< Previous Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 306 ADDITIVE FERTIGUNG Hasco Additive Fertigungstechnologien bieten höchste Gestaltungsfreiheit Die additiven Fertigungstechnologien sind längst nicht nur den Kunststoffen vorbehalten. Auch für anspruchsvolle Anwendungen im Werkzeug- und Formenbau wurden hochleistungsfähige Systeme und Materialien für die Verarbeitung von Metall entwickelt. In Verfahren wie dem Selective Laser Melting (SLM) werden hochwertige Pulver aus Metallen und Metalllegierungen zum Beispiel zu Formeinsätzen mit kon- turnahen Temperierkanälen verarbeitet. Token-Werkzeug mit additiv gefertigtem Heißkanalverteiler. Im Gegensatz zu den subtraktiven Ver- fahren, wie Fräsen, Bohren, Drehen und Schleifen, wo Material abgetragen wird, wird bei der additiven Fertigung ein Metallpulver schichtweise aufge- tragen und punktuell mit den darunter liegenden Schichten mittels Laser ver- schmolzen. Das erlaubt völlig neue Ge- staltungsmöglichkeiten. Metallpulver für die additive Fertigung Hasco Hochleistungs-Metallpulver. Hasco bietet jetzt neu ein Hochleistungs- Metallpulver MP/… an, das durch seine sehr hohe Qualität und eine ideale Kombination aus Partikelgröße, Rund- genauigkeit und Homogenität über- zeugt. Das Pulver ist in den Materialquali- täten 1.2709 und 1.4404 erhältlich und ermöglicht die Herstellung komplexer Bauteilgeometrien in bester Qualität mittels additiver Fertigungsverfahren. Innovative und zukunftsweisende Technologien Seit Jahrzehnten steht Hasco für Innova- tionen und zukunftsweisende Technolo- gien. So fand bereits 2016 die additive Fertigung Einzug in die Produktion von Heißkanal-Verteilerblöcken. Seitdem sammeln die Experten von Hasco hot runner laufend weitere Erfahrungen in diesem, für die Heißkanalbranche ein- zigartigen Themenfeld. Neue Wege im Formenbau Mit dem additiv gefertigten Streamrun- ner® von Hasco hat ein neues Zeitalter in der Welt der Heißkanaltechnik begon- nen. Die additive Fertigungstechnologie Streamrunner ermöglicht perfekte Balan- cierung und schonende Schmelzeführung. Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 307 ADDITIVE FERTIGUNG Montage im hauseigenen Spritzguss-Technikum. Fotos: Hasco bietet höchste Gestaltungsfreiheit und durchbricht die bisherigen Grenzen bei der Konstruktion von Heißkanalvertei- lern. Die Erkenntnisse aus zahlreichen Studien und Tests bilden die Basis für die Entwicklung eines innovativen Heißka- nalsystems, welches einen völlig neuen Gestaltungsfreiraum für Formenbauer und Spritzgießer ermöglicht. Auf der K-Messe 2019 erfolgte dann die offizielle Marktvorstellung des ad- ditiv gefertigten Heißkanalsystems, das großes Interesse weckte. Seitdem konn- ten mehrere Kundenprojekte erfolg- reich realisiert und die Vorteile des Sy- stems unter Beweis gestellt werden. Additiv gefertigter Heißkanalverteiler Der Streamrunner ist ein additiv ge- fertigter Heißkanalverteiler mit höch- sten Freiheitsgraden in der Konstrukti- on. Die Fließkanäle können mit dieser Technologie rheologisch optimal aus- gelegt werden, indem scharfe Kanten sowie schlecht durchströmte Bereiche komplett vermieden werden. Die mate- rialschonende Schmelzeführung führt zu einer deutlich niedrigeren Scherbe- lastung im Kunststoff und in weiterer Folge zu einer besseren Qualität der Spritzgießteile. Auch ein Farbwech- sel ist durch die strömungsoptimierte Gestaltung schneller durchführbar, da der Schmelzefluss gleichmäßiger erfol- gen kann und Materialablagerungen in schlecht durchspülten Bereichen ver- mieden