< Previous Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 20 AUTOMOTIVE als es wünschenswert gewesen wäre. Deshalb stand die Suche nach Alter- nativen bei uns schon länger auf der Agenda. Doch der wahre Katalysa- tor dafür war der Auftrag für die Was- serkastenblende. Wegen deren Größe mussten wir eine Lösung finden, denn wir hätten nach dem althergebrachten Prinzip eine Maschine mit 16.000 kN be- nötigt, um das Werkzeug dafür einbau- en zu können, was sowohl aus den be- reits erwähnten technischen Gründen als auch wegen des dafür notwendigen Investitionsaufwandes unwirtschaftlich gewesen wäre.“ Der Systemwechsel nimmt Konturen an Damit war die Marktforschung eröffnet. Dabei kam der Zufall zu Hilfe, und zwar auf dem K-2019-Messestand der Firma LWB-Steinl. Dort hatte LWB eine Produk- tionszelle mit einer großen Rundtisch- Schließeinheit mit Thermoplast-Spritz- aggregat ausgestellt. Ein ähnliches Layout erschien der Eldisy-Geschäfts- führung die gesuchte Alternative zu sein. Es war der Ansatzpunkt für die Ge- spräche. Der Zufall hatte zusätzlich vor- gesehen, dass zu diesem Zeitpunkt auch die LWB-Verantwortlichen für Konstruk- tion und Vertrieb und auch Firmenchef Peter Steinl anwesend waren und sofort die Gedanken der Eldisy-Leitung auf- nahmen und gemeinsam mit Ihnen ein realisierbares Maschinenkonzept ski- zieren konnten. Hilfreich war dabei auch die vorzeig- bare zusätzliche Referenz einer 2019 ausgelieferten Großmaschine in Form einer Präzisions-Blechpresse mit einer Schließkraft von 19.000 kN mit einer Auf- spannfläche von 2,5 x 2,5 m. (Anmer- kung: Ein Projektbericht darüber ist so- wohl auf der LWB-Website, als auch in einschlägigen Fachmagazinen vom Herbst 2019 einsehbar) Beides zusammen ebnete dann den Weg für eine konkrete Projektanfra- ge, die den Systemwechsel in der 2K- Großteileproduktion einleitete. Und dies, obwohl man bisher LWB nicht als möglichen Lieferanten für Kunststoff- Spritzgießmaschinen dieser Größe „auf der Rechnung“ hatte. Die Alternative ist das VR- Maschinensystem von LWB Am Ende der daran anschließenden Konzeptphase stand eine Maschi- ne mit der konkreten Typenbezeich- nung VR 12000 / 1097 / 220 Dual Son- der. Diese sperrige Bezeichnung steht für eine Maschine aus der VR (Vertikal- Rahmen)-Baureihe. Deren Schließkon- zept ist eine spezifische LWB-Entwick- lung und nimmt eine Sonderstellung zwischen den holmlosen C-Gestell-Ma- schinen und den konventionellen Holm- Maschinen ein. Die zentralen Kom- ponenten sind Portalrahmen-Module als Träger für die Formaufspannplat- ten und die Pressenmodule zur Erzeu- gung der Schließkraft. Die VR-Baurei- he ist durchgehend modular konzipiert und daher weitgehend frei skalierbar. Dies ist darin begründet, und das ist der große Vorteil des VR-Systems, dass die Größe der Schließeinheit nicht an die Größe von Gussteilen gebunden ist. Da die Rahmenmodule aus Dickblech- Halbzeug gefertigt werden, erlaubt dies eine individuelle und weitgehend freie Abmessungswahl. Im konkreten Fall wurde die Portalöffnung in Abstim- mung mit dem Kunden und dem For- menbauer so gewählt, dass ein Rund- tisch mit einem Drehdurchmesser von 2720 mm Platz hat, auf dem Werkzeuge mit der Plattengröße 2200 x 1600 mm oder 2000 x 1800 mm aufgespannt wer- den können. Dies machte es möglich, die Maschine auf den Schließkraftbe- darf (maximal 12.000 kN) auszurichten und nicht an die vorgegebenen Grö- ßen-Vorgaben konventioneller Horizon- talmaschinen. Vorteile in jeder Beziehung Über die Flexibilität bei der Dimensio- nierung hinaus bietet das LWB VR-Ma- schinensystem noch weitere Vorteile: So bietet die aus zwei Rahmenmodu- len bestehende Schließeinheit durch die, über beide Rahmeneinheiten po- sitionierte, 4-fach-Druckkissenmodul die Möglichkeit die Schließkrafthöhe bei Bedarf