< PreviousÖsterreichische Chemie, 2021.0620 CoVErStorY Zwei Drucklinien für die Zukunft Die neuaufgelegten Druck- und Differenzdrucktransmitter Cerabar und Deltabar besitzen jetzt alle Voraussetzungen eines Sensors 4.0 und setzen im Bereich smarter Anlagensicherheit neue Maßstäbe. Anlagensicherheit bildet die unverzichtbare Basis Der Messparameter Druck bestimmt - ne- ben der Temperatur und Konzentration - den Ablauf und die Qualität von chemi- schen Reaktionen ganz entscheidend. Gleichzeitig ist der anstehende Druck in Behältern und Rohrleitungen der chemi- schen Prozessindustrie ein elementarer Sicherheitsparameter. Diesem Leitbild folgen die neuen Pro- duktlinien Cerabar und Deltabar. Dank einer großen Auswahl an Sensoren, der bestmöglichen Messperformance sowie allen notwendigen Zertifikaten bleiben schwierigste Druckapplikationen lösbar. Als Beispiel im Bereich Sensorik ist die Keramik-Messzelle zu nennen: Bereits im Jahr 1987 in das Produktportfolio aufge- nommen, zeigt die hochreine Keramik- Messzelle in Hochvakuum-Applikationen, bei aggressiven oder abrasiven Medien, bei kurzzeitigen Druckschlägen und durch die integrierte Membranbrucher- kennung ihre ganze Stärke. Einsatz in SIL2- und SIL3-Applikationen Wie auch die Vorgänger sind die neuen Produktlinien nach IEC 61508 entwi- ckelt. Das ermöglicht den direkten Ein- satz in SIL2- sowie in homogener Red- undanz auch in SIL3-Applikationen. Bei der Verwendung von Drucktransmittern in PLT-Schutzeinrichtungen achten die Anlagenbetreiber genauestens darauf, systematische Fehler auszuschließen und gleichzeitig den hohen Zeitaufwand pro SIL-Messstelle zu minimieren. Die im Display integrierten, optischen Be- dientasten ermöglichen eine Bedienung der Drucktransmitter ohne Öffnen des Gehäusedeckels. Das verhindert mögli- che Korrosion durch das Eindringen von Feuchtigkeit beim Öffnen bzw. Schlie- ßen des Gerätes. Mit den neuen digita- len Assistenten für die SIL-Verriegelung und SIL-Wiederholprüfung wird weitere Abhilfe zur Minimierung systematischer Fehler geschaffen. Sie führen Schritt für Schritt durch die erforderliche Prüfproze- dur, ähnlich einer Checkliste der Piloten vor jedem Flugzeugstart. Am Ende einer Bediensequenz wird optional ein Prüf- protokoll im PDF-Format erstellt, z.B. über die neue Bluetooth®-Schnittstelle und die Endress+Hauser SmartBlue-App. Bluetooth® Wireless Tech- nology für Inbetriebnahme und Gerätebedienung Die Bluetooth®-Schnittstelle bietet klare Vorteile bei der Inbetriebnahme sowie bei der Bedienung der Geräte: • Es ist kein Öffnen des Gerätes mehr not- wendig • Schwer zugängliche Messstellen sind jetzt einfach bedien- und konfigurierbar • Das Gerät kann vor dem Einbau einfach und schnell parametriert werden (z.B. vorab in der Werkstatt) Damit die Bluetooth®-Verbindung zwi- schen der SmartBlue-App und einem Drucktransmitter im Sinne der IT-Secu- rity nicht kompromittiert werden kann, sind die Bluetooth®-Schnittstellen von Endress+Hauser – anders als jene im privaten Bereich, wie z.B. zwischen Smartphone und Fitness-Armband – mit einem speziellen Protokoll (PAKE) verse- hen. Manipulationen bei der Verbindung zwischen App und Gerät können aus- Die Bluetooth®-Schnittstelle bietet klare Vorteile bei der Inbetriebnahme sowie bei der Bedienung der Geräte.21 Bluetooth®-Schnittstelle bietet klare Vorteile bei der Inbetriebnahme sowie bei er Bedienung der Geräte. geschlossen werden. Das Fraunhofer- Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) hat die Sicherheits- frage für die Drahtlosverbindung von Endress+Hauser beantwortet: „Zusam- menfassend leiten wir auf der Basis der durchgeführten Analysen, gemessen an den Schutzzielen, und dem Angreifermo- dell, folgende Bewertung für das Schutz- niveau der Bluetooth® Infrastruktur ab: • Protokoll Hoch • Algorithmen Hoch“1 Noch sicherer sind z.B. nur Personalaus- weise mit integrierter NFC-Schnittstelle. #empowerthefield – Mehr Industrie 4.0 durch Cerabar und Deltabar Die Anlagensicherheit hat in der Gegen- wart und auch in der Zukunft oberste Priorität. Erst wenn die Sicherheit ge- währleistet ist, kann das Potential von In- dustrie 4.0 voll ausgeschöpft werden. Die Sensoren stellen dabei die Augen und Ohren in der Prozessindustrie dar. Das zuverlässige Erfassen von Prozessdaten und deren Verknüpfung sowie Weiterlei- tung an höhere Ebenen ist entscheidend für die Verbesserung und Effizienz der Prozessführung. Zu Recht beinhaltet die NAMUR-Roadmap „Process-Sensors 