werden. Kompaktes Heißkanalwerkzeug im Test Für die Weiterentwicklung des Stre- amrunners®, aber auch zu Demonstra- tionszwecken für Kunden, haben die Heißkanal-Spezialisten von Hasco eine neue, innovative Spritzgießform herge- stellt. Auf dem kompakten Heißkanal- werkzeug können Einkaufswagenchips im hauseigenem Spritzguss-Technikum gefertigt werden. Mit dem 32-fach Heißkanalwerkzeug werden die so genannten Token gefer- tigt. „Die runde Form der Einkaufswa- genchips bietet gewisse Vorteile, um ganz spezielle Füllstudien durchzufüh- ren,“ so Produktmanager Sebastian Ho- henauer vom Hasco hot runner Team. Mit dieser neuen Testform ergeben sich für die Heißkanal Spezialisten nun zusätzliche Möglichkeiten, speziell im hochfachigen Bereich weitere Erkennt- nisse bei der Anwendung von additiv gefertigten Heißkanalverteilern zu ge- winnen. Die ersten Testreihen, haben vor allem die Vorteile in der Balancie- rung des Streamrunner® bestätigt. Eine Füllstudie zeigte von Beginn an eine synchrone Füllung der einzelnen Kavi- täten und dadurch eine ausgezeichnete Teilequalität. In den nächsten Monaten werden weitere Versuche mit verschie- densten Kunststoffen durchgeführt. Zudem sind auch spezielle Tests im Be- reich des Farbwechsels, sowie einzelne Belastungstests geplant. www.hasco.com Die Bundesinnung entbietet allen Innungsmitgliedern beste Wünsche für die kommenden Feiertage und ein erfolgreiches Jahr 2022 Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 308 ADDITIVE FERTIGUNG Innovativ: 3D-gedruckte Zahnrestaurationen aus Lithiumdisilikat. Foto: Lithoz Lithoz 3D-gedruckte keramische Materialien und Anwendungen im Dentalbereich Die Lithoz GmbH, Weltmarkt- und Branchenführer im Bereich des kerami- schen 3D-Drucks, erweitert seine Kompetenzen im Dentalbereich mit in- novativen Lösungen und strategischen Kooperationen. Das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 10-jähriges Firmenjubiläum feiert, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den keramischen 3D-Drucks als etablierte und inno- vative Produktionstechnik (Lithography-based Ceramic Manufacturing, LCM) in der Dentalbrache weiter zu entwickeln. Mittlerweile können Kunden aus fünf verschiedenen 3D-Drucksystemen und mehr als 10 unterschiedlichen Kera- mikmaterialien wählen. So sind die etablierten Materialien wie Alumini- umoxid, Zirkonoxid sowie auch Glas- keramiken wie Lithiumdisilikat durch Lithoz-3D-Drucker zu hochpräzisen Re- staurationen und Implantaten verarbei- tbar. Die Ergebnisse überzeugen durch höchste Ästhetik, realistische Trans- luzenz und Farbe sowie maximal re- alitätsnahen Fissuren. Dabei werden natürlich die Anforderungen der ein- schlägigen Normen wie beispielsweise hohe Festigkeit und gute Biokompatibi- lität, sowie gute Passform erfüllt. Die hohe Effizienz des LCM-Verfah- rens erlaubt eine signifikante Materi- aleinsparung, im Vergleich zu CAD/ CAM-Verfahren von bis zu 80 %. Darü- ber hinaus können in einigen Bereichen die bisherigen Grenzen konventionell hergestellter Dentalprodukte bereits überwunden werden – Druckzeiten von unter einer Minute pro Zahnimplantat und ein minimaler Nachbearbeitungs- aufwand durch randlos auslaufen- de Restaurationen überzeugen mittler- weile nicht nur Innovatoren, sondern auch konservative Anwender. Dies er- höht nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Produktivität und ver- bessert letztendlich auch die Nachhal- tigkeit durch Material- und Energieein- sparungen. Das renommierte Unternehmen Me- toxit AG, Schweiz, arbeitet gemeinsam