< PreviousÖsterreichische Chemie, 2022.0620 ● Eine moderne, einfach zu bedienende Benutzeroberfläche ● Werkzeugfreies Gefäßhandling ● Eine umfangreiche Methodenbiblio- thek mit mehr als 500 vorinstallierten Programmen ● Ein weltweites Supportnetzwerk Multiwave 5000 ist das vielseitigste Tool für effiziente, bequeme und sichere mik- rowellengestützte Anwendungen in der analytischen und synthetischen Chemie. Best-in-Class: Das benutzer- freundlichste Aufschlusssystem Robuste Mikrowellenkomponenten und korrosionsbeständige Gehäuse und Be- schichtungen garantieren eine lange Le- bensdauer auch unter anspruchsvollen Laborbedingungen. Bewährte Elemente wie die effiziente Kühleinheit, modernste Sensoren und ein mehrstufiges Sicher- heitssystem wurden um eine praktische neue, interaktive Benutzeroberfläche und die Hands-free-Türe ergänzt. Die neue Software und der individuell anpassbare SmartScreen lassen sich wie ein Smart- phone bedienen. Mittels SmartLink kann Multiwave 5000 mit Computern, Laptops, Tablets oder Mobiltelefonen verbunden werden, um Experimente aus der Ferne zu beobachten und zu steuern. SmartLight visualisiert den Status des Systems. Alle wichtigen Informationen sind direkt auf dem Gerät gespeichert: die umfang- reiche Methodenbibliothek mit mehr als 500 Programmen, das Benutzerhand- buch und der Applikationsleitfaden. Das Videohandbuch kann direkt auf dem großen farbigen Touchscreen angesehen werden. Software- und Informationsup- dates sind kostenlos erhältlich und wer- den über Push-Benachrichtigungen an- gekündigt. Ein System, grenzenlose Möglichkeiten Dank des flexiblen Plattformkonzepts ist Multiwave 5000 für viele unterschied- liche Anwendungen bestens geeignet. Aufschluss von Proben mit unterschied- lichem Schwierigkeitsgrad und Volumen, Säureleaching oder Extraktionen – die Auswahl zahlreicher Rotoren, Sensoren und entsprechendes Zubehör machen es möglich. Der neue leichte und kom- pakte Rotor 20SVT50 wurde für höchsten Probendurchsatz für Anwendungen bei höchsten Temperaturen und Drücken entwickelt. Dank der leicht handhabba- ren SmartVent-Gefäße, die nur aus drei Teilen bestehen, können anspruchsvol- lere Proben, die höhere Temperaturen erfordern, bearbeitet werden; dazu zäh- len Keramiken, Legierungen, Polymere, Kosmetika, geologische Materialien und Petrochemikalien. Zur optimierten Reaktionskontrolle führt der neue SmartTemp-Sensor schnelle op- tische Temperaturmessungen durch. Er vereint dabei die Bedienerfreundlichkeit eines IR-Sensors mit der Präzision eines Innentemperatursensors. SmartTemp hat keinen direkten Kontakt zur Proben- lösung, wodurch Verunreinigungen der Proben ausgeschlossen werden können. Durch die Modularität aller Komponen- ten kann das System jederzeit erweitert werden und stellt so eine zukunftssichere Lösung mit vielfältigen Optionen dar. Die umfangreiche Auswahl an Rotoren und Zu- behör für Spezialanwendungen beinhaltet Applikationen wie Probentrocknung, Ver- dampfung von Lösungen, Sauerstoffver- brennung, UV-gestützter Aufschluss, Lö- semittelextraktion oder Synthese. CoVErStorY Multiwave 5000: Das benutzer- freundlichste Mikrowellensystem Microwave Digestion Multiwave 5000 ist das neueste Mikrowellen-Plattformsystem von Anton Paar. Mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Probenvorbereitung sind in die Entwicklung von Multiwave 5000 eingeflossen, um die Anforderungen des Laborchemikers von heute zu erfüllen. Multi- wave 5000 bietet: Österreichische Chemie, 2022.0621 crowave Digestion NOVA Anton Paar präsentiert mit Nova ein neues Messgerät für die Analyse der spezifischen Oberfläche und der Porengröße Viel zu lange musste man sich bei der Mes- sung von Oberflächen- und Poreneigen- schaften zwischen Geschwindigkeit und Präzision entscheiden. Jetzt nicht mehr. Die Nova-Serie wurde entwickelt, um den gesamten Analyseprozess in der Oberflä- chen- und Porenanalyse einfach zu ge- stalten. Mit Nova entscheiden sich Anton Paar