< PreviousÖsterreichische Chemie, 2022.0130 INDUStrIEaUtoMatIoN NEU – WTKF-Kerzenfilter- gehäuse aus Edelstahl Selbststehende Filtergehäuse für alle industriellen Anwendungen WTKF-Kerzenfiltergehäuse sind komplett aus Edelstahl gefertigt und weisen einen nach innen gewölbten Gehäuseboden auf. Dadurch sind sie selbststehend. Je nach Ausführung können in die mit einem Spannklammerverschluss ausgerüsteten Gehäuse 3, 5 oder 7 Filter- kerzen eingesetzt werden. WTKF-Kerzenfiltergehäuse werden in ei- ner Baureihe hergestellt, die den Einsatz von jeweils 3, 5 oder 7 Filterkerzen in den Längen von 9 ¾" bis 40" zulässt. Mantel, Deckel und Einbauten der Gehäuse sind aus Edelstahl AISI 316L gefertigt. Als De- ckelverschluss dient eine Spannklam- mer. Die Standardanschlüsse für Ein- und Austritt reichen von Gewindeanschluss R 1½" bis 2½". Ausgerüstet mit Führungs- stangen und Federabdichtkappen kön- nen Tiefenfilterelemente mit beidseitig offenem Ende (DOE) in die Kerzenfilter- gehäuse eingebaut werden. Ohne diese Einbauten sind Filterelemente mit Ada- pater Code 0 verwendbar. Mit einer spe- ziellen Andrückplatte ist es zudem mög- lich, Filterelemente mit Adapter Code 5 in die Gehäuse einzusetzen. Der maximal mögliche Betriebsdruck für die Gehäuse beträgt 7 bar. Die maximale Temperatur des Filtermediums 75 °C. Der Durchsatz richtet sich dabei nach der Nennweite des Gehäuseanschlusses und der Durch- satzkennlinie der ausgewählten Filterele- mente. WTKF-Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl sind universale Filtergehäuse für alle industriellen Anwendungen. An- wendungsgebiete sind beispielsweise Vorfilter vor Wasseraufbereitungsanla- gen, Partikelfilter für Reinigungsbäder, Feinfilter für Kühlkreisläufe, Nachfilter von Aktivkohlefiltern oder Ionenaustau- schern, Schutzfilter für Ventile und Dü- Die mit einem Spannklammerverschluss ausgerüsteten WTKFKerzenfiltergehäuse sind komplett aus Edelstahl gefertigt. Bild offenes Gehäuse zeigt Tiefenfilter Typ WFMG in DOEAusführung (double open end) mit beidseitig offenem Ende. Foto: Martin Wolf WagnerÖsterreichische Chemie, 2022.0131 Bei Wolftechnik dreht sich alles um Produkte zur Abtrennung von Feststoffen aus Flüssigkeiten, wobei hier von Wasser bis hin zu zähflüssigen Klebstoffen alles vertreten ist. Seit 1966 entwickeln wir innovative Filtersysteme, die international geschätzt und in etlichen Branchen eingesetzt werden. Lebensmittel & Getränke, Chemie, Farben & Kosmetik, Medizin & Analytik, Wasser & Reiniger sowie Elektronik & Optik, alle setzen auf die Leistungsfähigkeit der Filtersysteme von Wolftechnik. Wir konstruieren die individuellen Druckbehälter in denen die Filtersysteme arbeiten, nehmen die Auswahl der Filterelemente vor und liefern zudem die passenden Anschlüsse für die Rohr- leitungen wie Armaturen, Ventile und die Messtechnik. Klare Sache! sen, Endfilter vor Abfüllung von Flüssigkeiten sowie Kreislauffil- ter von Waschemulsionen. Armaturen & Adapter Passend zur jeweiligen Anwendung liefert Wolftechnik die not- wendigen Armaturen und Adapter für die WTKF-Kerzenfilterge- häuse. Typische Ausrüstungsgegenstände an Druckbehältern sind beispielsweise betriebsnotwendige Entlüftungen zum Druckausgleich bei Filterwechsel, geeignete Ablassarmaturen zur Restentleerung und aussagekräftige Anzeigeinstrumente für den Betriebszustand der Filtergehäuse. Beim Einbau der Filterelemente in die Filtergehäuse sind oft Zwischenstücke notwendig. Hier steht eine Vielzahl von Adaptionsmöglichkei- ten zur Verfügung. Zum Beispiel Adapter zum Längenausgleich, Adapter zum Verbinden von zwei Filterelementen oder Adapter als Zentrierhilfen beim Einbau der Filterelemente. Alle Vorteile auf einen Blick: ● Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl mit Spannklammerver- schluss ● komplett aus Edelstahl AISI 316L lieferbar ● für 3, 5 