auf die beiden Formkavi- täten abzustimmen. Durch die horizon- tale Drehebene des Rundtisches sind sämtliche Gewichtseinflüsse auf dessen Drehachsenlagerung und die Medien- Drehdurchführungen ausgeschlossen. Auch die Spritzaggregate-Positionen unterscheiden sich vom bisherigen Üb- lichen. An Stelle der Huckepack-Kon- figuration mit engem Einspritzabstand durch eine zentrale Öffnung in der festen Maschinenplatte sind die beiden Ag- gregate getrennt voneinander auf der Oberseite der Schließrahmenmodule aufgebaut und damit leicht zugänglich. Detailansicht des Drehtisches mit dem 18 t schweren Spritz- gießwerkzeug und den vier Druckkissenmodulen. Foto: LWB-Steinl Gegenmodell von LWB-Steinl, abgeleitet aus der VR-Vertikal- maschinen-Baureihe mit modularer Rahmen-Schließeinheit und Drehtischeinheit mit horizontaler Drehebene, getragen von vier Druckeinheiten. Foto: LWB Detailansicht der auf der Oberseite der Rahmenmodule positionierten, von oben ein- spritzenden Thermoplast-Spritzaggregate. Foto: LWB-Steinl Ein weiterer Vorteil der VR-Schließein- heit ist ihre schlanke Struktur. Damit ist eine gute Zugänglichkeit des Formen- bereichs mittels eines neben der Ma- schine positionierten Industrieroboters gegeben – und damit vergleichsweise ebenfalls einfacher und Platz sparender als bei den Horizontalmaschinen. Für den (seltenen) Werkzeugwechsel wird eine Werkzeugstation mit einem mechanischen Teleskop-Quertransport an der Maschine angedockt und das Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 21 AUTOMOTIVE bis zu 18 Tonnen schwere Werkzeug aus der Schließeinheit gezogen. Den inner- betrieblichen Transport der Werkzeug- station und des Werkzeugs übernimmt der Hallenkran. VW ID.Buzz Der VW ID.Buzz ist die voll-elektrische Version aus der neuen VW-Bus-Familie. Sie orientiert sich an der 2017 vorgestellten Studie und über- nimmt das aktuelle Elektro-Auto-Design der Marke. Die geschlossene Frontmaske und die LED-Scheinwerfer wecken Assoziationen an ID.3 oder ID.4, die elektrischen Modelle aus der Golf- Familie. Kurze Überhänge, ausgestellte Rad- häuser und eine Front, die nahezu ansatzlos in die Windschutzscheibe übergeht, zeichnen den ID.Buzz aus. Am Heck zeigen sich schmale Rück- leuchten sowie ein Spoiler-beschirmtes Heckfen- ster. Der ID.Buzz wird in zwei Karosserievarian- ten, als 5-türige Multifenster-Livestyle-Van und als 3-türige Zweckversion für Handwerker und Transportunternehmen verfügbar sein. Eldisy-GmbH Das im Jahr 2000 in Gardelegen / Sachsen-Anhalt gegründete Unter- nehmen, dessen Name als Akronym für „Elastomere Dichtsysteme“ steht, ist Teil der stark diversifizierten deut- schen Vorwerk-Familienholding. Eldisy entwickelt und fertigt welt- weit mit rund 1.200 Mitarbeitern in erster Linie Dichtungssysteme sowie Mono- und Mehrkomponen- ten-Spritzgussteile für Originalaus- rüster und Tier 1-Systemlieferanten in der Automobilindustrie. Sie erfül- len hohe funktionale Anforderungen in statischen und dynamischen An- wendungen und tragen darüber hi- naus zum Gesamtbild von Autos in Design und Haptik bei. Darüber hinaus werden auch Dichtungssysteme für industrielle Anwendungen, wie beispielsweise Fenster, Garagentore und Elektroge- räte erzeugt. Je nach Bedarf sind dies einzelne Komponenten oder kom- plexe Baugruppen. LWB-Steinl Das 1962 von Alfred Steinl gegrün- dete Unternehmen wird heute in zweiter Generation von der Familie Steinl geführt und ist einer der welt- weit führenden Hersteller von Gum- mi-Pressen und Spritzgießmaschi- nen. Das Produktportfolio umfasst die komplette Bandbreite an Gummi- und Kunststoff-Spritzgießmaschinen, von der vertikalen C-Rahmen-Ma- schine über vertikale 4-Säulen- oder Plattenrahmen-Maschinen, bis zu horizontalen Maschinen in Säulen- und C-Rahmen-Bauweise. LWB-Steinl beschäftigt