mit Lithoz an der Perfektion 3D-gedruck- ter Dental-Implantate und ist dabei Vor- reiter in der gesamten Branche. Die wissenschaftliche Leitung übernimmt hierbei der bekannte Spezialist für kera- mische Implantologie, Dr. Jens Tartsch, welcher auch Präsident der European Society for Ceramic Implantology ist. Ein neuer Standort von Lithoz in Wien mit mehr als 2200 m² zusätzlicher Fläche für die Produktion von Maschinen und Materialien erlaubt mit Hilfe modernster Fertigungslösungen, eingebettet in eine GMP-konforme Infrastruktur, den höch- sten Ansprüchen dentaler und medizi- nischer Kunden gerecht zu werden. Das Qualitätsmanagementsystem nach ISO 13485 und FDA (21 CFR Part 820) stellt höchste Produktqualität von der Ent- wicklung über die Produktion bis zur Auslieferung an den Kunden sicher. „Bei der Planung und Umsetzung des neuen Produktionsstandortes haben wir auf Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit gesetzt. Wir sind bereit und bestens gerüstet für die ak- tuellen und zukünftigen Anforderungen unserer Kunden”, so Dr. Daniel Bomze, Head of Business Unit Medical. www.lithoz.com Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 309 VERANSTALTUNGEN Eindrücke vom Kick-off-Meeting, das im Oktober als hybride Veranstaltung stattfinden konnte. Die zweite Veranstaltung im November 2021 konnte nur online stattfinden, aber doppelt so viele TeilnehmerInnen verzeichnen. Fotos: API PVC und Umweltberatung PVC: Vom Übeltäter zum Zukunftsträger Kleine Initiative mit großer Wirkung! möglichkeiten, für Lösungen im Sinne der Nachhaltigkeit, die die PVC-Bran- che in Österreich so dringend braucht. Die zweite Veranstaltung im Novem- ber 2021 konnte den Erfolg des Kick-Off- Meetings übertreffen und verzeichnete sogar doppelt so viele TeilnehmerInnen. In insgesamt drei spannenden Fachvor- trägen von Vinylplus Deutschland e.V., der denkstatt GmbH sowie dem Trans- fercenter für Kunststofftechnik GmbH wurden die TeilnehmerInnen auf den aktuellen Stand zu Themen wie der frei- willigen Selbstverpflichtung der euro- päischen PVC-Branche für eine nach- haltige Entwicklung, der Thematik und Bedeutung von PVC-Stoffströmen und den Recyclingmöglichkeiten von PVC gebracht. Anschließend wurde mit Hilfe von Duralogen erarbeitet, welchen Bei- trag die österreichischen PVC-Produkte zur Erreichung der Ziele des Green- Deals bereits leisten und den Stand ös- terreichischer Betriebe in Bezug auf Kreislaufwirtschaft darstellen. In einem inspirierenden Austausch konnten viele Informationen und konstruktive Anre- gungen zusammengetragen werden. Durch die intensive Mitarbeit der Teil- nehmerInnen ergab sich eine motivie- rende Dynamik, die ermuntert den ein- geschlagenen Weg gemeinsam weiter zu gehen. Denn es benötigt das gebün- delte Wissen von Experten der Branche und das Engagement aller Unterneh- men entlang der PVC-Wertschöpfungs- kette, um die ambitionierten Ziele der europäischen Selbstverpflichtung bis 2030, insbesondere bei den Themen der Kreislaufwirtschaft sowie der Reduzie- rung des CO 2 -Fußabdrucks, zu errei- chen. www.pvc.at PVC war einer der ersten Massenkunst- stoffe im 20 Jahrhundert und steht heute an vierter Stelle des Kunststoffgesamt- bedarfs in Europa. Die Hauptanwen- dung von PVC findet mit etwa 60% im Bereich des Bauwesens statt. Hier- bei liegt der Schwerpunkt in der Her- stellung von Rohren, Fittings, Profilen, Fensterprofilen, Kabeln und Bodenbe- lägen. Obwohl PVC in unserem moder- nen Leben unverzichtbar geworden ist, und die Branche seit mehr als 20 Jah- ren