4.0“ deshalb drei Schlüsselkriterien für digi- tale Prozesssensoren: Möglichkeiten zur kabellosen Kommunikation und Sensor- diagnose sowie Bereitstellung von Infor- mationen über Sensor und Prozess. Mit den optional bestellbaren Funktionen Bluetooth® und Heartbeat Technology er- füllt die kommende Generation Cerabar und Deltabar diese Kriterien. Heartbeat Technology: Diagnose, Verifikation und Monitoring Sobald es um die Diagnosemöglichkeiten geht, wünschen sich Anlagenbetreiber bei Messgeräten einen Idealzustand: Das Gerät überwacht sich komplett selbst, der Betreiber muss sich keine Gedanken machen. Die Endress+Hauser Heartbeat Technology sorgt dafür, diesem Idealzu- stand immer näher zu kommen. Die per- manente Gerätediagnose mit Klartext- meldungen nach NE107 ist dabei nur der erste Schritt. Das überarbeitete Display mit Farbumschlag im Fehlerfall von Grün auf Rot liefert einen Hinweis direkt in der Anlage, ohne langandauernde Vor-Ort- Suche der betroffenen Messstelle. Die App-basierte Bediensequenz zur Heartbeat Verification führt den Anwen- der durch eine jederzeit verfügbare Ge- räteverifikation. Die Ergebnisse sind in einem entsprechenden Verifikationspro- tokoll einsehbar. Dafür muss das Gerät weder ausgebaut noch der Prozess unter- brochen werden. In einem nächsten Schritt sind Heartbeat Monitoring-Funktionalitäten integriert, die in Zukunft z.B. durch statistische Aus- wertung von Sensordaten weitere Gerä- te- und Prozessinformationen generieren oder eine kontinuierliche Unterspan- nungserkennung ermöglichen. IIoT-Ökosystem Netilion nutzt Gerätedaten für Industrie 4.0-Anwendungen Die Möglichkeiten eines Prozesssen- sors 4.0 sind enorm, entscheidend für den Erfolg der Sensoren 4.0 wird jedoch die Transparenz und Verfügbarkeit der Zusatzinformationen sein. „Solange die essenziellen Sensordaten im Druck- transmitter weiterschlummern, wird das Potential von Industrie 4.0 nicht ausge- schöpft. Nach derzeitigem Stand bleiben 97% aller Sensordaten ungenutzt. Die Endress+Hauser Cloudplattform Netilion hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neu- gewonnenen Potentiale voll auszunut- zen.“ sagt Peter Dietrich, Abteilungsleiter Digitalisierung bei der Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG. Die kostenlose Netilion Scanner App macht die manuelle Erfassung der instal- lierten Basis kinderleicht. Die wesentli- chen Daten des Drucktransmitters lassen sich über den QR-Code oder einen RFID- Chip einscannen. Zusätzliche Informatio- nen wie die Lokalisierung der Messstelle schnell und mühelos festgelegt werden. Mit Netilion Library steht die Dokumen- tation der erfassten Druck-Messgeräte jederzeit zur Verfügung. Kein Suchen der passenden Dokumentation und damit re- duzierte Zeit für Wartung und Inbetrieb- nahme. Auf der Endress+Hauser Daten- plattform liegen inzwischen Datensätze zu über 40 Millionen installierten Gerä- ten. Durch Netilion Analytics werden die digi- talen Zwillinge automatisch mit den Do- kumenten der Messstelle verknüpft. Das Dashboard mit allen erfassten Messstel- len bietet einen kompletten Überblick der Anlage. So erkennt der Anlagenbetreiber auf einen Blick, welche Druck-Messgerä- te z.B. nicht mehr bestellbar sind. Der Onlinedienst Netilion Health unter- stützt mit über 25.000 Gerätediagnosen. Netilion Health zeigt zu den einzelnen Statusmeldungen der Drucktransmitter den Diagnosecode nach NE107, die Ur- sache und die Handlungsempfehlungen an. Die mühsame Fehlerinterpretation gehört der Vergangenheit an. Jede Feh- lermeldung kann schnell und zielgerich- tet bearbeitet werden. Fazit: Sicher und bereit für die Industrie 4.0 Die neuen Produktlinien Cerabar und Deltabar sind perfekt geschaffen auf dem Weg in die Industrie 4.0. Sie ermöglichen mit den bewährten und neu entwickelten Features eine höhere Anlagensicherheit und -verfügbarkeit. Gleichzeitig geben sie den Betreibern von Prozessanlagen heute schon Investitionssicherheit für Morgen. Autor: Alexander Hermann, Produktmanager Druckmesstechnik, Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG chz.at/at.endress Mit erweiterter Konnektivität, der Heartbeat Tech- nology und zusätzlichen fortschrittlichen Features schöpfen die Drucktransmitter Cerabar und Deltabar das Potential von Industrie 4.0 voll aus. Die neuen Produktlinien Cerabar und Deltabar sind perfekt geschaffen auf dem Weg in die Industrie 4.0. Anlagensicherheit bildet die unverzichtbare Basis bei der Entwicklung der neuen Drucktransmitter.