< Previous Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 192 AUSBILDUNG Biesterfeld Interowa Praxisorientiertes und abwechslungsreiches Berufspraktikum Arabella Schmid während ihres Praktikums bei Biesterfeld Interowa. Biesterfeld Interowa bietet Schülern und Studenten im Sommer Praktikumsplätze. Die diesjährige Praktikantin im Juli, Arabella Schmid, studiert an der Montanuniversität Leoben. Sie hat am TGM in Wien den Kunststofftechnikzweig absolviert und studiert jetzt im dritten Semester Kunststofftechnik. Wir sprachen mit ihr über ihre Erfahrungen beim Berufspraktikum. Arabella, du hast jetzt schon drei Wo- chen Praktikum bei Biesterfeld Intero- wa absolviert. Was waren bisher deine Haupttätigkeiten? Ich habe Datenblätter aktualisiert und Musterplatten sortiert. Ich durfte auch Materialvorschläge aufgrund von Kun- denanforderungen ausarbeiten. Dabei habe ich aus den Datenblättern Mate- rialien herausgesucht, die bestimmte, vom Kunden gewünschte, Eigen- schaften aufweisen. Letzte Woche habe ich Quizfragen zur Überprüfung des technischen Wis- sens der Mitarbeiter in ein Online-Tool eingetragen und jetzt erstelle ich eine PowerPoint-Präsentation für Schu- lungsvideos. Was hat dir bisher besonders gut gefal- len? Ich durfte einen der Anwendungstech- niker zu einem Kundenbesuch beglei- ten und zusehen, wie ein Beratungsge- spräch abläuft. Die Teilnahme an den internen tech- nischen Fortbildungen und Produkttrai- nings ist für mich auch sehr interessant, weil ich gute Einblicke in die Arbeit des Anwendungstechnik-Teams bekomme. Besonders erwähnen möchte ich das gute Betriebsklima und meine Kollegen. Ich wurde sehr offen und freundlich auf- genommen und war rasch ins Team in- tegriert. Würdest du anderen Studenten zu einem Praktikum raten? Auf jeden Fall! Erfahrung sammeln ist immer gut. Ich habe viele verschiedene Bereiche kennengelernt und einen bes- seren Eindruck vom Arbeitsleben ge- wonnen. Der Zugang zu den Materi- alien ist hier sehr praxisbezogen. Ich habe viele für meine Ausbildung rele- vante Dinge dazugelernt und fand den Austausch mit den erfahrenen Kollegen sehr hilfreich. Die Tätigkeit bei Biester- feld Interowa ist abwechslungsreich und das Team ist wirklich nett. Danke für das Gespräch! Aus- und Weiterbildung bei Biesterfeld Interowa Biesterfeld Interowa setzt seit Jahren ge- zielt auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, denn nur durch gut aus- gebildete Mitarbeiter kann der Erfolg des Unternehmens langfristig gesichert werden. Johannes Hauser der Leiter der An- wendungstechnik erklärt: „Wir sehen uns nicht nur als Materiallieferant, son- dern als ‚Polymercoach’ – wir stellen dem Kunden außer dem Material auch Wissen zu den Materialien zur Verfü- gung und begleiten unsere Kunden von Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 AUSBILDUNG Gerhard Zenz und Johannes Hauser von der Anwendungstechnik unterstützen die Praktikanten. Fotos: Biesterfeld Interowa der Idee bis zur Serienreife eines Pro- duktes. Diese strategische Zielsetzung stellt hohe Anforderungen an unser Aus – und Weiterbildungssystem für un- sere Mitarbeiter.