüsensystem Aufgrund der kontrollierte Prozessluftbewegung lässt sich die Sprühflüssigkeit mit der zentral positio- nierten Sprühdüse ROTOJET® sehr präzise auftragen. Der Sprühnebel trifft von unten auf das Produktbett (Bottom Spray), was Sprühverluste signifikant redu- ziert. Außerdem werden durch den rotierenden Dü- senkopf Sprühblockaden gezielt unterbunden. Das ist insbesondere beim Auftragen der Retardschicht auf die Esomeprazol-Pellets wichtig, da die enteri- sche Sprühflüssigkeit leicht polymerisiert. Um die Beschichtung noch effizienter zu gestalten, kann die Lufttemperatur (und somit die Produkttemperatur) um die Düse herum anders geregelt werden als im rest- lichen Prozessbehälter. Dies führt zu einer besonders effizienten Trocknung und ermöglicht sehr kurze Pro- zesse. Über die unter- und oberhalb des ringförmigen Dü- senspalts eingeleitete Sprühluft wird die Tröpfchen- größe der Partikel definiert und somit sichergestellt, dass das Produkt während des mehrstündigen MUPS- Coating-Prozesses nicht überfeuchtet. Durch den ho- mogenen Pelletaufbau wird ein maximaler Feuchtig- keitsaustrag erreicht, was die Trocknungsdauer um bis zu 25 Prozent verkürzt und folglich auch den Energie- verbrauch der Anlage deutlich senkt. Darüber hinaus kann die ROTOJET® -Düse während des laufenden Prozesses leicht ausgetauscht werden, ohne dass dafür die Produktion gestoppt und der Pro- über die gesamte Produktion hinweg nacheinander mit konditionierter Prozessluft gereinigt. Durch die konditionierte, warme Abreinigungsluft werden Kon- densations-Effekte vermieden und somit die Standzeit des Filtersystems verlängert. Außerdem erlaubt die Geometrie der Filter ein kompaktes Maschinendesign. Die Platzeinsparung im Reinraum ist ein weiteres Plus in Sachen Nachhaltigkeit. Zumal für die Herstel- lung von Esomeprazol-Pellets lediglich eine Anlage benötigt wird. Aufgrund der Tatsache, dass der zy- lindrische Produktbehälter eine Befüllung von 10 bis 100 Prozent zulässt, muss die Charge wegen der pro- zessimmanenten Gewichtszunahme der Pellets nicht entleert und in Subbatches aufgeteilt werden. Das ver- ringert den ökologischen Fußabdruck des Verfahrens und spart darüber hinaus Zeit, Kosten und Lagerkapa- zitäten. Scale-ups leicht gemacht Mit den Wirbelschichtprozessoren der VENTILUS ® - Serie im Produktionsmaßstab können Batchgrößen von 60 bis 1.600 Litern produziert werden. Aufgrund der geometrischen Skalierbarkeit sowohl des zylindri- schen Produktbehälters als auch der Sprühdüse kön- nen Scale-up-Prozesse leicht durchgeführt werden. Im Innotech-Labor von Romaco Innojet in Steinen stehen dafür die entsprechenden Labor-, Pilot- und Produktionsanlagen für Produktversuche bereit. Mit der Laborsoftware DoE (Design of Experiment) lassen sich die Prozessparameter für neue Formulierungen schnell und leicht ermitteln. Sind z. B. die Sprührate, die Produkttemperatur und das Prozessluftvolumen erst einmal optimal aufeinander abgestimmt, kann die Kapazität der Wirbelschichtprozessoren hinsichtlich Leistung und Qualität voll ausschöpft werden. Idea- le Voraussetzungen also für die Entwicklung neuer Esomeprazol-Produkte. Autor: Bastian Käding, Managing Director, Romaco Kilian chz.at/romaco duktbehälter entleert werden müsste. Das verkürzt die Batchzeiten entscheidend. Nachhaltiger Partikelfilter Die Prozessluft wird durch das Filtersystem SEPA- JET ® ausgeleitet, das speziell für eine kontinuierliche Rückführung der Partikel in den Prozess konzipiert wurde. Hierfür werden die einzelnen Filtertaschen Flexicon: Mobiles, sanitäres Fördersystem zur IBC Entleerung Flexicons mobile, sanitäre IBC Entleerstation kann an mehrere Stellen in der Anlage oder zu einer Reinigungsstation zur schnellen Desinfektion gerollt werden Ein neues mobiles, sanitäres Fördersystem von Flexicon zur IBC Entleerung fördert kontaminati- onsempfindliche Schüttgüter aus IBCs (Intermedi- ate Bulk Container) staubfrei zu nachgeschalteten Prozessen. Der Entleerstations-Rahmen ist für die Mobilität in- nerhalb der Anlage auf Rollen montiert, während ein klappbarer Hilfsrahmen, der