Österreichische Chemie, 2021.0622 ForSCHUNG Steuerbare Katalyse: Die Lösung des Teilchengrößen-Problems Chemische Reaktionen kann man auf un- terschiedlichen Ebenen betrachten: Auf der Ebene einzelner Atome und Moleküle zeigt sich, welche neuen Verbindungen möglich sind. Auf der Ebene von winzigen Teilchen auf Nano- und Mikrometer-Skala kann man verstehen, wie Katalysator- Materialien in die chemische Reaktion eingreifen. Und wenn man die chemi- sche Reaktion großtechnisch nutzen will, braucht man den Blick auf die makrosko- pische Skala. Normalerweise verwendet man für jeden Bereich unterschiedliche Zugänge ge- trennt voneinander. Doch für komplizier- te chemische Reaktionen auf Katalysa- tor-Oberflächen genügt das nicht. An der TU Wien gelang nun ein wichtiger Schritt: Erstmals konnten alle Ebenen von der Mikro- bis zur Makroebene miteinander verbunden werden, um eine technisch wichtige chemische Reaktion bei realen Bedingungen vollständig zu beschrei- ben. Dadurch konnte man auch erklären, warum die Größe von Katalysator-Parti- keln eine entscheidende Rolle spielt. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht. Isomere: Gleiche Atome, unterschiedliche Moleküle Von vielen Molekülen gibt es unterschied- liche Varianten: Dieselben Atome lassen sich auf unterschiedliche Weise anord- nen, man spricht dann von „Isomeren“. Es ist wichtig, zwischen diesen Isomeren zu unterscheiden – so ist etwa ein bestimm- tes Isomer des Kohlenwasserstoffs Buten günstig für die Treibstoffherstellung, eine andere Buten-Variante möchte man hin- gegen haben, wenn man Polymere produ- zieren will. Genau die richtigen Isomere zu erzeugen oder ein Isomer in ein ande- res umzuwandeln ist eine heikle Aufgabe, die mit ganz bestimmten Katalysatoren gelingen kann. „Ein besonders wichtiger Katalysator für solche Prozesse ist Palladium“, sagt Prof. Günther Rupprechter vom Institut für Ma- terialchemie der TU Wien. „Normalerwei- se trägt man es in Form winziger Nano- kristalle auf einen Träger auf. Bestimmte Moleküle werden dann von diesen Körn- chen festgehalten, und das ermöglicht die chemische Reaktion.“ Bekannt ist, dass oft eine bestimmt Par- tikelgröße für die katalytische Wirkung ausschlaggebend ist, doch eine detail- lierte Erklärung dafür, wie das funktio- niert, gab es bisher nicht. „Die technisch genutzten Teilchen bestehen einfach aus zu vielen Atomen, um sie quanten- chemisch am Computer berechnen zu können“, erklärt Dr. Alexander Genest, der Erstautor der aktuellen Studie. „Man muss daher neue Wege finden, um die unterschiedlichen Betrachtungsweisen miteinander zu kombinieren.“ Realistische Bedingungen statt ideali- sierter Systeme Das Forschungsteam der TU Wien und die Kooperationspartner aus Singapur, Alicante und München wählten für die Untersuchungen eine heikle aber wich- Wichtiger Schritt in der Erforschung von Katalysatoren: An der TU Wien gelang es, mikroskopische und makroskopische Betrachtungs- weisen zu verbinden – und dadurch ein altes Rätsel zu lösen. Plus-Energie Bürohochhaus Bild: Alexander DavidÖsterreichische Chemie, 2021.0623 tige Reaktion aus: Die Isomerisierung von Alkenen. „Das ist besonders her- ausfordernd, weil es verschiedene Re- aktionspfade gibt, die gleichzeitig eine Rolle spielen“, sagt Günther Rupprechter. „Wichtig war uns auch, die Reaktion bei realistischen Bedingungen zu studieren: In bisherigen Grundlagen- Untersuchun- gen analysierte man Reaktionen oft im (Ultra-)Hochvakuum, bei tiefen Tempe- raturen. Doch in der Praxis hat man es mit ganz anderen Parametern zu tun. Wir wollten daher wissen, wie diese Iso- merisierung bei Atmosphärendruck und 100°C abläuft.“ Man beginnt auf Ebene der Atome und Moleküle: „Mit Hilfe der Dichtefunktional- theorie können wir die elementaren Re- aktionsschritte der Moleküle berechnen, die sich an unterschiedlichen Facetten der Palladium-Kristalle anlagern“, sagt Alexander Genest. Diese Berechnungen fließen dann in sogenannte mikrokine- tische Modelle ein, mit denen man die Dynamik chemischer Reaktionen auf einer größeren Zeitskala im Computer ablaufen lassen kann. Und aus diesen Er- gebnissen wiederum lässt sich dann auf die Gesamtmenge der gewünschten che- mischen Produkte schließen, die nach einer bestimmten Zeit bei bestimmten Parametern vorhanden sein wird. „Die Modellrechnungen stimmen nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ sehr gut mit unseren experimentellen Messungen überein“, betont Prof. Günther Rupprechter. „Das ist ein wichtiger Durch- bruch – bisher war das so nicht möglich.