derzeit rund 250 Mitarbeiter und baut rund 500 Maschinen pro Jahr. Insgesamt besteht die Steinl-Fir- mengruppe aktuell aus acht Unter- nehmen, die in vier Sparten unter- teilt sind. Die größte Sparte ist der Maschinenbau, bestehend aus dem LWB-Elastomer-Spritzgießmaschi- nenbau, der LWB-Automation, dem Batch-off-Kühlanlagenhersteller Pro- dicon Ind. Srl und dem Spritzgießma- schinenbau URP (United Rubber & Plastic Machinery Ltd in Langfang/ China. In der Stanztechnik-Sparte werden von der STG-Carrier GmbH Metallgerüstbänder für Automobil- Dichtungsprofile hergestellt. Die drit- te Sparte ist Dicht- und Klebetechnik mit der Dreibond GmbH, einem Her- steller von Klebstoff-Systemen und der dafür notwendigen Applikati- onstechnik. Die vierte Sparte ist die Biomaterialerzeugung mit dem Un- ternehmen Biofibre, in Altdorf und den Schwesterunternehmen Naftex GmbH in Wiesmoor / Niedersachsen. www.lwb-steinl.de Detailansicht der Roboterposition zur Formteilentnahme. Foto: LWB-Steinl Werkzeugwechselstation, die im Bedarfsfall mittels Hallenkran an der Maschine ange- dockt wird. Foto: LWB-Steinl Fotos: Volkswagen AG Noch ein Vorteil des VR-Konzeptes gegenüber einer konventionellen hori- zontalen Spritzgießmaschine soll nicht unerwähnt bleiben: Der Aufstellflächen- bedarf ist durch die vertikale Konfigu- ration deutlich kleiner als die der Ho- rizontalmaschine. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass sie vergleichs- weise höher baut und diesbezüglich An- forderungen an die Hallenhöhe stellt. Richtungswechsel vollzogen Zu den bisher gemachten Erfah- rungen mit der alternativen 2 K-Spritz- gießzelle fasst Eldisy-Geschäftsführer Dipl.-Ing Elmar Stoffel im Namen des ge- samten Projektteams zusammen: „Wir sehen mit dem neuen Maschinenkon- zept alle unsere Kritikpunkte am bisher eingesetzten Spritzgießsystem beseitigt an und werden damit die von Volkswa- gen benötigen Formteile liefern können. Unser Vertrauen in die Richtigkeit der Entscheidung hat uns veranlasst, drei weitere LWB-VR-Maschinen, diesmal mit 9000 und 18000 kN zu bestellen. Einige weitere sind in konkreter Planung. Damit haben wir den Systemwechsel vollzo- gen und nehmen an, dass wir damit un- sere Wettbewerbsfähigkeit als Automo- bilzulieferer weiterhin gesichert haben.“ Autor: Dipl.-Ing. Reinhard Bauer – TECHNOKOMM E-Mail: office@technokomm.at Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 22 AUTOMOTIVE Der zur Volkswagen AG gehörige Automobilhersteller, mit einer Produktion von mehr als 800 000 Fahrzeugen im Jahr, setzt im Tür-Innenbereich auf Saxamid™ des österreichisch-schweizer Kunststoffcompoundeurs SAX Polymers. Das Material Saxamid 126F2K4 eignet sich aufgrund seiner ho- hen Robustheit und zugleich edlen Oberflächenstruktur hervorragend für diesen besonders beanspruchten Bereich des Fahrzeuges. Im Tür-Innenbereich setzt Škoda auf Saxamid™ des österreichisch-schweizer Kunststoff- compoundeurs SAX Polymers. Fotos: SAX Polymers Škoda Auto öffnet die Türen für SAX Polymers Lukov Plast spol. s r.o., einer der füh- renden Hersteller von Kunststofftei- len in der Tschechischen Republik, hat sich bei diesem Bauteil der Škoda Au- tomobilreihe bewusst für Saxamid ent- schieden: Die technischen Kunststoffe aus der Gruppe der teilkristallinen Thermoplaste weisen neben hervorra- gender Festigkeit und Zähigkeit auch eine hohe chemische Beständigkeit ge- genüber organischen Lösungsmitteln und mineralischen Schmierstoffen auf. Aufgrund ihrer Eigenschaften ist diese Produktgruppe trotz ihrer hohen Bean- spruchbarkeit besonders einfach in der Verarbeitung und lässt sich wie keine andere durch unterschiedliche Additive modifizieren, um den Anforderungen im Automobilbau gerecht zu werden. Das für die Türgriffverkleidung und deren speziellen Oberflächenstruktur