Kundinnen und Kunden zwischen vier Modellen und müssen sich nie mehr zwischen Messgeschwindigkeit und -prä- zision entscheiden – sie erhalten immer beides. Die Nova-Serie ist auf einen hohen Pro- bendurchsatz ausgerichtet. Vier Proben- vorbereitungsstationen und bis zu vier Analysestationen sind in ein kompaktes Geräte-Setup integriert. Patentierte Funk- tionen wie der NOVA-Analysemodus in Kombination mit einer Reihe von intelli- genten Dosieralgorithmen reduzieren die Messzeiten erheblich. Fünf-Punkt-BET- Analysen von bis zu vier Proben können in nur 20 Minuten durchgeführt werden. Das bedeutet: Hoher Durchsatz und erst- klassige Präzision. Exklusive Funktionen erhöhen die Ana- lysesensitivität. Das TruZone-System für die aktive Kontrolle des Kühlmittel- stands sorgt dafür, dass mithilfe eines Kühlmittelstandsensors und eines akti- ven Lifts immer nur der Teil der Zelle im Kühlmittel ist, der die Probe enthält. Die kleinere „kalte Zone“ minimiert die An- zahl nicht adsorbierter Gasmoleküle im Porenraum der Probenzelle, so dass das Gerät die adsorbierten Moleküle leich- ter nachweisen kann. Eine dedizierte P 0 -Zelle und ein dazugehöriger Druck- sensor überwachen kontinuierlich den Sättigungsdruck im Verlauf einer Mes- sung. Dadurch werden genauere relative Druckmesswerte erfasst, die wiederum zu präzisen und reproduzierbaren Iso- thermen führen. Selbst bei einer absolu- ten Oberfläche von nur 2 m 2 in der Zelle wird eine Reproduzierbarkeit von mehr als 2 % erreicht. chz.at/anton-paarÖsterreichische Chemie, 2022.0622 ForSCHUNG Der „idealen“ chemischen Reaktion einen Schritt näher Hocheffiziente Methode zur Herstellung komplexer Alkaloide entwickelt Chemische Synthese befasst sich mit der Herstellung wertvoller Produkte aus einfachen und zugänglichen Substanzen. Alkaloide, also auf Kohlenstoff und Stickstoff basierende Moleküle, gehören zu einer Gruppe besonders begehrter Produkte, z.B. als Bestandteil von Pharmazeutika. Eine Gruppe um Chemiker Nuno Mauli- de von der Universität Wien hat nun eine neue Reaktion entwickelt, die komplexe Alkaloide in nur einem Reaktionsschritt, einer sogenannten Mehrkomponen- tenreaktion, herstellen kann. Die in der Fachzeitschrift „Nature Chemistry“ vorge- stellte Methode eröffnet damit einen be- sonders kostengünstigen und schnellen Syntheseweg. Die Herstellung komplexer Verbindungen aus einfachen Startmaterialien ist in den meisten Fällen ein mehrstufiger und da- her kosten- sowie zeitintensiver Prozess. „Hierbei wird zuerst Startmaterial A mit Reagenz B umgesetzt, und das erhalte- ne Produkt [AB] isoliert und bereinigt. Danach wird es wiederum mit C umge- setzt und so weiter, bis das Endprodukt entsteht“, sagt Erstautor Immo Klose vom Institut für Organische Chemie der Universität Wien. Der Wunsch, die „idea- le Synthese“ zu finden, ist so alt wie die Chemie selbst: „Wäre es nicht toll, wenn man mehrere Schritte zusammenfassen könnte, um in einem einzigen Schritt zum hochkomplexen Zielprodukt zu ge- langen?“, so Koautor Giovanni di Mauro. Verbindung mehrerer Komponenten Mehrkomponentenreaktionen, der Name sagt es schon, zielen genau darauf ab. Hierbei werden drei oder mehr Reakti- onspartner gleichzeitig miteinander um- gesetzt, um ein Produkt zu bilden, das aus allen eingesetzten Komponenten besteht. „Während die erste Mehrkomponentenre- aktion, die nach Adolph Strecker benann- te Strecker Synthese von Aminosäuren, bereits 1838 entwickelt wurde und viele weitere folgen sollten, blieb es unserer Gruppe vorbehalten, die Komplexität der entstehenden Produkte auf ein neues Ni- veau zu heben. So ist diese neue Methode eine der ersten, die es ermöglicht, poly- zyklische Alkaloide, also solche mit meh- reren Ringen, selektiv herzustellen“, so Nuno Maulide, dreifacher ERC-Preisträger und Vorstand des Instituts für Organische Chemie an der Universität Wien. Die ideale Mehrkomponentenreaktion Die neu entwickelte Methode hat dabei einen relativ einfachen