mit strengen Selbstverpflichtungen wesentliche Beiträge leistet und als Bei- spiel für eine Kreislaufwirtschaft voran- geht, haftet dem Werkstoff eine negati- ve, öffentliche Wahrnehmung an. Um dem Mythos entgegenzuwirken und PVC seinen angestammten Wert zuzubringen, hat die API PVC und Um- weltberatung GmbH die österreichische Brancheninitiative „PVC: Vom Übeltä- ter zum Zukunftsträger“ gestartet. Diese soll der PVC-Branche künftig die Mög- lichkeit geben mit einer GEMEINSAMEN Stimme, in all den kritischen Diskussi- onen rund um Kunststoffe im Allgemei- nen und rund um PVC im Speziellen, zu sprechen. Ziel ist es, Kräfte und Kompe- tenzen innerhalb der Kunststoffbranche zu bündeln, um mit allgemeinen Mythen aufzuräumen und sachbasierte Fak- ten in den Wahrnehmungsraum zu rü- cken. Zudem trägt die Brancheninitiati- ve zur Zielerreichung der europäischen Eigenverpflichtung „VinylPlus 2030“ bei, indem europäische Hersteller, Verar- beiter und Verwerter von PVC und Ad- ditiven gemeinsam die Verantwortung für den Übergang in eine funktionie- rende Kreislaufwirtschaft übernehmen und entspre- chende Schritte setzen. Der Auftakt dieser Ver- anstaltungsserie, die in- nerhalb eines Jahres statt- finden soll, fand bereits im Oktober 2021 in Form eines Kick-Off-Meetings statt. In kleinen Arbeitsgrup- pen wurde dabei der Sta- tus Quo der PVC-Branche und ihrer Unternehmen dargestellt sowie Chan- cen für Vernetzungen und unternehmensübergrei- fende Zusammenarbeit er- mittelt. Dabei lieferten die Unternehmen wertvolle Einblicke in die PVC-In- dustrie, eine Vielzahl an Ideen sowie erste konkrete Lösungen und Handlungs- Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 310 VERANSTALTUNGEN Alle Fotos: K. Sochor ecoplus Kunststoff-Cluster MAT-DAYS 2021 Am 22. Und 23. September lud der eco- plus Kunststoff-Cluster Niederösterreich zu den MAT-DAYS 2021 in die New De- sign University nach St. Pölten ein. Das neue, innovative Format als Balanced- Hybrid Concept erfreute sich großer Be- liebtheit und bescherte den MAT-DAYS durch die zusätzliche virtuelle Anbin- dung eine noch nie dagewesene Reich- weite. Ganz dem heurigen Motto „Kunststoff – mit Verantwortung zur Nachhaltigkeit” entsprechend, wurden sowohl die stoff- liche Verwertung und das Erreichen der Recyclingquoten der EU bis 2025 disku- tiert, als auch die technologischen Mög- lichkeiten der Industrie dargestellt. Die Keynote mit dem Titel „Intelli- gente Kunststoffverarbeitung - Beiträ- ge zur Nachhaltigkeit und Energieeffi- zienz: Was kann die Kunststoff-Industrie zur Nachhaltigkeit beitragen?“ hielt Prof. Dr. Clemens Holzer von der Mon- tanauniversität Leoben und konnte sein Publikum mit neuen Fakten und interes- santen Details zum Thema Nachhaltig- keit überraschen. Besonderes Interesse zog die Part- nerausstellung auf sich, die, wie auch schon in den letzten Jahren, spannende Innovationen aus der Industrie und For- schung an ihren Ständen präsentierte. Die Vorträge sowie zahlreiche Inter- views mit Teilnehmern und Ausstellern sind unter dem Link www.mat-days.at kostenlos abrufbar! Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 311 VERANSTALTUNGEN Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 312 AUSZEICHNUNGEN OFI H.F. Mark Medaille an Robert Liska und Jürgen Stampflfür gemeinsame Forschung verliehen Die Preisträger der H.F. Mark Medaille 2021 Univ.Prof. DI Dr. Robert Liska (TU Wien, Institut für Angewandte Synthesechemie) und Univ.Prof. DI Dr. Jürgen Stampfl(TU Wien, Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie) mit ihrer Laudatorin Univ.Prof. DI Dr. Sabine Seidler (Rektorin der TU Wien). In Andenken an den weltberühmten Chemiker Hermann Franz Mark über- reicht das OFI jedes Jahr die H.F. Mark Medaille an Persönlichkeiten, die be- sondere Leistungen im Bereich der Kunststoff- & Polymertechnik erbracht haben. Dieses Jahr nehmen Univ.Prof. DI Dr. Robert Liska (TU Wien, Institut für Angewandte Synthesechemie) und Univ.Prof. DI Dr. Jürgen Stampfl(TU Wien, Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie) die in- ternational angesehene Auszeichnung entgegen. Um bei der feierlichen Verleihung der H.F. Mark Medaille 2021 dabei zu sein, haben sich am 20. Oktober rund 90 Gäste im Festsaal des Hauses der Inge- nieure in Wien eingefunden. Im Fokus der Veranstaltung standen dieses Jahr zwei Universitätsprofessoren, die für ihre wissenschaftliche Arbeit geehrt wurden – und zwar gemeinsam. Es ist das erste Mal in der Geschichte der H.F. Mark Medaille, dass zwei Preisträger für ihre herausragende Zusammenar- beit ausgezeichnet werden. „Die Ergebnisse ihrer Forschung zei- gen, wie gut Univ.Prof. Dr. Robert Liska und Univ.Prof. Dr. Jürgen Stampflzu- sammenarbeiten. Ihr Interesse Grund- lagenwissen nicht nur auszuweiten, sondern ihre Erkenntnisse auch anzu- wenden und für die Industrie nutzbar zu machen, ist ungebrochen. Es freut mich sehr, dass diese beiden außergewöhn- lichen Persönlichkeiten nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihre Leidenschaft für die Forschung an die Studierenden der Technischen Universität Wien wei- tergeben“, so Univ.Prof. DI Dr. Sabine Seidler, die als Rektorin der TU Wien die Arbeitsweise der diesjährigen Preisträ- ger genau kennt. Seit mehr als 20 Jahren forschen Ro- bert Liska und Jürgen Stampflgemein- sam. Aus unterschiedlichen Diszipli- nen stammend, ist es ihnen gelungen, ihr Wissen so zu verbinden, dass da- raus etwas Neues entstehen konnte. In ihrer Forschung beschäftigen sie sich mit Photopolymerisation und 3D-Druck und den Möglichkeiten, die dadurch für die additive Fertigung entstehen. „Eine gute Balance zwischen Grund- lagenforschung, angewandter For- schung und Industriekooperationen ist uns wichtig. Ich finde es wahnsinnig spannend, erarbeitetes Basiswissen in die Praxis umzusetzen. Auch, wenn sich gezeigt hat, dass es extrem langwierig ist, bis daraus dann auch ein marktfä- higes Produkt wird,“ führt Univ.Prof. Dr. Robert Liska aus. Im Rahmen eines Podiumsgespräches haben Univ.Prof. Dr. Robert Liska und Univ.Prof. Dr. Jürgen Stampflnicht nur Einblick in ihre wissenschaftliche Kar- riere gegeben, sondern anhand unter- schiedlicher Anwendungsbereiche ihrer Forschung gezeigt, welches Potenzial interdisziplinäre Zusammenarbeit hat. Die Erkenntnisse von Liska und Stampfl werden zum Teil bereits in der Zahnheil- kunde, der Mikroelektronik und der Bi- omedizin angewendet. Mit wie viel En- gagement die diesjährigen Preisträger Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 313 AUSZEICHNUNGEN WIRTSCHAFTSNACHRICHT Forschung betreiben, wurde im gemein- samen Gespräch deutlich. Ihre Zusam- menarbeit geht weiter und sie haben noch einige Forschungsansätze, denen sie gemeinsam mit ihren Studierenden nachgehen werden. Für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Photopolymere und des 3D-Druckes erhielten Univ.Prof. Dr. Ro- bert Liska und Univ.Prof. Dr. Jürgen Stampflschließlich gemeinsam die H.F. Mark Medaille. Zusammen mit einer Ur- kunde wurde ihnen die Auszeichnung von den OFI Geschäftsführern Dr. Mi- chael Balak und DI