maßgeschneiderte Saxamid™ 126F2K4 in Satin schwarz zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Oberflächengüte, Farb- treue und edlen Glanz mit effektvollen Schattierungen aus. Die Kombination aus Glasfasern und Glaskugeln ermöglicht zudem unverzichtbare Eigenschaften wie Maßhaltigkeit bei der Herstellung und Di- mensionsstabilität auch bei hohen Innen- raumtemperaturen im Fahrzeug. Damit entspricht das mit dem Kunden entwi- ckelte Material den gehobenen ästhe- Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 23 AUTOMOTIVE tischen und technischen Anforderungen des Auftraggebers. Um das Wohlbefinden und die Si- cherheit der Insassen nicht zu beein- flussen, erfüllt das Polyamid auch die umfangreiche VW 50180 Norm in Punk- to Emissionsverhalten: Der Austritt von Gerüchen, Formaldehyd und schwer- flüchtigen organischen Verbindungen, die durch Kondensation an den Schei- ben die Sicht behindern können, liegt deutlich unter den Grenzwerten. SAX Polymers Das Unternehmen ist auf die Herstel- lung, Aufbereitung und Einfärbung von technischen Kunststoffen speziali- siert. Das ISO 9001 zertifizierte Unter- nehmen mit Produktionsstätten in Wien (Österreich) und Oberriet (Schweiz) bietet neben dem Standardprogramm und Masterbatches vor allem kunden- orientierte, individuelle technische Kunststofflösungen. - granulaten umfasst eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Produkten. Diese können eingefärbt, veredelt oder mit diversen Verstärkungsstoffen modi- fiziert werden. Dank dem Einsatz mo- derner Doppelschnecken-Extruder können sämtliche technischen Poly- mere zu hochqualitativen Compounds verarbeitet werden. Alle Werkstoffe un- terliegen den ständigen, aufwendigen Werkstoffanalysen und Qualitätskon- trollen des hauseigenen Labors. Um dem hohen Bedarf an hochwer- tigen Thermoplasten und der aktuell in anderen Branchen vorherrschenden Materialknappheit vorzubeugen, er- richtet SAX Polymers derzeit eine neue Produktionshalle mit 1800 m² Fläche in- nerhalb des Plastoplan Areals in Wien. Die Halle wird unter anderem mit einer Photovoltaik Anlage ausgerüstet sein. Gemeinsam mit der geplanten Wär- merückgewinnung leistet SAX Poly- mers somit einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz. Plastoplan s.r.o. ist auf die Distribution von hochwertigen technischen Kunst- stoffgranulaten namhafter Hersteller in der Tschechischen Republik speziali- siert. Das lokal ansässige und einschlä- gig ausgebildete Team betreut seine Kunden sowohl in kaufmännischer als auch in technischer Hinsicht persönlich vor Ort in Landessprache. Das Privat- unternehmen sorgt aufgrund eigener Lager und Logistik für die rasche und zuverlässige Verfügbarkeit sowie eine flexible Anlieferung der maßgeschnei- derten Materialien. Eigene Labore in der Firmengruppe runden das rundum Betreuungspaket – von der Vision bis zur Serienreife des Produkts – ab. SAX Polymers und Plastoplan s.r.o. sind Teil der Hromatka Group, einer der auf dem europäischen Kunststoffmarkt gewichtigsten Distributionsgruppen. Kontakt: Peter Ruhland ruhland@saxpolymers.at, +43 1 250 40 227 Das gesamte Projekt wurde von Pla- stoplan s.r.o. begleitet. Mit einem ei- genen Lager und persönlichen An- sprechpartnern vor Ort steht der familiengeführte Distributor von der er- sten Produktidee bis hin zur Umsetzung nicht nur beratend zur Seite, sondern übernimmt auch die exakt auf den Kun- den abgestimmte Logistik und sorgt für stetige Warenverfügbarkeit. Lukov Plast spol. s r.o. hat mit der Wahl von SAX Polymers und dem Dis- tributionspartner Plastoplan s.r.o. her- vorragende Partner für die Produktion, Logistik und den technischen Support gewählt. Kein Wunder also, wenn in Zu- kunft noch mehr Kunden auf Škoda ab- fahren. www.hgmag.ch www.saxpolymers.com www.plastoplan.cz