einen Ausgleichstrichter, einen flexiblen Spiralförderer und einen Stützmast trägt, nach unten geklappt werden kann, um Manöv- rieren durch Türen und Bereiche mit geringer Bauhö- he zu ermöglichen. Der IBC-Rahmen wird mit einem Gabelstapler auf Aufnahmebecher gehoben, die den IBC-Auslass auf den Vorratsbehältereinlass positionieren. Material, das vom IBC in den Beschickungsadapter eines flexiblen Spiralförderers fließt, wird schräg gefördert und in er- höhte Prozessanlagen und Lagerbehälter entleert. Der Förderer verarbeitet ein breites Spektrum an rieselfähigen und nicht rieselfähigen Schüttgütern, von Pellets bis hin zu Pulvern im Submikronbereich, ohne dass es zu einer Trennung von Mischprodukten kommt. Die flexible Spirale ist das einzige bewegliche Teil, das mit Material in Kontakt kommt, und wird von einem Elektromotor angetrieben, der hinter dem Aus- lasspunkt positioniert ist, wodurch ein Materialkontakt mit Dichtungen verhindert wird. Die mobile Einheit ist steckerfertig und betriebsbereit und kann mehrere Funktionen in der gesamten Anla- ge erfüllen. Es kann zu einer Reinigungsstation gerollt werden, wo eine untere Reinigungskappe am Förder- rohr entfernt werden kann, um die glatten Innenflä- chen mit Dampf, Wasser oder Reinigungslösungen zu spülen oder um die flexible Spirale zur Reinigung und Inspektion vollständig zu entfernen. Das System ist in Kohlenstoffstahl mit dauerhafter Industriebeschichtung, mit Materialkontaktflächen aus Edelstahl oder komplett aus Edelstahl (siehe Ab- bildung) mit Oberflächenbehandlung nach Indust- rie-, Lebensmittel-, Molkerei- oder pharmazeutischen Standards erhältlich. Flexicon fertigt auch Big-Bag-Entlader und flexible Schneckenförderer sowie Rohrförderer, pneumatische Fördersysteme, Big-Bag-Aufbereiter, Big-Bag-Füller, Sackentleerstationen, Fass-/Kisten-/Containerkipper, Fassfüller, Dosier- und Mischsysteme mit Wiegetech- nik und anlagenweite Schüttgutförderanlagen mit au- tomatischer Steuerung. chz.at/flexicon NEWS+FACTS Der schnellste Muffelofen der Welt www.mikrowellen-aufschluss.de Schnelle Alternative zu Soxhlet, ASE und QuEChERS Feuchtemessung in 2 Minutenlder: Romaco, Flexicon, Dachser, Brave Analytics Dachser in Linz nimmt sein erweitertes Warehouse in Betrieb Der Logistikdienstleister Dachser hat Ende No- vember in Hörsching bei Linz die Erweiterung sei- nes Warehouses abgeschlossen. Das Unternehmen investierte rund 4,3 Millionen Euro in den Ausbau seiner Logistikkapazitäten. Die weitere Lager- und Logistikfläche hat eine Grundfläche von 5.640 Qua- dratmeter und bietet zu den bisherigen 20.000 zu- sätzliche 10.500 Palettenstellplätze. Das Logistikzentrum Linz in Hörsching wurde 2008 eröffnet und verfügt über eine Umschlaghalle von 8.000 Quadratmetern sowie über ein vierstöckiges Büro- und Verwaltungsgebäude. Das 2017 eröffnete Warehouse wurde an die bestehende Umschlaghal- le angebaut und aufgrund der zentralen Lage inner- halb Europas und der hohen Kundennachfrage 2022 nun erweitert. „Wir nehmen seit einigen Jahren einen zunehmenden Bedarf an Lagerflächen und Logistik- dienstleistungen in Linz und der Umgebung wahr. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten haben die Nachfrage zu- sätzlich angetrieben“, sagt Michael Rauhofer, Nieder- Niederlassungsleiter Michael Rauhofer, 3.v.l., und Mit- arbeitende des Dachser Logistikzentrums Linz © Dachser Am Standort Hörsching ermöglicht Dachser Con- tract Logistics seinen Kunden maßgeschneider- te Logistiklösungen dank eines dichten Netzes aus Warehousing und Value Added Services sowie eines direkten Anschlusses an das einzigartige flächende- ckende europäische Landverkehrsnetz und die Luft- und Seefrachtdienstleistungen von Dachser Air & Sea Logistics. “Als wichtiger Bestandteil des weltweiten Dachser Logistiknetzwerkes ist das Logistikzentrum Linz opti- mal an die globalen Beschaffungs- und Distributions- märkte angebunden”, fügt Michael Rauhofer hinzu. Die entscheidende Voraussetzung für den nach- haltigen Erfolg des Standortes ist der zuverlässige, tägliche Service für die Kunden. Neben intelligenten IT-Lösungen und aktuellen Sicherheitsstandards sind zehn weitere Tore hinzugekommen. Insgesamt ver- fügt die Anlage nach dem Bauende über 120 Tore bzw. Rampen für das Umschlagslager und das Warehouse. chz.at/dachser lassungsleiter Dachser Logistikzentrum Linz. „Mit der Erweiterung unseres modernen Warehouses können wir die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kun- den individuell bedienen. Mit dem Ausbau unserer Kapazitäten gehen wir einen wichtigen Schritt, um unsere Region weiterzuentwickeln.