“ Nun kann man im Detail erklären, warum unterschiedliche Größen der Palladium- Partikel sich unterschiedlich auf die che- mischen Abläufe auswirken: Große Körn- chen haben glatte Oberflächen, während kleinere Körnchen eher rundlich und ge- stuft sind. Die Anordnung der Palladium- Atome in unterschiedlichen Geometrien beeinflusst die Reaktionsenergie und so- mit das katalytische Verhalten. Optimale Resultate statt Versuch und Irrtum „Wenn man in der Industrie einen chemi- schen Prozess optimiert, ist man oft auf Versuch und Irrtum angewiesen“, sagt Gün- ther Rupprechter. „Bei welchen Parametern lässt man die Reaktion ablaufen? Welche Katalysatoren verwendet man – und in wel- cher Form? Das sind Fragen, die man bisher auf theoretischer Ebene kaum beantworten konnte.“ Man probiert also verschiedene us-Energie Bürohochhaus d: Alexander David Palladium Nanokristalle auf Aluminiumoxid: manche Facetten ermöglichen die Isomerisierung von 1- Buten zu 2- Buten, andere hingegen die Hydrierung zu Butan. Varianten aus und wählt dann die erfolg- reichste. Wenn man dann aber einen Pro- zess vom Labormaßstab auf industriellen Maßstab hochskalieren möchte, ändert sich vieles, und man weiß wieder nicht, welche Bedingungen die besten sind. „Wir haben nun gezeigt, dass man sol- che Abläufe umfassend verstehen kann, wenn man verschiedene Betrachtungs- ebenen miteinander verknüpft“, sagt Alexander Genest. „Diese Herangehens- weise ist natürlich auch auf viele andere katalytische Reaktionen anwendbar.“ In der chemischen Industrie soll es somit möglich werden, durch Modellierung am Computer chemische Herstellungsver- fahren zu optimieren und gleichzeitig teure und zeitraubende Versuchsreihen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Arbeiten wurden im Rahmen des vom FWF geförderten Projekts „Single Atom Catalysis“ durchgeführt. Originalpublikation: A. Genest et al., The origin of the particle- size-dependent selectivity in 1-butene isomerization and hydrogenation on Pd/ Al2O3 catalysts, Nature Communications volume 12, 6098 (2021). https://www.na- ture.com/articles/s41467-021-26411-8 Das internationale Forschungsteam ((oben links nach unten rechts); Alexander Genest (Wien), Joaquin Silvestre-Albero (Alicante), Wen-Quing Li (Singapur), Notker Rösch (München), Günther Rupprechter (Wien), sowie der Rechner.Österreichische Chemie, 2021.0624 In der Vliesstoffindustrie sind Prozesssicherheit, Produktionseffizi- enz und Produktqualität entscheidende Erfolgskriterien. Transport- und Prozessbänder der GKD Gruppe leisten dazu weltweit einen maßgeblichen Beitrag. Möglich machen dies die umfassende Engi- neering- und Prozesskompetenz für produkt- und anlagenspezifisch ausgelegte Bandkonstruktionen. GEWEBElÖSUNGEN GKD: Ganzheitliche Expertise für die Vliesstoffindustrie Airlay- und Meltblown: Bandoberfläche mit besonderer Topografie Mit dem neuen Prozessbandgewebe CONDUCTIVE 2215 ergänzt GKD das be- währte Spektrum an Bändern für die Vliesformierung. Diesen Gewebetyp kennzeichnet eine Kreuzköperbindung aus speziellen Polyester-Filamenten. Durch ein ausgeklügeltes Zusammen- spiel von Materialwahl, Filamentdurch- messer, Bindungstechnologie und Luft- durchlässigkeit entsteht eine optimale Gewebeoberflächentopografie für die präzise Vliesablage. So gewährleistet das Band sowohl eine homogene Ablage auf der Bandoberfläche als auch eine gute Absaugung. Zugleich verhindert es Faser- verhakungen oder -verlust. Diese Eigen- schaften des neuen Gewebetyps bedeu- ten insbesondere bei der Verarbeitung von kurzfaseriger, gebleichter Baumwolle in der Airlay-Formierung ein entschei- dendes Plus an Prozesseffizienz. Karbon- beschichtete Filamente im Gewebe über- nehmen zudem die sichere Ableitung der in Formierungsprozessen entstehenden elektrostatischen Aufladung. Spunbond-Vliesformierung: Metallische Ableitung ohne Produktkontakt Mit CONDUCTO® 7690 präsentiert GKD auf der INDEX eine Gewebekonstrukti- on aus Polyester-Monofilen und metal- lischen Multifilen. Die webtechnisch auf der Bandrückseite eingebrachten Metallfasern haben keinen Kontakt zum Produkt. Das qualifiziert diesen Gewe- betyp auch für die risikofreie Produktion anspruchsvoller Medizin- oder Hygie- neprodukte. Gleichzeitig gewährleistet das ebenso robuste wie flexible Garn aus Edelstahlfasern eine bis zu zehn Mal hö- here Ableitung elektrostatischer Aufla- dung als herkömmliche