www.lukovplast.cz www.skoda-auto.com Sie suchen neue Mitarbeiter? Sie suchen eine neue berufliche Herausforderung? Nutzen Sie den aktuellen Stellenmarkt auf unserer Homepage! www.kunststoff-zeitschrift.at/stellenmarkt In Zusammenarbeit mit Patent.Scheck Projekt.Start Feasibility Studie direkt zur Patentre - cherche, einer Patent - anmeldung und einem Patentmonitoring für Ihre Innovationsidee für die Vorbereitungs - arbeiten zu einem ganz konkreten Entwick - lungsprojekt in Ihrem Unternehmen zur Überprüfung der technischen Machbar - keit einer Ihrer Ideen DERUNGEN FÜR STRUKTURMASSNAHMEN UND KOOPERA ie mit Unterstützung der FFG Maßnahmen zur Qualifizierung Ihres Forschunkooperieren Sie in KMU-Netzwerken oder schlagen Sie eine Brücke zu ichen Partnern, auch auf europäischer Ebene. d nützen Sie die aktive Einbin udentInnen in Ihrem Unternehmen. Wirtschaft spersonals mit Hilfe von geförfizierungsnetzen und Industrienahe technische en äh KMU- HOTLINE: 05 7755-5000 www.ffg.at/ kmu-paket Österreichische Kunststoffzeitschrift • Ausgabe März/April 2022 Verpackung Anzeigen- und Redaktionsschluss 8. April 2022 Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 24 SPRITZGIESS TECHNIK Wittmann Battenfeld bei Kärcher Rumänien Reinigungssystemhersteller setzt auf Expansion Eduard Lazea, Sales Manager Wittmann Battenfeld Rumänien, Ion Bican, Managing Director CER Cleaning Equipment SRL, Michael Wittmann, President Wittmann Technology GmbH, Bogdan Nestor, General Manager Wittmann Battenfeld Rumänien Die Firma CER Cleaning Equipment in Rumänien, ein Unternehmen der deutschen Kärcher-Gruppe, setzt seit Jahren Maschinen, Automatisierung und Peripherie der Wittmann Gruppe ein. Ende 2020 und Anfang 2021 wurden weitere 18 Maschinen der MacroPower Serie bei CER Cleaning Equipment installiert. Die Firma Kärcher ist der weltweit füh- rende Anbieter von effizienten und ressourcenschonenden Reinigungs- systemen. Die Reinigungsgeräte des Unternehmens zeichnen sich durch Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und eine anspruchsvolle Optik aus. Mehr als 1 300 Patente und Gebrauchs- muster zeugen von der Innovations- kraft der Firma Kärcher. Einsatz finden die Geräte sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich. Das breite Produktspektrum von Kärcher beinhal- tet unter anderem Hochdruckreiniger, Scheuer- und Saugmaschinen, Kehr- maschinen, Fenster- und Oberflächen- sauger, Dampfreiniger, Luftreiniger, Ge- neratoren und Schmutzwasserpumpen, Waschanlagen, Bewässerungssysteme, Gartengeräte und vieles mehr. Im Jahr 2016 hat Kärcher mit CER Cleaning Equipment mit Sitz in Cur- tea de Arges eine eigene Produk- tion von professionellen Staubsau- gern und Staubsaugern für Haus und Garten in Rumänien gestartet. CER Cleaning Equipment ist ein 100%iges Tochterunternehmen der deutschen Kärcher-Gruppe. Die Wittmann Gruppe beliefert CER Cleaning Equipment seit ihrem Beste- hen mit Maschinen der EcoPower und MacroPower Reihe, Robotern und Peri- pheriegeräten. Die ersten 16 MacroPo- wer Maschinen im Schließkraftbereich von 4 000 bis 11 000 kN wurden 2016 geliefert. Aufgrund des anhaltenden Wachstums von CER und der hohen Nachfrage nach Staubsaugern erfolgte 2018 die Auslieferung weiterer Maschi- nen. Da das Wachstum ungebrochen Der Standort von Kärcher Romania. Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 25 SPRITZGIESS TECHNIK anhielt, musste eine zweite Werkshal- le neben dem ursprünglichen Gebäu- de errichtet werden, und ab Mitte 2020 folgten weitere Maschinen, Roboter und ein zentrales Materialhandlingsy- stem. Ende 2020 und Anfang 2021 instal- lierte Wittmann Battenfeld zusätzliche 18 Maschinen der MacroPower-Serie im Schließkraftbereich von 4 500 bis 9 000 kN in der neuen Anlage von CER. Der Maschinenpark von CER Cleaning Equipment umfasst derzeit 44 Macro- Power Maschinen und eine Maschine der EcoPower Reihe. Darunter befin- den sich Maschinen in XL-Konfigurati- on mit erweiterter Plattengröße und vier 2-Komponenten-Maschinen. Für die Umsetzung von Leichtbaukonstrukti- onen sind drei Maschinen mit Wittmann Battenfeld Airmould ® -Gasmodulen ausgestattet, die an einen zentralen Druckerzeuger angeschlossen sind. Die Maschinen der MacroPower-Bau- reihe überzeugen bei CER Cleaning Equipment vor allem durch ihre kom- pakte Bauweise, ihre Schnelligkeit, ihre Sauberkeit und ihre hohe Energieeffizi- enz, die durch den Einsatz modernster Servomotoren und Pumpentechnolo- gie erzielt wird. Die Maschinen sind mit neuesten Wittmann-Robotern der pro- Serie ausgestattet. Schwerpunktmä- ßig kommt der W832 pro zum Einsatz, der sich durch seinen stabilen Aufbau und sein hohes Maß an Energieeffizienz auszeichnet. Beide CER Cleaning Equipment-An- lagen sind mit einem zentralen Trock- nungs- und Fördersystem von Wittmann ausgestattet. Sowohl für die Trocknungs- silos als auch für die Beschickung der Maschinen sind kodierte Kupplungs- stationen vorhanden. Das zentralisierte System wurde mit gravimetrischen Au- ßensilos ergänzt. CER legt großen Wert auf die Vermeidung von Kunststoffab- fällen jeglicher Art, wie etwa Angüssen oder Ausschussteilen. Sollten sich diese nicht ganz vermeiden lassen, wird die Rückgewinnung von Kunststoffen sor- tenrein und mit hohem Qualitätsniveau durchgeführt, und diese werden der Produktion wieder zugeführt. Neben der zentralen Trocknungsan- lage und um die Flexibilität in der Pro- duktion zur Abdeckung kleinerer Los- größen zu erhalten, werden kompakte Segmentradtrockner der Serie Witt- mann Aton eingesetzt. Temperaturreg- ler vom Typ Tempro basic C90 und C120 sowie plus D runden das Angebot an Peripheriegeräten von Wittmann ab. Zusätzlich zu seiner Produktions- kompetenz, legt Kärcher besonderen Wert auf die Entwicklung seiner Mitar- beiter. Zu diesem Zweck wurden eine Kärcher Academy und ein Innovation Corner eingerichtet. Der Fokus liegt auf Brainstorming zur Generierung innova- tiver Ideen in kleinen interdisziplinären Teams für Best Practice, Ideen und Lö- sungsaustausch. Neben der Technologie von Wittmann Battenfeld schätzt man bei CER Cleaning Wittmann Zentralförder- und Trocknungsanlage. Fotos: Wittmann Battenfeld Rumänien Equipment vor allem auch die hervor- ragende Zusammenarbeit mit der Witt- mann-Niederlassung vor Ort. Ion Bican, Geschäftsführer von CER Cleaning Equipment: „Die Kommunikation mit dem Team von Wittmann Battenfeld Ru- Wittmann Zentralförderanlage. Produktion bei Kärcher Rumänien. mänien ist ausgezeichnet. Der Service, den wir nach der Lieferung der Geräte erhalten haben, war sehr professionell.“ www.wittmann-group.com www.kaercher.com Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 26 SPRITZGIESS TECHNIK Plasdan Multi-Einspritzsysteme zur Verarbeitung von Post-Consumer- Recyclingmaterial (PCR) Recycling und Co-Injektion von recycelten Polymeren sind die Antwort der Kunststoffindustrie auf die ökologischen Herausforderungen der Gesellschaft. Plasdan hat Technologien und Werkzeuge für die Spritzgussindustrie entwickelt, mit deren Hilfe höchste Qualitätsstandards für Kunststoffbauteile aus Neuware gemeinsam mit Co-Injektions-PCR er- reicht werden, ohne dabei die Produktqualität und Ästhetik der Bauteile zu beeinträchtigen. Nachhaltigkeits- und Umweltthemen stehen ganz oben auf der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Agenda; Unternehmen können in jeder Phase für die Auswirkungen ihrer Ge- schäftstätigkeit verantwortlich gemacht werden. Eine erfolgreiche Lösung für die potenziellen Gefahren, die durch die Verwendung von Kunststoffen in un- serem täglichen Leben entstehen, kann