Ansatz: Die For- scher mischten drei leicht zugängliche Komponenten – ein Amin, einen Aldehyd und ein Alken. Diese bildeten daraufhin einen sogenannten ternären Komplex: ein erstes Zwischenprodukt, das aus den drei Einzelkomponenten besteht. Nach der Zugabe eines geeigneten Katalysa- tors lagerten sich ausgewählte Bindun- gen um und es entstand das gewünschte Produkt. Die Möglichkeit, diese komplexen Pro- dukte mit Hilfe von gut verfügbaren Start- materialien und in nur einem Reaktions- schritt zu synthetisieren, bietet neben der damit einhergehenden Zeitersparnis weitere Vorteile: „Im Vergleich zu mehr- Mittels der Mehrkomponentenreaktion gelang ressourcenschonende Synthese von polyzyklischen Alkaloiden © Nicolas Gillaizeau-Simonian/Maulide GroupCh Ihre täglich aktuellen Nachrichten aus der gesamten Chemiewirtschaft finden Sie jetzt auch online! www.chemie-zeitschrift.at Sie finden uns außerdem auf Synthese komplexer Alkaloide aus einfachen Startmaterialien © Maulide Gruppe stufigen Synthesen benötigen Mehrkom- ponentenreaktionen geringere Mengen an Reagenzien und, aufgrund der ge- ringeren Anzahl an Schritten, weniger Lösungsmittel und Ressourcen für die Verarbeitung der Produkte. Der ökonomi- sche Faktor einer solchen Entwicklung ist demnach groß – von der Eleganz ganz abgesehen“, so Nuno Maulide. Wissenschaftliche Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr Nuno Maulide Institute of Organic Chemistry, Faculty of Chemistry University of Vienna 1090 Vienna, Währinger Straße 38 T +43-1-4277-521 55 M +43-664-60277-521 55 nuno.maulide(at)univie.ac.at https://organicsynthesis.univie.ac.at/ https://greenlabsaustria.at/ els der Mehrkomponentenreaktion gelang ressourcenschonende Synthese von olyzyklischen Alkaloiden Nicolas Gillaizeau-Simonian/Maulide Group Mehrkomponentenreaktionen führen in einem Schritt zu komplexen Produkten © Maulide Gruppe Flexible Thermostate für anspruchsvolle Temperieraufgaben In gewohnter JULABO Premiumqualität sorgen DYNEO Laborthermostate mit intuitiver Steuerung für eine verlässliche Temperierung interner und externer Applikationen. Dank breitem Zubehör-Portfolio sind sie für unter- schiedlichste, individuelle Anforderungen einsetzbar und bieten dem Anwender maximale Flexibilität in jeder Situation. Präzision garantiert. Alle Modelle entdecken dyneo-presenter.julabo.comÖsterreichische Chemie, 2022.0624 ProZESSaUtoMatIoN Neue 80-GHz-Radarfamilie Micropilot erfüllt höchste Sicherheitsstandards Einfach bedienbare Füllstandsmessgeräte machen Prozessanlagen aus der Chemie- sowie Öl- und Gasindustrie fit für die Digitalisie- rung die Sicherheit, sondern sind auch mit hohen Folgekosten verbunden. Daher be- nötigen Anlagenbetreiber aus Industrien wie Chemie oder Öl und Gas stets den genauen Überblick über die Füllstände in Großtanks, Reaktoren oder Reaktorge- fäßen. Gleichzeitig müssen sie Anomali- en wie Schaum- und Ansatzbildung oder Veränderungen des Schleifenwiderstan- des rechtzeitig erkennen und beheben. Insbesondere bei wechselnden, heraus- fordernden oder gefährlichen Medien ist die zuverlässige berührungslose Füll- standsmessung daher ein entscheiden- der Faktor für die Sicherheit von Personal, Anlagen und Prozessen. Gefahrenerkennung auf einen Blick Die neue Generation des 80 GHz Freifeld- Radarsensors Micropilot hilft Anlagenbe- treibern aus der Chemie- sowie Öl- und Gasindustrie, die Produktivität von Pro- zessen und Anlagen zu steigern und zu- gleich die Sicherheit auf ein einzigartiges Niveau zu heben. Auf Basis der 20-jähri- gen SIL-Kompetenz von Endress+Hauser wurde die neue Füllstandsmesstechnik nach IEC 61508 entwickelt, sodass sie in SIL2-Kreisen zum Einsatz kommen kann. Auch in SIL3-Kreisen, beispielsweise in Anwendungen mit homogener Redun- danz, lassen sich die Radarsensoren si- cher verwenden. In explosionsgefährdeten Bereichen kön- nen Anwender die Geräte im geschlosse- nen Zustand über optische Bedientasten kontrollieren. Hochbeständige