Bänder. Homo- gene Vliesbildung, hohe Mitnahme und gute Vliesabnahme unterstreichen auch bei diesem Formierbandtyp die Prozess- sicherheit. Converting: Spiralbänder für nahtlose Prozesse Mit Spiralbändern aus eigener Fertigung bietet GKD eine leistungsstarke Lösung für Anwendungen, die ein nahtloses Band erfordern. Kundenspezifisch aus- gelegt, sind sie beispielsweise für sehr breite oder schnelllaufende Anlagen der Hygienevliesindustrie eine attrak- tive Alternative. Anwendungsoptimier- te Luftdurchlässigkeit, Spurtreue und Formstabilität machen diese Bänder zu praxisbewährten Garanten zuverlässiger Converting-Prozesse. Filtermedien aus GKD-Metallgewebe setzen in Zentralfiltern, Spinnbalken und Anblassie - ben der Polymerfiltration neue Maßstäbe.medien aus GKD-Metallgewebe setzen in Zentralfiltern, Spinnbalken und Anblassien der Polymerfiltration neue Maßstäbe. Die GKD Gruppe ist als inhabergeführ- te technische Weberei Weltmarktfüh- rer für Lösungen aus Metallgewebe, Kunststoffgewebe und Spiralgeflecht. Vier eigenständige Geschäftsberei- che bündeln ihre Kompetenzen unter einem Dach: Industriegewebe (tech- nische Gewebe und Filterlösungen), Prozessbänder (Bänder aus Gewebe oder Spiralen), Architekturgewebe (Fassaden, Innenausbau und Sicher- heitssysteme aus Metallgewebe) und Mediamesh® (Transparente Medi- enfassaden). Mit dem Stammsitz in Deutschland, sechs weiteren Werken in den USA, Südafrika, China, Indien und Chile sowie Niederlassungen in Frankreich, Spanien und weltweiten Vertretungen ist GKD überall auf dem Globus marktnah vertreten. In Doppelbandöfen tragen die vollständig antihaftbeschich-teten Glashybrid-Gewebebänder von GKD zu einer deutlichen Steigerung der Fertigungsgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit bei. Alle Bilder: ©GKD Thermobonding: Antihaftbe- schichtetes Glashybrid-Gewebe In Doppelbandöfen setzen Glashybrid- Gewebebänder von GKD seit Jahren un- erreichte Maßstäbe bei der thermischen Verfestigung von hoch voluminösen oder stark verdichteten Produkten. Herausra- gende Querstabilität und vollständige PFA-Beschichtung qualifizieren sie für stark klebende Produkte ebenso wie für Anlagen mit großer Arbeitsbreite oder Produkte mit starken Schrumpfkräften. Als einlagige Gewebekonstruktion mit Edelstahldrähten in Schussrichtung und Kettseilen aus Glasfaserlitzen sind sie energieeffiziente Leichtgewichte – wahl- weise magnetisch oder nichtmagnetisch ausgelegt. Die Antihaftbeschichtung von Drähten, Litzen und Kreuzungspunkten minimiert die Reinigungsintervalle und trägt so zu einer deutlichen Steigerung der Fertigungsgeschwindigkeit bei. Un- Das neue Prozessbandgewebe CONDUCTIVE 2215 von GKD gewährleistet durch die besondere Topografie der Bandoberfläche bei der Vliesformierung im Airlay- und Meltblown-Verfahren präzise Ablage ohne Faserverhakungen oder-verlust. Die kundenspezifisch ausgelegten Spiralbänder aus eigener Fertigung bei GKD sind praxisbewährte Garanten zuverlässiger Converting-Prozesse. terstrichen wird die hohe Wirt- schaftlichkeit dieses Bandtyps durch jahrelange Laufzeit. Die Weiter- entwicklung dieses Erfolgsproduktes präsentiert GKD nun zur INDEX: Eine ver- stärkte, neue Gewebeauslegung erhöht die Querstabilität nochmals. Dadurch werden auch der kontinuierliche Gerade- auslauf und somit die Standzeiten weiter verbessert. Polymerfiltration: Lange Standzeiten durch Metallgewebekonstruktionen Filterronden oder -kerzen aus bis zu sechs Lagen Metallgewebe sorgen für lange Standzeiten von Siebwechslern. Die prozessabhängige Gewebeausle- gung gewährleistet hohe Schmutzauf- nahmekapazität, feine Abscheideraten und geringe Verblockungsneigung. Lang- filter oder Ronden aus anwendungsin- dividuell abgestimmten Gewebelagen optimieren im Spinnbalken die Filtration des Schmelzflusses. Zugleich tragen sie zu einer deutlichen Standzeitenverlänge- rung der Spinndüsen bei. Für Anblassie- be bewähren sich großformatige Waben- trägerplatten, die beidseitig mit speziell veredelten Gewebekonstruktionen be- stückt werden. Die von ihnen erzeugte homogene Strömung stellt einen gleich- mäßigen Faserfluss sicher. chz.at/gkd-group Der schnellste Muffelofen der Welt www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0Österreichische Chemie, 2021.0626 PartIKElENtFErNUNG SMC: Impuls-Blasventil AXTS-X2 sorgt mit Spitzendruck für energie- effiziente Blasluftanwendungen In produzierenden Industrien wie dem Werkzeugmaschinenbau oder Automotive ist der Einsatz von