nur durch gemeinsame Anstrengungen von Regierungen, Verbrauchern und der Kunststoffindustrie angegangen werden. Alle Beteiligten müssen in die Entwicklung neuer Lösungen einbezo- gen werden, die ein erhöhtes Umwelt- bewusstsein beinhalten. Das „Problem“ Plastik, mit einer ad- äquaten Strategie kombiniert, ist viel- leicht sogar die „Lösung“. Die Co-In- jektion von recycelten Polymeren ist zweifellos eine Lösung, die es ermögli- cht, viele neue Bauteile aus Recycling- material im Verbund mit neuem Poly- mer herzustellen. Recycelte Polymere könnten dabei bis zu 50 % des Bauteils ausmachen. Die eco-logic Lösung für die Kunststoffindustrie Plasdan versucht, einfache und ganz- heitliche Lösungen finden. Bereits die Add-Ons für die Mehrfacheinspritzung sind ein gutes Beispiel für Flexibilität und Ressourceneinsparung, indem sie meh- rere Vorgänge auf bereits vorhandenen konventionellen Spritzgießmaschinen konzentrieren, wie zum Beispiel: • Co-Spritzgusslösungen • Mehrkomponentenspritzguss • Multitasking mit Montageautomati- sierung innerhalb und außerhalb des Werkzeuges • Schlüsselfertige Projektierung und Ausführung. CO 2 - und Kostensenkung im Zusammenspiel Plasdan hat in letzter Zeit viel in die Er- forschung und Konstruktion von Co-In- jektionsdüsen und heißen Seiten für die Mehrschichteinspritzung investiert. Ein- fache Integration und Design garan- tieren Kompatibilität mit den meisten bestehenden Spritzgießmaschinen. Mit der Technologie von Plasdan ist der Kunde in der Lage, Anfangsinvestition zu reduzieren, indem eine vorhandene Standardmaschine und das Werkzeug mit Co-Injektionsfähigkeiten nach- gerüstet werden kann. Fotos und Grafiken: Plasdan Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 27 Diese Technologie kann dazu beitragen, die bevorstehende EU-Gesetzgebung einzuhalten, die in Richtung eines Minde- stanteils an recyceltem Ma- terial in Kunststoffprodukten weist. In der Verpackungs- und Haushaltsindustrie kön- nen enorme Kostenein- sparungen erzielt werden, indem 15 % bis 50 % PCR (post consumer recycling) in eine Kernschicht einge- arbeitet werden, wobei die Ästhetik des Teils erhalten bleibt. In der Automobilindustrie gibt es auch enorme Kosteneinsparungen durch Einspritzen von kostengünstigem Kernmaterial (zum Beispiel recyceltes Material) in teure Konstruktionsmateri- alien (Haut), wobei die Ästhetik des Teils erhalten bleibt. In der Automobilindustrie gibt es auch enorme Kosteneinsparungen durch Einspritzen von kostengünstigem Kernmaterial (zum Beispiel recyceltes Material) in teure Konstruktionsmateri- Kontakt in Österreich: wHagn GmbH +43 664 24 25 200 office@whagn.at www.whagn.at alien (Haut), wobei ebenfalls die Ästhe- tik des Teils erhalten bleibt. Co-Injektion ermöglicht sogar die Verbesserung von Kunststoffteilen, z. B. die Verstärkung eines Kunststoffteils durch Einspritzen eines faserverstärk- ten Kernmaterials oder die Kombinati- on mit anderen Technologien wie ga- sunterstützter Injektion, wodurch das Gewicht verbessert wird und dadurch bessere Strukturteile mit der inhärenten Reduzierung von Einfallstellen und Ver- zug entstehen. Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 28 SPRITZGIESSTECHNIK Wie lassen sich täglich fast 100 Millionen Kleinteile mit maximaler Effizienz in Beutel abfüllen? Diese Mammutaufgabe meistert der öster- reichische Silikonspezialist Elmet mit einer Mehrkopfwaage von Ishida. Durch die Investition in die Verpackungstechnik kann das Unternehmen seinen rasanten Wachstumskurs fortführen. Markus Stockhammer, Leiter Produktion bei Elmet, neben der Mehrkopfwaage CCW-SE. Fotos: Ishida Ishida und Elmet Eine Mehrkopfwaage für Millionen Silikonteile Elmet beliefert die Automobilindustrie weltweit mit Dichtungen und Kom- ponenten für elektronische Bauteile. Wegen