Udo Pappler über- reicht. „Die H.F. Mark Medaille ist die pres- tigeträchtigste Auszeichnung, die man in Österreich für Arbeiten in den Poly- merwissenschaften erhalten kann. Ich fühle mich sehr geehrt, dass wir für die zwanzig Jahre gemeinsame Arbeit diese Anerkennung erhalten,“ zeigt sich Univ.Prof. Dr. Jürgen Stampflerfreut. Die Verleihung der H.F. Mark Medaille zählt bereits seit 1975 zu den Veranstal- tungsfixpunkten des Österreichischen Forschungsinstituts für Chemie und Technik (OFI). Mit dieser Auszeichnung werden die Leistungen von Persönlich- keiten im Bereich der Polymerwissen- Podiumsdiskussion. Fotos: OFI/Michael Pyerin schaften oder der Kunststoffwirtschaft geehrt. Benannt ist sie nach dem öster- reichisch-US-amerikanischen Chemi- ker Hermann Franz Mark, der als ein wesentlicher Begründer der modernen Polymerwissenschaft gilt. Mit der Verlei- hung der Medaille will das OFI in An- denken an Hermann Franz Mark das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft unterstreichen. Als Mitglied der Austrian Cooperative Research (ACR) unterstützt das OFI die Industrie mit angewandter Forschung und gibt so aktuelles Know-how direkt weiter. Projektsteuerung Moocon Caroline Schleiss, MAM Gründer Peter Röhrig, Projektleiter Norbert Polatschek, Mitglied der MAM Geschäftsleitung Sandra Chini und Architekt Innocad CT Oliver Kupfner. Foto: MAM MAM eröffnet neues Forschungs- und Entwicklungszentrum Die österreichische Baby artikel- marke MAM investierte rund elf Millionen Euro und stell- te nun sein jüngstes Baby fertig: das neue MAM Forschungs- und Entwicklungszentrum, genannt „Health & Innovation Center“, im burgenländischen Großhöflein. Nach dem Spatenstich im April 2020 ist das Geothermie-Gebäude jetzt bezugsfertig. Auf dem 5 800m² großen Firmengelände werden ak- tuell 42 Mitarbeiter*innen ihren Dienst aufnehmen. MAM Gründer und CEO Peter Röhrig erklärt: „Unser Forschungs- und Ent- wicklungsteam ist maßgeblich am glo- balen Unternehmenserfolg von MAM beteiligt – denn hier werden Ideen für unsere Produkte geboren und deren Anwendbarkeit in Labors und Werkstät- ten getestet. Wir freuen uns sehr, das energieeffiziente Zentrum nach einer intensiven Bauphase nun final präsen- tieren zu dürfen.“ Freuen Sie sich auf einen ausführ- lichen Bericht inklusive einem Interview mit Peter Röhrig in unserer kommenden Ausgabe der Österreichischen Kunst- stoffzeitschrift. www.mambaby.com Österreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 314 FORMENBAU Die konstruktive Optimierung der ungekühlten HRScool Evo Hydraulikzylinder von Oerlikon HRSflow erweitert deren Prozessfenster zu höheren Verarbeitungstemperaturen. Foto: Oerlikon HRSflow Oerlikon HRSflow Ungekühlter Hydraulikzylinder für erweitertes Prozessfenster Mit HRScool Evo präsentiert Oerlikon HRSflow eine Weiterentwicklung des HRScool Hydraulikzylinder-Systems für das Heißkanal-Spritzgießen, das aufgrund seines ausgefeilten Temperatur-Managements ohne aktive Flüssigkeitskühlung der Betätigungseinheit auskommt. Dank einer wei- teren Reduzierung des Wärmeflusses zwischen Heißkanal und Werkzeug- platte kann die Version Evo jetzt bei höheren Werkzeugtemperaturen ein- gesetzt werden als das 2019 vorgestellte Vorgängersystem HRScool. Oerlikon HRSflow hat den Wärme- haushalt des Zylinders konstruktiv op- timiert. Dadurch erschließt sich diese vorteilhafte Technologie, die vor allem in der Herstellung von Kfz-Innen- und -Außenteilen zum Einsatz kommt, jetzt auch für bisher temperaturkritische An- wendungen. Trotz des deutlich