Blasluftanwendungen zur Partikelentfernung unabdingbar. Eine hohe und gleichzeitig nach- haltige Reinigungswirkung erzielen die Impuls-Blasventile der Serie AXTS-X2 von SMC: Pulsierende, sprich stoßweise ausgeblasene Druckluft sorgt für erhöhte Druckspitzenwerte und damit für das wirkungsvolle Entfernen von Staub, Spänen oder Kühlschmiermit- teln – bei gleichzeitiger Verringerung des Druckluftverbrauchs und der Betriebskosten. Ein reibungsloser Anlagenbetrieb wird in Bereichen wie dem Bau von Werkzeug- maschinen oder der Rohbaukonstruktion in der Automobilbranche u.a. durch das sorgfältige und zuverlässige Entfernen potenziell störender Materialpartikel wie Staub oder Kühlschmiermittel erreicht. Um eine hohe Reinigungswirkung etwa beim Entfernen von Spänen in Werk- zeugmaschinenanwendungen zu er- reichen, werden Blasluftanwendungen eingesetzt, die den verwendeten Ven- tilen Höchstleistungen abfordern. SMC präsentiert mit der Serie AXTS-X2 hier- für besonders effiziente und gleichzei- tig sparsame Impuls-Blasventile: Diese setzen statt auf kontinuierliche Blasluft mit einem durchgängigen Luftverbrauch auf pulsierende Druckluft. Denn das im- pulsweise Ausblasen der Druckluft sorgt für mehr Druckspitzen sowie für eine Ein- sparung des Druckluftverbrauchs um bis zu 50 %. Mehr Effizienz und Einsparpotenziale Die Serie AXTS-X2 ist wahlweise in Aus- führungen mit interner oder externer Pilotluft verfügbar: Erstere lässt sich be- sonders einfach in bestehenden Syste- men nachrüsten (Modell AXTS040-2-X2). Da keine externe Pilotluft erforderlich ist, kann hier auf zusätzliche Pilotventile für die Ansteuerung des AXTS-X2-Modells verzichtet werden, was Kosten spart (zur Versorgung ist ein 2/2-Wegeventil mit den gleichen Durchflusseigenschaften auf der Eingangsseite erforderlich). Die Ausführung mit externer Pilotluft (Modell AXTS040-3-X2, Vorsteuerung z. B. mittels 3/2-Wegeventil) wiederum ist besonders geeignet für sensible Anwendungen mit einem geringen Betriebsdruck. Da der Mindestpilotdruck von 0,2 MPa hier nicht eingehalten werden muss und der davon unabhängige Betriebsdruck somit redu- ziert werden kann, eröffnet sich hier ein weiteres Einsparpotenzial hinsichtlich der Druckluft. Jene Anwender, die auf das Modell mit externer Pilotluft setzen, soll- ten den Druck der externen Vorsteuerung hierbei höher einstellen als den Betriebs- druck, dieser liegt bei 0 bis 1,0 MPa; der Druckbereich für die interne Pilotluft wie- derum bei 0,2 bis 1,0 MPa. Sparsam, langlebig und wartungsfreundlich Zur Erzeugung des Blasimpulses ist kei- ne externe Steuerung notwendig, diese erfolgt durch einfache Druckluftversor- gung. So bieten die Impuls-Blasventile der Serie AXTS-X2 den Anwendern so- wohl mehr Flexibilität als auch mehr Au- tonomie im Praxiseinsatz. Je nach Be- darf können die Ein-/Aus-Intervalle und die Blasdauer mit einer Anzeige an den Einstellnadeln justiert werden. Die Ven- tilkonstruktion mit Stahlschieber sorgt bei allen Modellen für eine Lebensdauer Mit einem globalen Marktanteil von 38 % ist SMC weltweit führend in der Antriebs- und Steuerungstechnik von pneumatischen und elektrischen Sys- temen. Das Portfolio umfasst mehr als 12.000 Produktgruppen sowie über 700.000 Varianten in den Berei- chen Luftaufbereitung, Ventiltechnik, Aktorik, Vakuumtechnik, Sensorik sowie elektrischer Steuerungs- und Antriebstechnik. Die Entwicklung von kundenspezifischen Hightech-Lösun- gen sowie Services zur Steigerung der Produktivität und Maschinensicher- heit sind weitere wichtige Elemente des Kompetenzspektrums. Auf dem japanischen Aktienmarkt notiert ist das Unternehmen rund um den Glo- bus präsent und beschäftigt weltweit mehr als 20.800 Mitarbeiter. Die öster- reichische Zentrale mit Sitz in Korneu- burg ist zugleich das Headquarter für 14 Länder Zentral- und Osteuropas und ist Arbeitgeber für mehr als 880 Mitar- beiter im Raum CEE. von mindestens 200 Millionen Zyklen – einige vergleichbare Mitbewerbermo- delle erreichen nur die Hälfte. Die hohe Langlebigkeit und Prozesssicherheit der Serie AXTS-X2 reduziert zum einen die Betriebskosten, zum anderen auch den Wartungsaufwand. Nachhaltig im Einsatz bei vielen Anwen- dungen Daneben finden sich weitere Pluspunkte bei den SMC Impuls-Blasven- tilen auch in Sachen Instandhaltung und Einsatzfähigkeit: Eine Schmierung ist bei beiden Modellen nicht erforderlich, zudem können sie bei Umgebungs- und Medientemperaturen von -10 bis 50 °C eingesetzt werden und bieten sich damit