Materi- alien schützen die neuen Sensoren vor extremen Prozessbedingungen und er- möglichen Einsätze bei Temperaturen bis 450 °C. Eine keramische Prozesstren- nung und eine zusätzliche Glasabdich- tung schützen Mensch und Umwelt vor gefährlichen Stoffen. Eine Unterspan- nungserkennung verhindert gefährliche Anlagenzustände. Im Fehlerfall wechselt das neue Farbdisplay von Grün auf Rot. So erkennt der Nutzer mögliche Gefähr- dungen auf einen Blick. Insgesamt las- sen sich mit der neuen Generation der 80 Noch sicherer, noch einfacher, noch pro- duktiver: So präsentiert sich die neue Ge- neration der 80 GHz Radarsensoren zur Füllstandsmessung der Produktfamilie Micropilot von Endress+Hauser. Selbst bei aggressiven Medien, an schwer zu- gänglichen Messstellen oder bei extre- men Prozesstemperaturen erfüllen die neuen Füllstandssensoren Micropilot FM- R60B und FMR62B höchste Ansprüche der Nutzer aus der Chemie- sowie Öl- und Gas-Industrie. Das breite Produktportfolio bietet Lösungen für nahezu jede Anwen- dung. Mit der innovativen Kommunika- tionstechnologie Ethernet-APL machen die neuen Radarsensoren Prozessanla- gen fit für die Digitalisierung. Systematische Fehler, unbeabsichtigte Fehlbedienung oder Prozessanomalien unter harschen Bedingungen gehören zu den größten Risiken in der Prozess- industrie. Prozessunterbrechungen und Anlagenstillstände gefährden nicht nur Österreichische Chemie, 2022.0625 GHz Radarsensoren Sicherheitsrisiken systematisch senken und Prüfkosten ef- fektiv reduzieren. Intuitive Bedienung Die neue Micropilot-Familie erleichtert Füllstandsmessungen in jeglicher Hin- sicht. Die gesamte Produktfamilie nutzt eine messlinienübergreifend identische Nutzeroberfläche. Damit erfolgen Instal- lation, Inbetriebnahme und Bedienung der kompakten Radarsensoren so gefahr- los, einfach und intuitiv wie nie. Zahlrei- che Assistenten (Wizards) führen die Nutzer Schritt für Schritt durch Inbetrieb- nahme, Parametrierung oder auch durch SIL-Wiederholprüfungen. Das spart wert- volle Zeit und verhindern systematische Fehler. Sämtliche Analysen, Steuerungen, War- tungen oder Funktionskontrollen lassen sich via Bluetooth® und die SmartBlue- App von Endress+Hauser bequem aus der Ferne per Smartphone oder Tablet erledigen. Dank der innovativen Kom- munikationsmöglichkeit Ethernet-APL können die Geräte erstmals schnell und einfach über den integrierten Webserver überwacht und bedient werden. Dadurch bleibt das Personal stets außerhalb des Gefahrenbereichs. Typische Risiken durch gefährliche Stoffe, harsche Umge- bungen oder Explosionsgefahr sinken da- durch auf ein Minimum. Drahtloser Fernzugriff erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen Zusätzlich zum neuen Ethernet-APL nutzen die Geräte auch weiterhin das bewährte Spektrum digitaler Kommuni- kationsmöglichkeiten wie Profibus PA und HART. Dies erleichtert die Bedienung erheblich. Die wichtigsten Einstellungen der neuen Radargeneration werden mit- tels einer Prüfsumme (CRC) protokoliert. Dadurch lassen sich unbeabsichtigte Än- derungen schnell und einfach erkennen. Sollte das Gerät einmal ausgetauscht werden müssen, lassen sich Parameter der Messstelle dank des mobilen Daten- speichers HistoROM fehlerfrei auf den neuen Sensor übertragen. So können Anwender das Gerät auch ohne spezielle Kenntnisse instand setzen. Der drahtlose Fernzugriff selbst er- füllt höchste Sicherheitsanforderun- gen. Zum Schutz von Passwörtern hat Endress+Hauser eine zusätzliche Sicher- heitsebene für Bluetooth® entwickelt. Deren Kernkomponente CPace verhin- dert Angriffe während des Bluetooth®- Pairings. Das Münchner Fraunhofer-In- stitut AISEC bewertet das Schutzniveau dieser Sicherheitserweiterung mit „hoch“. Messperformance sorgt für höhere Effizienz Die außerordentliche Messperformance der neuen 80 GHz Micropilot-Familie steigert auch die Produktivität von Indus- trieprozessen. Dafür sorgt unter anderem die von Endress+Hauser