verbes- serten Wärmeübergangs passt HRScool Evo – sowohl in der Grund- als auch in der gedämpften Version – in die Werk- zeugausschnitte der voll kompatiblen Heißkanalsysteme der Baureihen P, M, G und A von Oerlikon HRSflow. Dank der geometrischen Optimie- rung der Kontaktelemente zwischen Verteiler und Zylinder ermöglicht HRS Cool Evo, die Wärmeübertragung von den Verteilerheizungen auf das Öl der Betätigungseinheit zu reduzieren. Dem gegenüber erfolgt die hoch effiziente Wärmeableitung zur kalten Aufspann- platte über eine Abdeckung, deren große, plane Oberfläche aus einem Material mit sehr hoher thermischer Leitfähigkeit besteht und die als Wär- mebrücke dient. Dabei sorgt eine inte- grierte Höhenadaptierbarkeit für ma- ximale Effizienz, auch ohne genaue Passung. HRScool Evo ermöglicht Einspa- rungen bei Kosten und Wartung, denn der Entfall der Flüssigkeitskühlung re- duziert die Zahl der Bauteile, und das Anschließen von Kühlkreisläufen ent- fällt ebenso wie die Problematik sich zu- setzender Kühlkanäle oder der Abbau von Hydraulikflüssigkeiten. Der Auf- wand bei Ein- und Ausbau des unge- kühlten Systems verringert sich zusätz- lich, weil die Düsennadeln dank der Fixierung mit einem speziellen Ver- schluss beim Ein- und Umbau in der Düse verbleiben können. Und das aus- gefeilte Isolierkonzept, das für eine optimal gleichförmige Temperatur- verteilung entlang des gesamten Heiß- kanalsystems sorgt, unterstützt die Her- stellung von Bauteilen mit besonders hoher Qualität. Über Oerlikon HRSflow Oerlikon HRSflow, Teil der Schweizer Technologiegruppe Oerlikon und sei- ner Polymer Processing Solutions Di- vision, hat seinen Sitz im italienischen San Polo die Piave und ist auf die Ent- wicklung und Fertigung anspruchs- voller und innovativer Heißkanalsy- steme für das Spritzgießen spezialisiert. Der Geschäftsbereich beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und ist in allen großen internationalen Märkten vertreten. Oer- likon HRSflow fertigt die Heißkanalsy- steme an seinem Europäischen Haupt- sitz in San Polo di Piave/Italien, seinem asiatischen Hauptsitz in Hangzhou/ China sowie an seinem Standort Byron Center in der Nähe von Grand Rapids (MI)/USA. www.hrsflow.comÖsterreichische Kunststoffzeitschrift 11/12 2021 TITEL Präsidium und Vorstand der VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER KUNSTSTOFFVERARBEITER wünschen allen Mitgliedern und Freunden ein frohes Weihnachtsfest sowie ein persönlich und wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2022. Komm.-Rat Dir. Dr. Michael Pöcksteiner Präsident Prof. Komm.-Rat Komm.-Rat Dr. Ernst Pöcksteiner Ing. Leopold Katzmayer Ehrenpräsident Ehrenpräsident Ein besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Neues Jahr wünscht die tgm Kunststofftechnik Höhere Lehranstalt für Kunststofftechnik Staatliche Versuchsanstalt für Kunststoff- und Umwelttechnik GFKT Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik LKT Laboratorium für Kunststofftechnik GmbH www.guenther-heisskanal.de Wenn aus einem Produkt ein absoluter Hot Runner wird – Technologie pur. Marco Kwiatkowski F&E Dickschicht „ BLUE FLOW ® HEISSKANALDÜSEN Der schlanke Düsenaufbau und der geringe Schaftdurch- messer unserer BlueFlow ® Heißkanaldüsen sorgen für deutlich mehr Qualität und Gestaltungsfreiheit bei Form- teilen aus thermisch sensiblen Kunststoffen. Je nach Einsatzbereich in den verschiedenen Industriezweigen entstehen dadurch bessere oder auch ganz neue Anwen- dungsmöglichkeiten. Das nennen wir Technologie. iilii:Next >