oder 7 Filterelemente von 9 ¾" bis 40" Länge ● passend für Filterelemente Typ DOE, Code 0 und Code 5 ● selbststehender, nach innen gewölbter Gehäuseboden chz.at/wolftechnik Die Kerzenfiltergehäuse sind komplett aus Edelstahl AISI 316L gefertigt. Die Detailabbildung zeigt ein 3er-Gehäuse mit eingesetzten Führungsstangen zur Aufnahme der Filterkerzen. Foto: Martin Wolf Wagner Die Kerzenfiltergehäuse sind komplett aus Edelstahl AISI 316L gefertigt. Die Detailabbildung zeigt ein 3er-Gehäuse mit eingebauten Tiefenfilterelementen in DOE-Ausführung und Federabdichtkappen. Foto: Martin Wolf Wagner Je nach Größe und Einbauten können in WTKFKerzenfiltergehäuse 3, 5 oder 7 Filterelemente Typ DOE, Code 0 und Code 5 in Längen von 9 ¾" bis 40" eingesetzt werden. Foto: Martin Wolf Wagner einem Spannklammerverschluss ausgerüsteten WTKFKerzenfiltergehäuse sind komplett aus Edelstahl gefertigt. ffenes Gehäuse zeigt Tiefenfilter Typ WFMG in DOEAusführung (double open end) mit beidseitig offenem Ende. Martin Wolf WagnerÖsterreichische Chemie, 2022.0132 WISSENSCHaFt Auf der Suche nach Leben im All Nach 21-jähriger Bauzeit geht es voraussichtlich noch in diesem Jahr los: Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) soll vom Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana aus in seine Umlaufbahn gebracht werden und in den kommenden Jahren Untersuchungen im Weltraum vornehmen. Eine der Aufgaben: zu prüfen, ob auf ausgewählten Planeten Leben möglich ist. Prof. Dr. Thomas Jüstel, Dekan des Fachbereichs Chemieingenieurwesen, ordnet die Mission aus Sicht der Chemie ein. Professor Jüstel, welche Aufgaben hat das Weltraumteleskop? Prof. Dr. Thomas Jüstel: Die geplante Mission ist ein gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA. Mit 21 Jahren hat das JWST die längste Entwicklungszeit aller Weltraumtelesko- pe, die bisher ins All geschickt wurden. Eine der vielen Aufgaben ist die Suche nach Leben im All. Was genau verstehen Sie in diesem Zu- sammenhang unter „Leben“? Selbstverständlich sucht das Teleskop nicht nach Leben im landläufigen Sin- ne, sondern nach sogenannten „Biomar- kern“. Das sind Moleküle, die Hinweise Arbeit mit dem Infrarot-Spektroskop im Labor. Auf dem Monitor sieht man die typischen Absorptionsmuster chemischer Stoffe, in diesem Beispiel Ethanol (schwarz) und Wasser (rot). Foto: FH Münster/Patrick Pues auf Leben geben könnten, zum Beispiel Wasser, Sauerstoff, Ozon und Methan. Ins- besondere molekularer Sauerstoff (O 2 ) und Ozon (O 3 ) sind geeignete Biomarker, denn auf der Erde wird Sauerstoff und in Folge Ozon im Wesentlichen von Lebewe- sen produziert. „Leben“ in diesem Sinne umfasst dabei auch Bakterien und ande- re Mikroorganismen. Wo wird das Teleskop im Einsatz sein? Das JWST sucht nur in unserer direkten kosmischen Nachbarschaft, also in der näheren Umgebung des Sonnensystems innerhalb der Milchstraße. Bisher sind knapp 5.000 Exoplaneten, also Plane- ten außerhalb unseres Sonnensystems, nachgewiesen worden. Einige Dutzend davon sind potenziell für Leben geeignet. Wie genau funktioniert das Teleskop? Bei diesem Teleskop handelt es sich um ein Weltraumteleskop, das sichtbares rotes Licht und Infrarotstrahlung detek- tiert. Es steht damit technisch in direkter Nachfolge des Infrarot-Weltraumteles- kops „Spitzer“ und nicht etwa des viel be- kannteren Teleskops „Hubble“. Indem das JWST im Infrarotbereich ar- beitet, kann es Infrarotstrahlung auch in entfernteren Regionen der Milchstraße sichtbar machen, da Infrarotstrahlung interstellare Gaswolken besser als sicht- bares Licht durchdringt. Zudem erzeugen Moleküle charakteristische Absorptions- muster im Infrarotbereich, mit denen sich Moleküle eindeutig nachweisen und manchmal auch die Konzentrationen be- stimmen lassen. Auch die oben genann- ten Moleküle Ozon und Methan erzeugen eindeutige „Fingerabdrücke“ im Infrarot- bereich. Sollte das Teleskop eine oder sogar beide Verbindungen finden, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass Le- ben auf diesem Planeten möglich wäre.Forschungsgebiete: LED- und FL-Leuchtstoffe: Entwicklung neuer Matrizes inkl. Beschichtung und spektroskopischer Charakterisierung (Granate, (Oxy)Nitride, Silikate und Carbodiimide) Nachleuchtpigmente: Klärung der elektron. Struktur von Eu2+/RE3+ co-dotierten Aluminaten Steuerung der Defekt- dichte und -tiefe Oberflächenbeschichtung: nano- oder mikroskaliger Leuchtpigmente Erhöhung der Effizienz und Stabilität von Materialien durch Coatings zur Brechungsindexanpassung bzw. diffusionsdichten Verkapselung NIR-Leuchtstoffe: Biokompatible Lumineszenzmaterialien zur Nutzung des optischen Fensters im NIR (Diagnostik, photodynamische Therapie) VUV/UV-Leuchtstoffe: Entwicklung von auf Edelgas-Exci- merentladungen optimierten Leuchtstoffen für neuartige Hochleistungs-UV-Strahlungsquellen Szintillatoren: Reduktion des Afterglow von Materialien für die CT Ultraschnelle Szintillatorkristalle für die PET Laser-Materialien: Neuartige Pr3+ oder Nd3+ dotierte Flu- oride als Laserverstärkermedien Optische Spektroskopie Prof. Dr. Thomas Jüstel ist Dekan des Fachbereichs Chemieingenieurwesen an der FH Münster. Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz Was ist darüber hinaus an dieser Mission besonders? Eine Besonderheit dieser Mission ist, dass sich das Teleskop während des gesamten Zeitraumes, der mindestens fünf und höchstens zehn Jahre umfasst, an einem bestimmten Punkt hinter der Erde befindet: dem sogenannten Lagrange-Punkt L2. Dieser liegt etwa 1,5 Millionen Kilometer entfernt auf der sonnenabgewandten Seite der Erde. Die Erde steht also qua- si zwischen dem Teleskop und der Sonne. An dieser Position kann Sonnenstrahlung die Instrumente und deren Funktion nur wenig beeinträchtigen. Welche Verbindungen gibt es zwischen der Mission und dem Studium des Chemieingenieurwesens an der FH Münster? Erstens arbeiten die Studierenden ebenfalls mit der Infrarot- spektroskopie. Damit werden im Labor (an)organische oder biochemische Verbindungen nachgewiesen oder sogar struk- turell charakterisiert. Mit anderen Worten: Die Infrarot-Spek- troskopie gehört zu den Standardmethoden im chemischen Labor. Zweitens werden in der Instrumentellen Analytik mo- derne analytische Methoden weiterentwickelt, die dann auch bei Weltraummissionen, wie hier beim JWST zum Einsatz kommen können. Schließlich bedeutet die Suche nach Leben nichts anders als die Suche nach chemischen Verbindungen in einer bestimm- ten Umgebung beziehungsweise in einer Planetenatmosphä- re. Oder, um es anders zu sagen: Die Suche nach Leben erfor- dert allerlei Kompetenzen in der Chemie, der Biochemie und der Instrumentellen Analytik. Kontakt: Prof. Dr. Thomas Jüstel: tj@fh-muenster.de Konzepte zu entwickeln, welche die Leistungsfähigkeit, Produktivität und Rentabilität Ihrer Anlage steigern, ist für Sie wichtig. IDEENREICH + RISIKOARM Wir unterstützen Sie verlässlich dabei, Produktqualität, Anlagensicherheit sowie Kosten- und Risikomanagement ganzheitlich zu betrachten. 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Auf dem Monitor sieht man die typischen Absorptionsmuster emischer Stoffe, in diesem Beispiel Ethanol (schwarz) und Wasser (rot). o: FH Münster/Patrick PuesÖsterreichische Chemie, 2022.0134 MESStECHNIK CEM: Schnelle und präzise Feuchte-/Feststoff-Bestimmung in der schnellsten Trockenwaage der Welt mit Mikrowellen- und Halogenstrahlung In praktisch allen Produktionsprozessen der Chemie-, der Pharma- zie-, der Kunststoff-, Kosmetik-, Papier- sowie der Lebensmittelin- dustrie sind der Feuchtigkeits- oder Feststoffgehalt des Eingangs-, Zwischen- und Endprodukts ein wesentliches Qualitätsmerkmal und ein bedeutender Kostenfaktor. Es