entwickelte Prüf- und Verifikationsfunktion Heartbeat Technology. Sie liefert zuverlässige Dia- gnose- und Monitoringdaten. Durch die konstante Überwachung von Anomalien wie Schaum- oder Ansatzbildung ermög- licht sie eine vorausschauende Wartung und senkt das Risiko von Anlagenstill- ständen. Geräteverifizierungen erfolgen ohne Ausbau oder Prozessunterbrechun- gen in weniger als drei Minuten. Der patentierte Radar Accuracy Index (RAI) sorgt in Kombination mit Heartbeat Ve- rification nun erstmals für eine rückführ- bare Verifizierung gemäß DIN ISO 9001. Diese verringert die Kalibrierungs- und Dokumentationsaufwände und verlän- gert die Kalibrierzyklen deutlich. Hohe Prozessdrücke und Temperaturen, wie sie in Reaktoren oder Reaktorgefäßen entstehen, meistern die neuen 80 GHz Radarsensoren problemlos. Der enge Ab- strahlwinkel und die hervorragende Sig- nalfokussierung gewährleisten präzises- te Messgenauigkeit auch in Großtanks sowie in Tanks mit Rührwerken oder Heizschlangen. Exakte Messergebnisse in Bereichen bis zu 100 Meter sind für die neue Produktreihe Standard. Auch für die Zukunft sind Anwender mit der neuen Produktfamilie Micropilot bestens gerüs- tet. Denn Ethernet-APL macht die Digita- lisierung in der Prozessindustrie in allen Life-Cycle-Phasen möglich. Die Vorteile auf einen Blick Einfachheit ● Intuitive Bedienung über die Endress+Hauser SmartBlue App und Bluetooth®-Konnektivität oder über ein Leitsystem mit digitaler Kommu- nikationsschnittstelle ● Assistenten (Wizards) vereinfachen die Inbetriebnahme erheblich und führen den Benutzer durch den Prozess ● Erleichterte Fehlerbehebung durch Hand- lungsempfehlungen direkt im Display ● Die mobile Dateneinheit HistoROM sorgt für sichere und einfache Übertra- gung der Parameter Smarte Sicherheit ● Digitale Assistenten führen durch die SIL Verriegelung und Wiederholprü- fung und minimieren dadurch Bedien- fehler ● Safety by Design: Geräteentwicklung nach IEC 61508 ● Eine Prüfsumme (CRC) stellt sicher, dass Sicherheitsparameter unverän- dert sind ● Fehler sind durch den Wechsel der Displayhintergrundbeleuchtung di- rekt sichtbar Erhöhte Produktivität ● Höchste Messleistung durch einen neuen 80 GHz Radarchip, auch in he- rausfordernden Applikationen ● Prozessüberwachung, -verifizierung und -diagnose im laufenden Betrieb dank Heartbeat Technology ● Einfache Geräteintegration in Asset- Management-Systeme durch digitale Kommunikation ● IIoT ready – direkte Einbindung in eine Cloud durch Kommunikationsmög- lichkeiten wie Ethernet-APL problem- los möglich chz.at/at.endress In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma ThermobilÖsterreichische Chemie, 2022.0626 WÄGEtECHNIK Minebea Intec: Gravimetrische Verfahren bei Inhaltsbestimmung im Vorteil Eine etablierte Methode zur Inhaltsbe- stimmung von Schüttgütern sind gravi- metrische, also gewichtsbestimmende Verfahren. Diese Wägetechniken bieten die Vorteile, dass sie äußerst präzise ar- beiten, keinen direkten Kontakt mit dem Produkt haben und das Gewicht des Schüttguts unabhängig von Körnung, Dichte und Schüttung erfassen. Gerade dieser letzte Vorteil zeigt sich bei der Dosierung von Schüttgut. Hier steht als Alternative die volumetrische Dosierung zur Verfügung, welche die Austragung mittels Volumen pro Zeiteinheit misst. Allerdings spielt bei der volumetrischen Dosierung die Dichte des Dosiermediums eine entscheidende Rolle. Schwankt die Dichte des Materials während der Austra- gungszeit, dann führt dies zwangsläufig zu Ungenauigkeiten beim Gewicht. Bei einem gewichtsgeregelten Dosiersy- stem messen integrierte Wägezellen das zu dosierende Material. Das Gewicht ist also die entscheidende einzige Messgrö- ße. Durch einen Soll-/Ist-Vergleich, der die Dosierung regelt, können gravimetrische Systeme Abweichungen der Schüttdich- te automatisch kompensieren. Dadurch kann im Unterschied zur volumetrischen Dosierung auch die Fördergeschwin- digkeit, beispielweise die Drehzahl der