des Booms der E-Mobility wer- den die Silikonartikel seit einigen Jahren immer stärker nachgefragt. „Wir kamen an einen Punkt, an dem unsere Verpa- ckungstechnik die verlangten Mengen nicht mehr bewältigen konnte“, berich- tet Markus Stockhammer, Leiter Pro- duktion. Daher sollte eine vorhandene Linearwaage, von Stockhammer rück- blickend als „oldschool“ bezeichnet, durch eine deutlich leistungsstärkere Anlage ersetzt werden. Das Wiener Ma- schinenhandelsunternehmen DI Christl empfahl eine Mehrkopfwaage der Serie CCW-SE von Ishida. Kurz darauf konn- ten die Elmet-Verantwortlichen eine sol- che Waage im Einsatz bei einem Le- bensmittelhersteller in Augenschein nehmen. Nachdem dann auch noch mehrere Tests mit den eigenen Silikon- produkten erfolgreich verliefen, war die Investition beschlossene Sache. „Ishi- da ist der Weltmarktführer für Mehr- kopfwaagen, was diese Entscheidung Die Mehrkopfwaage Ishida CCW-SE beschickt eine darunter plat- zierte Schlauchbeutelmaschine. zusätzlich erleichtert hat“, so Markus Stockhammer. 20 000 Silikonteile in jedem Beutel Anfang 2019 wurde die Mehr- kopfwaage CCW- SE in der El- met-Produktion im oberösterrei- chischen Oftering installiert. Seit- dem verpackt die Waage die Ein- zelleiterabdich- tungen sortenrein in Beutel mit 1,2 kg Füllgewicht. Jeder Beutel enthält 20 000 Teile mit einer Länge von jeweils nur 8 mm. Das sehr geringe Stückgewicht von 0,06 g und ihre längliche Form machen die Teile zu einer anspruchsvollen Aufgabe für die vollautomatische Verwiegung. Die 14-köpfige Waage kommuniziert zur Regulierung der Produktzufuhr mit Österreichische Kunststoffzeitschrift 1/2 2022 29 SPRITZGIESSTECHNIK einem vorgeschalteten Rüttelbunker. Ein Steigförderer transportiert die Ein- zelleiterabdichtungen in die Höhe und sie fallen durch einen Trichter auf den Verteilteller der Waage. Von dort ge- langen die Produkte über vibrierende Radialrinnen zu den Schalen. Dabei gewährleistet ein Wiegesensor im Ver- teilteller die konstante Beschickung der separat einstellbaren Radialrinnen. Schrittschaltmotoren steuern das Öff- nen der Schalen für gleichbleibende Geschwindigkeit und Präzision. Der Produktfluss durch die Mehrkopfwaage verläuft reibungslos. Um ein Verklem- men der kleinen Teile zu verhindern, Die Silikonteile gelangen durch einen Trichter auf die Mehrkopfwaage. Die Silikonteile gelangen von oben auf die Mehrkopfwaage und werden gleichmäßig in die Rinnen verteilt. Kontrollierter Produktfluss: Die Einzel leiter- abdichtungen aus Silikon sind nur 8 mm lang und haben ein Stückgewicht von ledig- lich 0,06 g. Die Bedienung der Mehrkopfwaage ist einfach, Produktwechsel erfolgen über den Abruf von Voreinstellungen. sind produktführenden Maschinenkom- ponenten ohne Ecken und Kanten kon- struiert. Die geriffelten Oberflächen der Schalen beugen Anhaftungen vor, die ansonsten wegen der Ölausschwit- zungen des Silikons entstehen könnten. 50 Prozent mehr Ausstoß In Sekundenbruchteilen berechnet ein Mikroprozessor die Teilmengenkom- bination, welche dem Zielgewicht am nächsten kommt. Anschließend werden die präzise dosierten Produktportionen direkt in die Schlauchbeutel abgewor- fen. Elmet erreicht mit der neuen Ver- packungslösung bei hervorragender Genauigkeit eine Geschwindigkeit von 10 Takten pro Minute. Dieser Wert be- deutet im Vergleich zu früher einen um 50 Prozent gesteigerten Ausstoß, wel- cher zudem in weniger als der Hälfte der vormals benötigten Arbeitszeit ge- schafft wird. Darüber hinaus können heute zwei von sechs Mitarbeitern an der Linie für andere Aufgaben einge- setzt werden. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass sich die neue Verpackungsanlage binnen kurzer Zeit amortisiert hat. Elmet nutzt die Mehrkopfwaage der- zeit zu 90 Prozent für die Verpackung Next >