gilt also, die Materialfeuchte bzw. den Feststoffgehalt möglichst genau und gleichmäßig auf dem opti- malen Wert zu halten, der oft als „goldene Mitte“ zwischen Produk- teigenschaften und Produktkosten vom Betrieb ermittelt wurde oder durch übergeordnete Bestimmungen und Normen festgelegt ist. Dieses stellt an die begleitende und überwachende Analytik spezielle An- forderungen, wie z. B. hinsichtlich der Schnelligkeit, der Einbindung in Informa- tionssysteme, Verlagerung der Messung vom analytischen Labor hin zum Produk- tionsort, robuste Apparaturen sowie ein- fache Handhabung durch teilweise nur angelerntes Personal. Ferner spielt der Kostenaspekt eine große Rolle bezüglich der Amortisation bei der Anschaffung der entsprechenden Analysensysteme. Je nach Branche und Verfahrensablauf eröffnet der Einsatz eines Schnellana- lysen-Systems eine Reihe von Einspa- rungsmöglichkeiten im Rahmen der Feuchte- bzw. Feststoffmessung: ● Bessere und gleichmäßigere Qualität der Ausbeute durch exakte Messung und Regelung des „Stoffhaushalts“ in engen Toleranzen ● Verkürzung des Prozesses durch kür- zere Wartezeiten und somit die Ver- kürzung von Kesselbelegungszeiten ● Schutz vor Ausschuss durch schnelle Kontrollen = Erhöhung der Ausbeute ● Verbesserung der Energiebilanz durch schnelle und genaue Steue- rung des Verfahrens Anforderungen an das Messverfahren Das zu wählende Messverfahren muss für diese Anforderungen in einem wei- ten Bereich an Feuchte von 0,1 % bis zu 99,99 % präzise und schnell (in wenigen Minuten) einsetzbar sein. Zudem sollen geringfügige Änderungen der Produkt- zusammensetzung keine negativen Aus- wirkungen auf das Messergebnis haben. Ferner muss sich das Messgerät von je- dermann, auch Mitarbeitern außerhalb des Labors, einfach und in wenigen Ar- beitsminuten pro Messung bedienen las- sen. Indirekte Messverfahren wie z. B. die NIR-Spektrometrie oder Mikrowellenad- sorption ermöglichen tatsächlich kür- zeste Bestimmungszeiten, die Messung unmittelbar über dem Produktstrom und damit die automatische Regelung des Prozesses. Sie ermitteln die Feuchtigkeit jedoch indirekt, d. h. über den Umweg einer physikalischen Messgröße. Alle indirekten Verfahren müssen daher pro- duktbezogen, oftmals sortenspezifisch und sehr aufwendig kalibriert werden, d. h. sie sind nur für Messungen an Pro- dukten geeignet, die bezüglich ihrer che- mischen Struktur und physikalischen Eigenschaften bekannt und homogen sind und über lange Zeit unverändert verarbeitet werden. So erschweren z. B. Schwankungen in der Produktfarbe, der Körnung, der Oberflächenbeschaffenheit oder der Schüttdicke und -dichte eine exakte Messung. Direkte Messverfahren wie z. B. die Trockenschrankmethode oder die Mikrowellen-Trocknung müssen nicht produktspezifisch kalibriert werden und reagieren längst nicht so kritisch auf Österreichische Chemie, 2022.0135 Veränderungen der Produkteigenschaf- ten. Problematisch ist die Zeitintensität der klassischen Analyse mit dem Tro- ckenschrank. Da das Ergebnis häufig erst Stunden später nach Analysenbeginn vorliegt, können schnelle Entscheidun- gen und ein Eingreifen in die laufende Produktion nicht erfolgen. Über den ge- samten Feuchtebereich von 0,1 – 99,9 % gewährleistet die Mikrowellen-/Halogen- Trocknungswaage Smart 6 von CEM bei typischen Trocknungszeiten von 2 min. eine deutliche Analysenzeitverkürzung bei gleichbleibender analytischer Güte und stellt somit eine Alternative zur eta- blierten konventionellen Technik dar (Abb. 1). Universelle Mikrowellen- Trocknung mit Halogen- strahlung = iPower Die schnellste direkte Messmethode für Feuchte und Feststoff ist die Mikrowellen- Trocknung. Nahezu alle festen, pastösen und flüssigen Produkte lassen sich mit- tels Mikrowellenstrahlung erwärmen. Bei der Mikrowellen-Trocknung werden die polaren Wassermoleküle der Probe (Käse, Kleber, Harz, Farbe, Wurst und ähnliches ...) einem fokussierten Mikrowellenfeld ausgesetzt, was wiederum zur Wärme- entwicklung im Inneren der Probe führt. Bei lösungsmittelhaltigen Proben, wie Industriechemikalien, Polymerlösungen Kosmetika, Lacke, Kleber, Harze... wer- den die Lösungsmittel zur Erwärmung angeregt und verdampfen aus der Probe bis der Feststoffgehalt vom Mikrowellen- trockner ermittelt wird. Als Fazit für die Trocknung gilt somit: Die Wasser- bzw. Lösungsmittelmoleküle der Probe wer- den in einem Mikrowellenfeld erwärmt und ausgetrieben [1]. Die Grenzen dieser Technik sind somit unpolaren Lösemit- teln oder ziemlich trockenen Substan- Smart 6 zen wie z. B. Kunststoffgranulate oder Trockenfutter und Milchpulver erreicht. Hierfür wurde im Smart 6 die iPower Technik entwickelt, ein Zusammenspiel von Mikrowellen- und Halogenstrahlung, um sämtliche Probenarten zu trocknen. Typische Anwendungen finden man da- her in der Nahrungsmittelindustrie bei Milch- und Fleischprodukten, Soßen, Ma- yonnaisen, Milchpulver, Käse und allen flüssigen bis pastösen Materialien in der chemischen Industrie (Farben, Lacke, Kleber, Harze), in der Kunststoffindustrie sowie in der Kosmetik-, Papier- und Farb- industrie Im Smart 6 wird das Probengut auf ein saugfähiges Probenträgermaterial ge- geben und auf die im Mikrowellengerät eingebaute Waage gelegt (Abb. 2). Der Trocknungsverlauf ist direkt am die Er- wärmung des Probengutes gekoppelt, so dass hier die Gefahr einer Zersetzung (z. B. bei Kohlenhydraten) der Probe mini- miert ist. Ein Temperatursensor regelt die iPower Einkopllung zur Trocknung und verhindert ein Zersetzen der Probe bei gleichzeitige kontinuierlicher Wägung Probenauftrag im Smart 6 (Abb. 3). Damit kann das Smart 6 auch für sensible Proben, Farben und Lacke... etc. eingesetzt werden. Um die gleiche Genauigkeit zu ermöglichen, die nach den DIN-Methoden mit Trockenschrank und Analysenwaage erreichbar ist, wurde das Smart Turbo mit einer eingebauten Waage mit einer Auflösung von 0,0001 g ausgestattet. Diese eingebaute Analy- senwaage nimmt ständig das Probenge- wicht auf und sorgt während des Trock- nungsvorganges für die Abschaltung bei Gewichtskonstanz nach wenigen Minuten Messdauer. Der entstandene Wasserdampf wird über ein Ventilations- system schnell aus dem Probenraum transportiert. Zu den Anforderungen einer kurzen Messzeit und einer hohen Präzision kommt in der Praxis zudem die Frage der Vergleichbarkeit mit der „Stan- dardmethode Trockenschrank“ oder der Karl-Fischer-Titration zum tragen. Hier zeigen Untersuchungen, dass mit dem CEM-Mikrowellentrockner vergleichbare Ergebnisse mit höherer Präzision erzielt werden und diese Technologie deshalb uneingeschränkt als Verbesserung der Trockenschrankmethode empfohlen wird [4]. Zusätzlich kann die Proben ID mittels Bar Code Reader erfasst werden, die Be- dienung erfolgt über einen Touch Screen, der auch die Trocknungskurven darstellt und Videos für die Handhabung und Ein- arbeitung beinhaltet. Praktischer Einsatz Die Einsatzgebiete sind vielfältig wie die nachfolgenden Tabellen zeigen. In nahe- zu allen Industriebranchen ergeben sich für den Mikrowellentrockner drastische Zeitersparnisse und somit die Möglich- keit zur Kostensenkung. Probenauftrag im Smart 6Für die Produktion bedeutet dieses: Das Smart 6 kann direkt am Produktions- ort aufgestellt werden, eine Probe wird entnommen und ins Smart 6 gegeben. Wenige Minuten später liegt das Ergeb- nis vor und es können ggf. Maßnahmen zur Nacharbeitung des Batchansatzes getroffen werden bzw. die Freigabe zum Abfüllen erteilt werden. Durch diese Schnellanalytik kann die Kesselbele- gungszeit deutlich verkürzt werden, was wiederum erhöhte Produktion und somit erhöhten Ertrag zur Folge hat. Mit derar- tigen Maßnahmen ergeben sich drasti- sche Einsparpotentiale in der