Schnecke, individuell angepasst werden. Bei kontinuierlicher Austragung sind gra- vimetrische Messverfahren also deutlich genauer, da der Massestrom pro Zeitein- heit gemessen wird. Zusätzliche Genauigkeit bringt das Dosieren eines Batches in einen Zwi- schenbehälter, der in der Lage ist, das ausgetragene Gewicht zu messen. Der Zwischenbehälter kann je nach Größe direkt auf eine statische Waagenplatt- form oder auf einer Konstruktion mit drei Wägezellen zur idealen Standfestigkeit angebracht sein. Intelligente Dosieralgo- rithmen steuern die Ausschüttung und lassen Zielgewichte äußerst präzise und in kürzester Zeit erreichen. Der Einsatz von auf der DMS (Dehnungsmessstrei- fen) Technologie basierenden Wägezel- len ist erprobt, zuverlässig und absolut wartungsarm. Werden bei der mechani- schen Konstruktion einige simple Anfor- derungen beachtet, dann sind System- genauigkeiten von 0,1% üblicherweise erreichbar. Voraussetzung dafür ist, dass die Messebene waagerecht zum Erdbo- den steht und tragende Stahlkonstruktio- nen am Zwischenbehälter steif sind. Minebea Intec bietet ein breites Portfolio an Wägezellen für die Behälter- und Si- loverwiegung in den unterschiedlichsten Applikationen. Standardanwendungen können mit bewährten Biegestäben und Kompaktwägezellen inklusive der ent- sprechenden Einbausätze durchgeführt werden. Behälter oder Dosiermaschinen mit geringem Gewicht können mit Sin- Schüttgüter stellen aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften hohe Anforderungen an die exakte Inhaltsbestimmung eines Behäl- ters und bei der Mengenbilanzierung in einem Verarbeitungspro- zess. Das trifft auf die statische Verwiegung etwa in einem Tank wie auch auf die Dosierung von rieselförmigen Produkten gleicherma- ßen zu. Drucklastwägezelle zur Silo- und Behälterverwiegung27 klastwägezelle zur Silo- nd Behälterverwiegung gle Point Wägezellen bestückt werden. Für spezielle Umgebungsbedingungen stehen besondere Lösungen bei Applika- tionen mit Vibrationen, erhöhtem Tem- peraturarbeitsbereich und zum Einsatz in erdbebengefährdeten Gebieten zur Verfügung. Bei hohen Anforderungen der Konstruktion an Hygienic Design, bei- spielsweise im Lebensmittelbereich oder im Pharma Anlagenbau ist beispielswei- se das Wägemodul Contego® besonders geeignet. Neben ihrem speziellen Design mit integriertem Einbausatz nehmen die- se Wägemodule als Alleinstellungsmerk- mal im Markt auch Seitenkräfte auf, so dass der sonst übliche Einbausatz kom- plett entfällt. Zur Auswertung des Messsignals hat Minebea Intec verschiedene Wäge- elektroniken im Produktportfolio. Die- se reichen von der Integration in einen Schaltschrank auf DIN-Hutschienen mit dem PR5220 Wägetransmitter und ent- sprechender Softwareapplikation, über den Maxxis 4 Prozesscontroller mit in- tegrierter Anzeige zur Integration in ein Gehäuse/einen Schaltschrank und den Maxxis 5 als Desktop Wägecontroller. All diese Wägeelektroniken bieten optional eine entsprechende Dosierapplikation von einfacher Einkomponenten-Dosie- rung bis zu komplexen Multi-Komponen- ten-Dosiersteuerungen. Alle bekannten Programmierbarer Wägecontroller mit Dosierfunktion Rezepturmanagementsystem für manuelle oder halbautomatische Prozesse PC-basierte Software zum Überwachen, Bedienen und Steuern rezepturgestützer Produktionsprozesse Schnittstellenoptionen sind für diese Geräte zur nahtlosen Integration verfüg- bar. Die Maxxis 4/5 Wägecontroller sind zudem programmierbar und können kundenspezifisch um Funktionalitäten ergänzt werden. Zur Steuerung kompletter Misch- und Füllprozesse in der Industrie steht die PC Software BatchPMS zur Verfügung, mit deren Hilfe komplexeste Prozesse steu- erungsseitig und visualisiert umsetzbar sind und darüber hinaus Sensoren von Drittanbietern mit eingebunden werden können. Alle gängigen Industrieschnitt- stellen können für diese Wägeelektroni- ken und Terminals eingesetzt werden. Aufgrund ihrer Robustheit und Genau- igkeit ist die