“ Grazer Start-up bringt Nanopartikel-Analysegerät auf den Markt Das BRAVE B-Curious Nanopartikel-Analysegerät für zeitaufgelöste Partikelcharakterisierung Die OF2i-Methode: Das Prinzip basiert auf der Kombination sehr definierter fluidischer und optisch induzierter Kräfte, die auf Partikelströme wirken. Wo kleinste Teilchen nützlich sein können, will BRAVE Analytics mit ihrer neuen Messmethode da- bei sein Ob in der Entwicklung neuer Impfstoffe, der Erfor- schung von Nanoplastik oder der idealen Formulie- rung pharmazeutischer Wirkstoffe, Partikel und Na- nopartikel spielen eine große Rolle. Oft ist allerdings schwer zu verstehen, wie sich die kleinen Teilchen verhalten. Ein wichtiger Faktor dabei ist ihre Größe. Das Grazer Start-up BRAVE Analytics bringt im März ein neues Messgerät auf den Markt, das das Verhalten von den kleinsten Nanopartikeln veranschaulicht. Das neue Messgerät von BRAVE Analytics setzt eine patentierte Messmethode für die Partikelanalyse ein. Bei der „OptoFluidic Force Induction“-Methode, kurz OF2i, wird ein Laser durch die flüssige Probe fokus- siert, um eine Kraft auf die darin enthaltenen Partikel auszuüben. Die Partikel werden dadurch beschleunigt und die daraus entstandene Geschwindigkeitsände- rung gemessen. Sie korreliert mit der Partikelgröße. Zu den Vorteilen gegenüber herkömmlichen Parti- kelmessmethoden zählt die einzigartige Möglichkeit, Partikelgrößen kontinuierlich über Sekunden, Minu- ten bis zu einigen Stunden zu verfolgen. So kann man molekulare Prozesse überwachen, etwa das Verhalten von Proteinen und RNA oder den Abbau von Arznei- mitteln im Körper. Die OF2i-Methode liefert eine drei- dimensionale Ergebniskurve, die Sekunde für Sekun- de zeigt, was in der Probe vor sich geht, während es geschieht. Die Nadel im Heuhaufen finden Auch in der Messung extrem niedriger Partikelkon- zentrationen zeigt die neue Methode ihre Stärke. Das Gerät findet die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen: Kein Partikel bleibt unentdeckt. Erste Ergebnisse zum Thema Auslaugen von Nanoplastikteilchen aus Ge- tränkeflaschen liegen vor. Das OF2i-Gerät für die Anwendung im Labor heißt BRAVE B-Curious. „Der Name spielt auf die Neugier des Forschenden an,“ so Gerhard Prossliner, Mitgrün- der und CFO des Startups. „Wir sind selber Forscher, selber sehr neugierig and jetzt auch gespannt, in wel- chen neuen Entwicklungen und Bereichen BRAVE B-Curious eingesetzt wird. Die Erkenntnisse bringen Forscher sicher einen Vorsprung.“ „Be curious“ – ohne Limits Der Standort Graz hat der kleinen Firma auch einen Vorsprung gebracht. Sie ist tief verwurzelt im Science- Cluster und in der Uni-Landschaft. „Wir sind ein Spin- off der Med Uni und am Campus beheimatet,“ so CEO und Mitgründer Christian Hill, „haben aber auch her- vorragende Beziehungen zur TU Graz und der Karl- Franzens-Universität. Das bringt unsere Forschung unglaublich weiter.“ Es wird in Kooperationen und Dissertationsprojekten bereits an zwei Zusatzmodulen gearbeitet, die die Raman-Spektroskopie für die Iden- tifizierung von Stoffen und die Partikelanalyse einsetzt. Nach dem Produktlaunch des Laborgerätes BRAVE B- Curious im März kommt Ende 2024 die OF2i-Methode in einem Sensor für den Einbau in Produktionsanla- gen auf den Markt. Der BRAVE B-Continuous-Sensor wird rund um die Uhr messen können um die Parti- keleigenschaften von z.B. pharmazeutischen Formu- lierungen, Impfstoffen, Kosmetika und anderen Flüs- sigkeiten zu kontrollieren. chz.at/braveanalytics.eu In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma ThermobilNext >