Produkti- onsüberwachung, die die Anschaffung eines Smart 6 innerhalb weniger Monate amortisiert. Außerdem stellen derartige Technologien eine Festigung des Produk- tionsstandortes dar. Zusammenfassung Der Umfang der Aufgaben in der Prozess- kontrolle hat sich in vielen Industriezwei- gen in den letzten Jahren nicht zuletzt auch aufgrund geänderter Gesetzgebung deutlich geändert. Jetzt sind vermehrt Analysensysteme gefragt, die vor Ort oder direkt im Betrieb (At-Line) einge- setzt werden können. Vor allem muss bei diesem Einsatzgebiet ein besonderes Maß an Sicherheit und Bedienerkomfort berücksichtigt werden. Hier bietet sich gerade ein universelles Mikrowellen-/ Halogen-Trocknungssystem (iPower) zur Feuchtebestimmung bei Gehalten von 0,1 % bis über 99 % an und ist besonders ein- fach zu handhaben. Daraus ergeben sich neben der Sicherstellung einer gleich- bleibenden Qualität zudem erhebliche Einsparpotentiale für die unterschied- lichsten Industriezweige. Mehr Infos: https://www.youtube.com/ watch?v=AxbPr2bgJgo Das Smart 6 wird auf der Analytica Messe in München am CEM Stand Nr. 210 in der Halle A1 sowie auf der Ilmac in Lausanne vorgestellt. ProbenZeit [min.]Mittelwert* [%]Std.-Abw. Polymerlösung2:30 11,92 Feststoff 0,02 Tauchlack 1:00 17,88 Feststoff0,013 Latex; 1:30 54,72 Feuchte0,05 Lösungsmittelhaltige Farben 2:00 31,11 Feststoff 0,02 Klärschlamm 2:30 63,77 Feststoff 0,19 * 5 Proben Beispiele: ProbenartFeuchtegehalt [%] Trockenmasse/ Feststoffgehalt [%] Zeit [min.] Hackfleisch67,821:57 Käse – Pulver2,942:29 Käse – Scheiben46,781:29 Sahne41,93 %1:46 Hühnerfleisch73,052:02 Kochschinken73,852:08 Brühwurst53,531:47 Eiscreme41,381:43 Pektin4,325:32 Sauerrahm26,312:10 Vitamin E – Pulver2,203:10 Molkepulver2,655:07 Joghurt12,551:23 Gemüsechips2,151:45 Balsamico-Dressing20,122:18 Marzipan8,053:56 Haselnusscreme0,73:10 Konzentrate aus Kaffeekapseln35,203:41 Kondensmilch/Kaffeesahne33,123:10 Einfache Bedienung mittels Touch Screen Der schnellste Muffelofen der Welt www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0Österreichische Chemie, 2022.0137 PUMPEN Bredel Industrieschlauchpumpen fördern korrosive Medien in der Rauchgasreinigung Bredel Industrieschlauchpumpen, eine Marke der Watson-Marlow Fluid Technology Group, bieten eine leistungsfähige und zuverläs- sige Lösung für viele Förderaufgaben in Müllverbrennungsanlagen. In der Abfallverwertungsanlage AVA Velsen konnten die Pumpen ihre Eignung bei der Verarbeitung von korrosiven und abrasiven För- dermedien in mehreren Prozessstufen der Rauchgasreinigung unter Beweis stellen. Dabei bieten sie längere Standzeiten und geringere Kosten als vorher eingesetzte Kreisel- und Drehkolbenpumpen. Der Zweckverband Entsorgungsverband Saar (EVS) ist ein Zusammenschluss aller 52 Kommunen im Saarland. Der EVS ist im gesamten Bundesland für die überörtliche Abwasserreinigung und um- weltgerechte Abfallentsorgung verant- wortlich. Die nicht recyclebaren Abfälle, insbesondere ein Großteil des Restabfalls und Gewerbeabfalls wird in der Müllver- brennungsanlage AVA Velsen thermisch verwertet. Insgesamt werden jährlich in der AVA Vel- sen rund 255.000 Tonnen Restabfall ver- wertet und dabei ca.150.000 MWh Strom produziert. Ermöglicht wurde dies durch eine optimierte Abfallzuweisung und ei- nen störungsarmen Betrieb, basierend auf der konsequenten Nutzung moderner und zuverlässiger Technologien. Schlauchpumpen in der Rauchgasreinigung Die bei der Verbrennung des Abfalls ent- stehenden Rauchgase werden in eine mehrstufige Rauchgasreinigung gelei- tet, um Schadstoffe zu entfernen. Für die Rauchgaswäsche wird das Rauchgas zu- nächst in der sogenannten Quench durch intensive Bedüsung mit Wasser abge- kühlt, dabei werden erste Schadstoffe ausgespült. Das belastete Waschwasser („Quenchwasser“) wird später weiteren Behandlungsschritten unterworfen, um