als ideale Komponenten für viele Blas- luftanwendungen an. Die Serie AXTS-X2 Die Impuls-Blasventile der Serie AXTS-X2 von SMC sorgen durch pulsierende Druckluft für effiziente Blasvorgänge und so für eine hohe Reinigungswir- kung etwa beim Entfernen von Spänen in Werkzeug- maschinenanwendungen. Copyright: SMC Im Detail – Impuls-Blasventil AXTS-X2 eignet sich dank ihrer Vorteile somit opti- mal für Industrien, in denen neben hoher Robustheit und Reinigungswirkung auch eine hohe Energieeffizienz im Sinne einer nachhaltigeren Produktion gefragt sind. Die leistungsstarken Impuls-Blasventile steigern diese durch ihre innovative Funktionsweise mit pulsierender Druck- luft, während sie so gleichzeitig Luftver- brauch und Betriebskosten reduzieren. Da Druckluft eine relativ kostenintensive Ressource ist, leisten Anwender durch die Senkung des Luftverbrauchs auch einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Energie. chz.at/smcÖsterreichische Chemie, 2021.0628 SICHErHEIt Sinkende Grenzwerte, Erhöhte Sicherheit Industrie 4.0 in der Messtechnik Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein Thema ohne Saisonloch. Gerade im Umgang mit Gefahrstoffen jeder Art, ist die sorgfältige Handha- bung, aber auch der Schutz jedes einzelnen Mitarbeiters jederzeit vorrangig. Mit neuen Technologien steigen aber auch die Herausfor- derungen an Unternehmen. Digitalisierung, Vernetzung, virtuelle Ar- beitsumgebungen - die Industrie 4.0 ist allgegenwärtig. Mit den neuen Technolo- gien ändern sich auch die Anforderungen an die Arbeitssicherheit. Arbeitsschutz 4.0 muss die Auswirkungen der Digita- lisierung und Vernetzung, der zeit- und ortsunabhängigen Kommunikations- möglichkeiten, der intelligent und auto- nom arbeitenden Produktionssysteme, der smart vernetzten Gebäudefunktionen und Infrastrukturen sowie der sich ab- zeichnenden neuen Formen der Beschäf- tigung und Zusammenarbeit in Hinblick auf die Unfallprävention und den Ge- sundheitsschutz berücksichtigen. Stän- diger Wandel treibt die Industrie voran. Und mit ihm die komplexen Anforderun- gen an Sicherheitskonzepte zum Schutz von Menschen und Anlagen. Eine one- fits-all Lösung ist bei der Komplexität von unterschiedlichen Produktionsanlagen nicht ausreichend, jedes Unternehmen benötigt hier eine individuell passende Lösung. Gefahrstoffe am Arbeitsplatz Die Konzentration von gefährlichen Stof- fen in der Luft am Arbeitsplatz wird mit Hilfe von Grenzwerten beurteilt. In der österreichischen Grenzwerteverordnung 2018 (GKV) sind MAK-Werte (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) und TRK- Werte (Technische Richtkonzentration) verbindlich festgelegt, in Deutschland in den rechtsverbindlichen Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 900 und TRGS 910). Die europäische Chemikali- enverordnung REACH, bei der Hersteller für die Registrierung von Stoffen Beurtei- lungsmaßstäbe angeben müssen, bietet außerdem Orientierung bei der Ergrei- fung passender Schutzmaßnahmen und messtechnischer Überwachung. Die aktuelle Verschärfung der EU-Richt- linie 2004/37/EG über den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch Karzinogene oder Mutagene bei der Ar- beit oder die Senkung der Akzeptanzkon- zentrationen nach der deutschen TRGS 910 („Risikobezogenes Maßnahmenkon- zept für Tätigkeiten mit krebserzeugen- den Gefahrstoffen“) stellen Unternehmen in ganz Europa vor neue Herausforderun- gen: Gefährdungsbeurteilungen und Be- triebsanweisungen müssen überarbei- tet, Arbeitsplätze umgestaltet, Technik erneuert, Arbeitsplatzkontrollmechanis- men angepasst werdenund vieles mehr. Krebserregende Stoffe am Arbeitsplatz Insbesondere der Schutz vor Gefahren durch krebserregende Stoffe steht aktu- ell im Fokus und treibt neue Maßstäbe bei der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) voran. Präzise Messtechniken, intelligente Messstrategien, geeignete Schutzlösungen sowie kontinuierliche Überwachung und eine lückenlose Do- kumentation der auftretenden Gefahr- stoffkonzentrationen unterstützen dabei, die berufliche Exposition mit krebserre- genden Substanzen und die von ihnen ausgehenden, nachweislich schädlichen Gefahren für den menschlichen Körper auf null zu reduzieren. Smart Worker – Digitalisierung für smarten Arbeitsschutz Die moderne Digitalisierung hat sich enorm positiv auf den Arbeitsschutz und die Arbeitseffizienz ausgewirkt. Vernetzte intelligente Sicherheitstechnologie - der Austausch von Daten mit Cloud-Diensten und