Wägetechnik die optimale Methode zur Inhaltsbestimmung von Schüttgütern. Hinzu kommt bei der Do- sierung der Vorteil, dass die Förderge- schwindigkeit verändert werden kann, ohne die Messwerte zu beeinflussen. Da- mit lässt sich die gravimetrische Metho- de in den unterschiedlichsten Branchen einsetzen, von der Inhaltsbestimmung von Baustoffen über Anwendungen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie bis hin zur Chemischen Industrie und der Her- stellung von Kosmetika. chz.at/minebea-intec shop.labexchange.com Labor- und Analysesysteme. Wie neu. Mit Garantie. Kontakt: +49 (0)7475 – 95140info@labexchange.com @Österreichische Chemie, 2022.0628 aNWENDErBErICHt Weidmüller: Lean ist überall Manche Prozesse verändern sich nicht von alleine sobald ein Unternehmen wächst. Das Ergebnis: umständliche Kommunikation, ineffizientes Arbeiten und Materialverschwendung. Das will die Baumgartner Automation GmbH besser machen und hat dafür den Lean-Management-Experten von Weidmüller gebeten einen Blick ins Unternehmen zu werfen und bei der Verschlankung der Prozesse zu helfen. Es gibt nichts, was man nicht noch bes- ser und effizienter machen könnte. So lautet jedenfalls das Prinzip von Lean Management. Sich auf das Wesentliche konzentrieren, die Produktivität steigern, Verschwendung vermeiden – kurz ge- sagt: „Lean Management bedeutet mit gesundem Menschenverstand, aus dem Bauchgefühl heraus, Dinge effizient und ökonomisch zu gestalten, sodass einem die Arbeit Spaß macht.“ So formuliert es Daniel Weingart, Connectivity-Consul- ting- und Lean-Management-Experte bei Weidmüller. Während er das sagt, sitzt er in der Produktionshalle der Baumgartner Automation GmbH im oberösterreichi- schen Gaspoltshofen und sortiert mit einem Monteur dessen Werkzeug nach Häufigkeit der Nutzung, denn so Weingart „Lean ist überall präsent.“ Dass sich der Experte von Weidmüller mit dem Werk- zeug beschäftigt, hat einen einfachen nur anschließen: „Alles was jetzt von au- ßen kommt, befruchtet unseren Prozess.“ Bislang sei man nämlich nicht sehr me- thodisch aufgestellt gewesen und brau- che nun Neuerungen in den Prozessver- besserungen. Ein Problem das bekannt ist. Wenn Unternehmen starten, sind die Prozesse auf die wenigen Mitarbeiter ausgelegt. Wenn das Geschäft läuft und der Kurs, wie bei Baumgartner Automati- on, Richtung Wachstum zeigt, dann pas- sen die Prozesse, vor allem die Kommu- nikationswege untereinander nicht mehr. „Mit fünf Mitarbeitern funktioniert alles noch einfach. Aber mit 20 Leuten wird es plötzlich umständlicher und ist nicht mehr transparent“, weiß Daniel Weingart aus Erfahrung Wachstum ist die Richtung Seit Anfang 2021 ist die Baumgartner Au- tomation GmbH Teil der TechCo Group mit Sitz in Korneuburg und konzentriert sich am Standort in Gaspoltshofen wei- terhin auf maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Steuerungs- und Elektrotech- nik für Maschinen- und Anlagenbau so- wie Softwarelösungen für die Branchen Energie und Holzverarbeitung, für Be- tonmischanlagen, den Sondermaschi- nenbau oder Lüftungstechnik. „Wir sind sehr stark in der Planung. Unsere Kunden Grund. DI Horst Geiblinger, seit Anfang 2021 Geschäftsführer von Baumgartner Automation und sein ebenfalls neuer Pro- duktionsleiter Christoph Dirnberger woll- ten den Produktionsprozessen und ihren Verbesserungspotenzialen im Unterneh- men auf den Grund gehen. Begonnen hat es auf der Smart Automation 2021 in Linz. Das Baumgartner-Team interessierte sich für das Weidmüller Wire Processing Center WPC, der softwaregesteuerten, tei- lautomatisierten Kabelkonfektionierung. Aus diesem Gespräch heraus entstand die Idee sich mittels Weidmüller-Reife- gradmodell mit sämtlichen Abläufen – von der Warenanlieferung über die Ferti- gung bis zur Auslieferung – zu befassen. „Sich darauf einzulassen war sehr leicht“, erzählt Horst Geiblinger. „Denn Weidmül- ler weiß worum es geht und wir haben die Chance viel zu lernen.