weitere Schadstoffe auszufällen und ab- zufiltrieren. Für den Transport des Waschwassers kamen bis vor einiger Zeit in der gesam- ten Anlage mehrere Kreiselpumpen zum Einsatz. Da das Waschwasser sehr sauer (pH-Wert 0) und sehr stark korrosiv ist, kam es bei diesen Pumpen immer wieder zu Ausfällen: Besonders die Gleitring- dichtungen der Kreiselpumpen erwiesen sich als anfällig für Schäden und muss- ten häufig getauscht werden, berichtet der für die Bereiche Abwasseraufberei- tung/Eindampfanlage zuständige Team- leiter der AVA Velsen GmbH. In vielen Fällen erwiesen sich die Schäden sogar als so gravierend, dass der gesamte Pum- penkopf der Kreiselpumpen ersetzt wer- den musste – mit erheblichen Kosten für Ersatzteile und Ausfallzeiten. Förderung ohne Dichtungen und Ventile Eine Lösung für diese Probleme fand die AVA Velsen GmbH in den Schlauch- pumpen von Bredel Hose Pumps. Diese leistungsfähigen Industrieschlauchpum- pen für hohe Drücke und Fördermengen werden in Deutschland seit Anfang des Jahres exklusiv durch Watson-Marlow vertrieben. Sie benötigen weder Dich- tungen noch andere Zusatzausrüstung wie Kugelrückschlagventile, Membranen, Buchsen, eingetauchte Rotoren, Statoren oder Kolben, die undicht werden, verstop- AVA Velsen (Südseite)Österreichische Chemie, 2022.0138 fen oder korrodieren können und dann aufwendig ersetzt werden müssen. Es kommen keinerlei bewegliche Teile mit dem Medium in Berührung. Die einzigen Verschleißteile bei Bredel Schlauchpumpen sind die präzisionsge- fertigten Schlauchelemente. Je nach An- wendung und Einsatzzweck stehen sie in einer Vielzahl an unterschiedlichen Ma- terialien zur Verfügung, darunter EPDM, das eine ausgezeichnete Widerstands- fähigkeit gegen aggressive Chemikalien und konzentrierte Säuren bietet. Insgesamt wurden vier Kreiselpumpen in der Abwasseraufbereitung durch In- dustrieschlauchpumpen des Modells Bredel 65 ersetzt. Mit großem Erfolg: Die Standzeit der Bredel Schlauchelemente aus EPDM beträgt circa fünf Monate, die Gesamtkosten reduzierten sich durch den Einsatz der Bredel Schlauchpumpen im Vergleich zu den vorher eingesetzten Kreiselpumpen um mehr als 50 Prozent. Hohe Zuverlässigkeit bei der Verarbeitung von Kalkmilch Ihre Eignung für schwierige und an- spruchsvolle Förderanwendungen konn- ten die Bredel Industrieschlauchpumpen bereits bei einer weiteren Anwendung in der AVA Velsen unter Beweis stellen: Dem Waschwasser wird in einem weite- ren Arbeitsschritt in einer Behandlungs- anlage Kalkmilch zugeführt, dadurch kann das Schwefeldioxid in Form von Gips abfiltriert werden. Für den Transport der Kalkmilch kam zunächst eine Dreh- kolbenpumpe zum Einsatz. Durch den abrasiven Charakter und relativ hohen Feststoffanteil der Kalkmilch erwies sich diese Pumpe als sehr störungsanfällig und verursachte hohe Kosten durch Re- paraturen und Ausfallzeiten. Die Lösung bot auch hier eine robuste Bredel Indus- trieschlauchpumpe. Eine Pumpe der Größe Bredel 40 fördert die Kalkmilch nun mit hoher Zuverlässigkeit. Die ver- wendeten Schlauchelemente erzielen eine Standzeit von circa neun Monaten, berichtet der zuständige Teamleiter. Zur Sicherheit wird das Schlauchelement im Rahmen einer geplanten Wartung aber alle sechs Monate ausgetauscht. Die Kosten dafür sind im Vergleich zu den Reparaturkosten der Drehkolbenpumpe sehr gering und der Austausch lässt sich schnell und einfach vor Ort durchführen. Aus diesen Gründen kommen die Bredel Pumpen in verschiedenen Größen in der AVA Velsen mittlerweile auch für die För- derung einer gesättigten NaCl Lösung so- wie von Filtraten zum Einsatz. Da die Pumpen einer korrosiven Atmo- sphäre ausgesetzt sind, wurden die Kom- ponenten möglichst in Edelstahl ausge- führt. Die Pumpen werden zudem nach dem Lackierstandard C4 lackiert oder sind mit einer doppelten Lackschicht ge- Quenchwasser (Abwasser aus den Rauchgaswäschern): ca. PH 0,0 Kalkmilchpumpe: 15% Kalkmilch schützt. Auf Wunsch stehen auch Bredel DuCoNite Pumpen mit einem lackfreien, galvanisch beschichteten Pumpenge- häuse für aggressive Atmosphären zur Verfügung. Ideal für viele Anwendungen in der Müllverbrennung Bei den Einsätzen in der AVA Velsen können die Bredel Industrieschlauch- pumpen die zahlreichen Vorteile von Schlauchpumpen für die Verarbeitung von aggressiven oder abrasiven Förder- medien unter Beweis stellen: Sie bieten eine Ansaughöhe bis zu 9,5 Metern, sind selbstansaugend und bieten gute Tro- ckenlaufeigenschaften. Ohne interne Dichtungen oder Ventile kommen keiner- lei bewegliche Teile mit dem Medium in Berührung, sie überzeugen durch eine hohe Zuverlässigkeit und einen geringen Wartungsbedarf. Für maximale Zuverlässigkeit sorgt auch das patentierte direkt gekoppelte Bredel Design: Es vereint die Zuverlässigkeit der Lagerstuhlbauweise mit den Vorteilen der kompakten Blockbauweise: Eine in- novative Pufferzone schützt das Getriebe, die Lager und den Pumpenkopf bei Le- ckagen. Schwerlastlager des Pumpenro- tors nehmen die Radialbelastung auf, die Antriebswelle überträgt damit nur das Drehmoment und die Drehzahl, die für Ihre Anwendung benötigt wird. Je nach Modell und Größe bieten Bredel Schlauchpumpen eine hohe Fördermen- ge bis 108.000 Liter bei einem Druck bis zu 16 bar und fördern abrasive Schlämme und pastöse und viskose Medien mit bis zu 80 Prozent Feststoffanteilen mit hun- dertprozentiger volumetrischer Genauig- keit. Aus diesen Gründen sind Bredel Schlauchpumpen die erste Wahl für vie- le Anwendungen in der Umweltindustrie und Energiewirtschaft. In diesen Industri- en kommen sie überall dort zum Einsatz, wo korrosive, viskose, abrasive oder an- dere schwierig zu verarbeitende Medien sicher gefördert werden müssen. Zu den Einsatzgebieten zählen Laugen, Säuren, Flockungshilfsmittel oder andere Che- mikalien, Prozess- und Abwasser, ebenso wie Schlämme, Laken oder Schlicker, Ad-ditive oder Farbstoffe, Weichmacher oder Lösungsmittel. Im Vergleich zu anderen Pumpenarten ermöglichen sie dabei häufig signifikante Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten und eine schnelle Amortisationszeit von häufig weniger als zwölf Monaten. Zusammenspiel von Pumpe und Schlauchelement Herzstück jeder Industrieschlauchpum- pe ist das Schlauchelement. Es ist nicht nur das einzige Verschleißteil, sondern auch das einzige produktberührende Bauteil an der gesamten Pumpe. Nur eine perfekte Abstimmung von Pumpe und Schlauchelement bietet das Maximum an Zuverlässigkeit und Leistungsfähig- keit: Als einer der wenigen Hersteller von Schlauchpumpen verfügt Bredel über eine eigene Produktion von Hochleis- tungsschlauchelementen – speziell und ausschließlich zum Einsatz mit den eige- nen Schlauchpumpen. Anders als viele Schläuche anderer Her- steller sind Bredel Schlauchelemente präzisionsgefertigt. Das bedeutet: Es kommen ausschließlich Gummimi- schungen höchster Qualität zum Ein- satz, verstärkt mit mehreren extrudierten Schichten aus geflochtenem Nylon, die für das automatische Wiederaufrichten des Schlauchelements und eine starke Direkt gekoppelte Bredel Bauweise Ansaugleistung der Pumpe sorgen. Die Pumpe arbeitet dadurch trocken selbst- ansaugend und kann selbst Medien mit hoher Viskosität problemlos verarbeiten. Durch die extrudierten Schichten bietet Bredel Schlauchelemente das Schlauchelement eine höhere Festig- keit und längere Lebensdauer als Schlau- chelemente, deren Schichten lediglich gewickelt sind. chz.at/wmftg wmftg.at +43 2236 320 098-20 | sales@wmftg.at Fördermengen von 0,1 bis 2.000 ml/min bis 7 bar Direkter Einbau in die Anlage ohne zusätzliches Zubehör Werkzeugfreie Wartung in unter einer Minute Wählen Sie die bessere Technologie Präzise, vielseitige SchlauchdosierpumpenNext >