maßgeschneiderten Webanwendun- gen - beschleunigt Prozesse, erleichtert die Entscheidungsfindung und verbes- sert das Sicherheitsniveau für Arbeitneh- mer und Einrichtungen. Mit Hilfe der Digitalisierung soll eine wei- testgehend selbstorganisierte Produk- tion geschaffen werden. Menschen, Ma- schinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. Daher fällt auch oft der Begriff "Connected Wor- ker" in diesem Zusammenhang. Die Ver- zahnung ermöglicht es, nicht mehr nur einen Produktionsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette zu optimie- ren. Sicherheitstechnik im Smarten Zeitalter Die digitale Vernetzung von Messtechnik und die Verknüpfung der Daten schaf- fen völlig neue Möglichkeiten. Künftig stehen in Echtzeit Informationen aus ei- ner Vielzahl von Quellen zur Verfügung – wie Eingasmessgeräte als persönliche Schutzausrüstung, Geräte zur Bereichs- überwachung sowie stationäre, fest in der Anlage installierte Gasmesssenso- ren. Dezentrale Einrichtungen und mobile Endgeräte ermöglichen es, dass die Über- wachung und Steuerung von Gaswarn- systemen nicht mehr orts- oder anlagen- gebunden sein muss und trägt zu einem höheren Sicherheitsniveau bei. Um einen noch detaillierteren Blick in die Materie zu erhalten, haben wir ein Fach- gespräch mit Ing. Thomas Leitgeb ge- führt. Er ist Produktspezialist für mobile Gasmesstechnik bei Dräger Austria. Der 1889 in Lübeck gegründete Mutterkon- zern Dräger ist international führend in den Bereichen Medizin- und Sicherheits- technik und beschäftigt weltweit mehr als 15.000 MitarbeiterInnen. Die als Sa- les und Service Gesellschaft aufgestellte Dräger Austria GmbH beschäftigt 170 Mit- arbeiter, deren Leitsatz “Technik für das Leben” als Credo voransteht. Ein modulares Auswertesystem wie der REGARD 3000 von Dräger kann bei der Überwachung verschiedener Gase und Dämpfe unterstützen. Herr Ing. Leitgeb, die Digitalisierung und deren Innovationsmöglichkeiten sind derzeit Top-of-Mind bei vielen Unter- nehmen. Gleichzeitig werden Grenz- werte und Richtlinien für den Umgang mit Gefarhstoffen heruntergesetzt. Wie damit umgehen? Ing. Thomas Leitgeb: Arbeitsplatzgrenz- werte wurden über die Zeit in vielen Be- reichen immer weiter herabgesetzt, da es einerseits immer mehr Erkenntnisse über Langzeit-Auswirkungen gibt und andererseits in der Industrie immer mehr technische Möglichkeiten das Auftreten von schädlichen Substanzen an Arbeits- plätzen zu reduzieren oder zu vermeiden. Entsprechend der Herabsetzung der Grenzwerte sind auch die Messverfahren an die niedrigeren Konzentrationen anzu- passen. Auch die Gasmesstechnik entwi- ckelt sich ständig weiter und die Sensorik wird laufend angepasst. Da die Änderun- gen der Grenzwerteverordnungen meist länger bekannt sind, steht auch die not- wendige Sensorik rechtzeitig zur Verfü- gung. Dies betrifft die elektrochemischen Sensoren der Ein- und Mehrgasmessge- räte der PAC und X-am Serien, aber auch die Sensoren für die Messung explosiver Gase und Dämpfe. Erst vor kurzem wurde für den katalytischen Sensor CatEx 125 PR Gas ein neuer Datensatz entwickelt, mit dem die Nachweisgrenze für Methan auf 50 ppm gesenkt werden konnte und die Auflösung bei 10 ppm liegt. Dies betrifft zwar keine Grenzwertabsenkung, ist für die Arbeitssicherheit aber wertvoll. Macht sich das auch in ihrer Produktent- wicklung bemerkbar? Leitgeb: Natürlich. Besonders wichtig in Bezug auf sinkende Grenzwerte war die Weiterentwicklungen der PID Techno- logie (Photo-Ionisation-Detection) zur Messung kanzerogener Stoffe wie z.B. Benzol. Gerade Benzol kommt meist in Stoffgemischen vor, soll aber selektiv gemessen werden. Mit dem Dräger X-pid 9500, einem tragbaren Gaschromatogra- phen mit PID Sensorik, sind solche Mes- sungen nun direkt am Arbeitsplatz und in Echtzeit möglich. Neben Benzol lassen sich aber auch eine Vielzahl weiterer Substanzen selektiv detektieren und die Stoffbibliothek wird laufend weiter aus- gebaut. Laboranalysen werden dadurch zwar nicht ausgeschlossen, sind aber in vielen Fällen nicht mehr notwendig. Was sind direkte Herausforderungen, die sich Unternehmen nun stellen müs- sen? Leitgeb: Ich denke die größte Herausfor- derung für Unternehmen hinsichtlich än- dernder Grenzwerte ist die immer mehr an Bedeutung gewinnende Arbeitsplatz- evaluierung. Das umfasst das genaue Erfassen aller Arbeitsstoffe, deren Kon- Ing. Thomas Leitgeb, Produktspezialist für Mobile Gasmesstechnik bei Dräger Austria GmbH. INtErVIEWNext >