“ Dem kann sich Produktionsleiter Christoph Dirnberger Österreichische Chemie, 2022.0629 kommen häufig ohne einen eigenen Plan und wir liefern das komplette elektro- technische Steuerungskonzept“, erklärt der Geschäftsführer stolz und ergänzt: „Wir setzen uns mit der Anlage auseinan- der – der Schaltschrankbau ist dann nur ein Teil unserer Arbeit.“ Baumgartner Au- tomation will einfach nicht nur Projekte umsetzten, sondern Lösungen anbieten. Dazu gehört auch der Schritt in Richtung Industrie 4.0. Horst Geiblinger weiß, dass das ein dehnbarer Begriff ist, allerdings haben seine – meist kleinstrukturierten – Kunden noch wenig in diese Richtung ge- macht und sind froh über die Begleitung bei den ersten Schritten. „Es kommt gut an bei unseren Kunden, dass wir uns aus- kennen und Spezialisten im Haus haben. Wir erfinden zwar nichts Neues, aber ap- plizieren vorhandene Angebote zu einer mundgerechten Lösung“, so Geiblinger. Die Baumgartner-Experten machen etwa individuelle Industrie-4.0- Pakete, mit denen Anlagen etwa für die Fernwartung optimiert werden. „Unser Kunde verliert nach der Auslieferung schnell den Kon- takt zur Anlage und weiß nicht, was vor Ort passiert. So geht es durchaus auch sehr großen Maschinenbauern. Da weiß die eigene Entwicklungsabteilung nicht mehr, was mit den Maschinen gemacht wird. Daher bieten wir unseren Kunden hier Lösungen, die einerseits einen Vor- teil bei der Instandhaltung bieten und andererseits Wissen für die Dimensio- nierung der nächsten Maschine gene- rieren“, so Produktionsleiter Christoph Dirnberger. Und jetzt geht aktuell es dar- um, dass sich diese Professionalität auch in den internen Prozessen und Abläufen widerspiegle. „Denn Wachstum ist un- sere Richtung“, so Geiblinger zu seiner Entscheidung sich vom Weidmüller- Experten beraten zu lassen. Dazu muss natürlich die gesamte Mannschaft mit an Bord geholt werden. Das gehe nur, wenn man die Veränderungen gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickelt und step by step umsetzt. Wichtig sei dabei, keine Veränderungen zu erzwingen, die Metho- dik soll nicht von oben ‚herunterfallen’, sondern gemeinsam entstehen. „Das Be- dürfnis etwas zu verändern war da und jetzt sehen wir sozusagen den ‚Hunger’ nach der Umsetzung“, freut sich Horst Geiblinger. Veränderung ist nicht böse Seiri, Seiton, Seiso, Seiketsu und Shit- suke – so heißen die fünf Schritte der sogenannten 5S-Methode des Lean Ma- nagements im japanischen Original. Entwickelt Mitte der 1930er Jahre bei Toyota bedeuten die Begriffe sinnge- mäß: Selektieren, Systematisieren, Säu- berung, Standardisieren und Selbstdis- ziplin üben bzw. sich laufend verbessern. Mittels seinem sogenanntem Toyota Pro- duktionssystem (TPS) konnte der Auto- mobilhersteller schon damals schneller, effizienter und günstiger produzieren. Dabei wurden nicht nur die technischen Abläufe einbezogen, sondern auch sämt- liche Prozesse innerhalb des Unterneh- mens unter die Lupe genommen. Aus diesen internen Maßnahmen, die syste- matisch weiterentwickelt und ergänzt wurden, entstand 1978 ein Buch, das zehn Jahre später in der englischen Überset- zung unter dem Titel „Toyota Production System – Beyond Large-Scale Produc- tion“ erschien. „Theorie und Praxis liegen allerdings sehr oft sehr weit auseinander“, erklärt Daniel Weingart. „Für mich ist es wichtig beim Kunden vor Ort zu sein und die Prozes- se zu verstehen. Da ich selber 15 Jahre in der Werkstatt gearbeitet habe, kenne ich viele Anliegen.“ Und warum kümmert sich Weidmüller um die Prozessverbes- serung beim Kunden? „Es geht darum den Vertrieb zu unterstützen. Denn woher bezieht der Kunde seinen Mehrwert, wenn es vergleichbare Produkte am Markt gibt? Geht es allein um den Preis? Was macht letztendlich den Unterschied?“, fragt Weingart. Die Antwort von Weidmüller ist einfach: Die Kunden-Lieferanten- Beziehung ist eine Partnerschaft und da gehört es dazu, dass man über den Tellerrand hinausblickt. Das bedeutet Next >