“ Das Spektrum der Ausbildung reicht von „Basic“-Schulung für Neueinsteiger bis zu regelmäßigen technischen Schu- lungen für die Außendiensttechniker. Das Schulungskonzept ist in einem drei- stufigen Modell aufgebaut. Es gibt Be- ginner-, Advanced- und Professional- Schulungen. Diese Schulungen und Präsentationen werden auch für Kun- den im Rahmen von In-House Semi- naren angeboten. Seit einigen Jahren werden auch technische Schulungen für den Innendienst durchgeführt, die großen Anklang finden. Außerdem werden regelmäßig spezielle, maßge- schneiderte Schulungen für bestimmte Bereiche organisiert (Verkaufstrainings, Telefon-, Führungskräftetrainings). Die Mitarbeiter haben natürlich auch die Möglichkeit individuelle Schulungs- maßnahmen bei externen Schulungs- anbietern in Anspruch zu nehmen. Regelmäßige Schulungsmaß- nahmen helfen den Mitarbeitern am Ball zu bleiben und sich rasch an neue Entwicklungen anzupassen und bieten den Beschäftigen die Chance, sich wei- terzuentwickeln. www.interowa.com www.biesterfeld.com SPRITZGIESS- MASCHINEN IMMER DIE RICHTIGE TECHNOLOGIE FÜR IHRE ANWENDUNG. Alfred-Feierfeil-Straße 3 A-2380 Perchtoldsdorf Tel: +43 (0) 1 8655 863 0 Mail: support@kmat.at www.kmat.at Tullnerbachstraße 55 A-3011 Purkersdorf Tel: +43 (0) 2231 63539-0 Mail: office@luger.eu www.luger.eu Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 194 AUSBILDUNG Kunststoff-Cluster Wissen über Kunststoff fördern 14 Produktbeispiele zeigen, wie vielfältig Kunststoffe eingesetzt werden können. Die Lehrmittelbox vermittelt Kindern wertvolles Wissen über Kunststoff. Müllvermeidung und Recycling sind gegenwärtig in aller Munde – und damit auch zahlreiche Mythen und Irrtümer. Mithilfe der neuen Lehrmittelbox „Mit Plastik richtig umgehen“ will der Kunststoff-Cluster mit weitverbreiteten Vorurteilen über Kunststoff als Umweltverschmutzer aufräumen. Unternehmen sind eingeladen, das Projekt zu unterstützen. Der Begriff „Plastik“ ist in den vergan- genen Jahren regelrecht zu einem Un- wort geworden. Produkte aus Plastik aller Art stehen unter heftiger Kritik: sei es das Plastiksackerl, die Plastikflasche oder die Kunststoffverpackungen im Su- permarktregal. Kritik ist teilweise durch- aus berechtigt und wichtig, um ein Um- denken in der Gesellschaft anzuregen. Gleichzeitig sind Kunststoffe nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken: Sie ermöglichen etwa fortschrittliche Medi- zintechnik oder energieeffiziente Logis- tik und sind mittlerweile beliebte Werk- stoffe im modernen Fahrzeugbau. Wissen statt Mythen „Dass sich hinter dem negativ behafte- ten Wort ‚Plastik‘ zahlreiche spannen- de Themen und Anwendungsbereiche verstecken, ist vielen Personen außer- halb der Kunststoffbranche nicht be- wusst. Die neue Lehrmittelbox bietet Schülerinnen und Schülern, Lehrkräf- ten und außerschulischen Bildungs- anbietern eine tolle Möglichkeit, in die Welt der Kunststoffe einzutauchen“, er- klärt Timna Reisenberger vom Kunst- stoff-Cluster. Die Expertin ist überzeugt: „Die Bandbreite an thematischen An- knüpfungspunkten zeigt, wie schwie- rig es ist, sich eine Welt ohne Kunststoffe vorzustellen. Vielmehr gilt es, den richti- gen Umgang mit Plastik zu lernen – und genau dafür bietet sich die Lehrmittel- box perfekt an.“ Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 195 AUSBILDUNG Werden auch Sie Partner und Botschafter der Lehrmittelbox! Regionalpartnerschaft (10 Boxen) Logo-Sponsoring (5 Boxen) Web-Sponsoring (3 Boxen) Nähere Informationen zu den Pa- keten erhalten Sie auf Anfrage. www.kunststoff-cluster.at „Es gilt, den rich tigen Um- gang mit Plastik zu lernen – und genau dafür bietet sich die Lehrmittelbox perfekt an“. Das alles ist Kunststoff Ob ein 3D-gedruckter Schädel, bunte Ameisen oder ein Trinkbecher – anhand von 14 Produktbeispie- len werden die viel- fältigen Einsatz- möglichkeiten von Kunststof- fen dargestellt. Ein modular aufgebautes didaktisches Begleitmaterial steht Lehrkräf- ten zusätzlich zur Kunststoff-Box di- gital zur Verfügung. Die Education Group GmbH hat dieses Material gemeinsam mit dem Kunststoff-Cluster ausgearbei- tet. „Neben der Vermittlung von Fach- wissen war es uns ein besonderes An- liegen, die Schüler auch zu einem verantwortungsbewussten und reflek- tierten Umgang mit Kunststoffproduk- ten zu motivieren“, sagt Martina Pinta- ric von der Education Group. Jugendliche profitieren Die Lehrmittelbox samt Begleitmaterial ist für Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren gemacht. Sie verbindet Fächer wie Chemie, Physik, Biologie und Um- weltkunde, Geografie und wirtschaftli- che Bildung bis hin zu Berufsorientie- rung und Bildnerische Erziehung. Das Material eignet sich aber ebenso für den Einsatz in außerschulischen Fort- bildungen mit Fokus auf Kreislauf- wirtschaft, Umweltbildung und Nach- haltigkeit. Zusätzlich kann sämtliches didaktisches Begleitmaterial zu den in Summe 14 Produktbeispielen kosten- frei auf www.schule.at/lernwelt/plastik heruntergeladen werden. Kostenlose Box anfordern Schulen beziehungsweise Lehrkräf- te können die Kunststoff-Lehrmittelbox kostenlos per E-Mail an timna.reisen- berger@biz-up.at anfordern. Kühlgeräte Temperiertechnik-Drucktechnik-Industrierobotik Ultraschallschweißtechnik-IngenieurbüroMaschinenbau Ultraschall Schweißtechnik Tampondruckmaschinen &Zubehör UV-Flachbett DigitaldruckerTemperiergeräte KollaborativeRoboterPalettiersysteme Industrieroboter &Transfermodule FranzJosefMayerGmbH Waldhiergasse6,A-2486Pottendorf +43262320600 office@fjmayer.at fjmayer.at Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 196 AUSBILDUNG Die Lehrlingszahlen steigen wieder, Meister prüfungen zeigen, wie Karriere mit Lehre gelingen kann und die Duale Akademie ermöglicht AHS- Absolventen den Quer ein - stieg in die Kunststoffbranche, betont Innungsmeisterin Erika Lottmann. „ “ Kunststoff-Cluster Kunststoff prägt nachhaltig Eine moderne, nachhaltige Welt wird es ohne Kunststoffe nicht ge- ben: So lautete der Grundtenor der hochkarätigen Fachvorträge bei der Veranstaltung „Schule trifft Wirtschaft“. Gastgeber war die Firma agru Kunststofftechnik in Bad Hall. Zahlreiche Firmenvertreter präsentierten spannende Anwendungsmöglichkeiten von Kunststoffen. Philipp Staudinger (Peak Technology GmbH), Martin Egginger (Hueck Folien GmbH), Markus Ebster (agru Kunststofftechnik GmbH), Werner Müller (Ensinger Sintimid GmbH), Markus Landl (RICO Group GmbH), Erika Lottmann (WKOÖ Fachvertretung Kunststoffverarbeiter/Lottmann Fensterbänke GmbH), Bernd Prettenthaler (alphacam austria GmbH), Lukas Hamar (agru Kunststofftechnik GmbH), Werner Wurm (ENGEL Austria GmbH) und Timna Reisenberger (Kunststoff-Cluster). Die Kunststoffbranche bietet viele span- nende Aufgabenfelder und Karriere- chancen. Die jährliche Veranstaltung „Schule trifft Wirtschaft“ ermöglicht einen umfassenden und interessanten Einblick in die gesamte Branche – vom Maschinenbau bis hin zum 3D-Druck. „Mit Betriebsbesichtigungen und Fach- vorträgen wird veranschaulicht, wie Kunststoff unsere moderne Welt mitge- staltet. Auch die Veranstaltung in Bad Hall hat die vielfältigen Anwendungs- möglichkeiten und Zukunftschancen in der Kunststoffbranche aufgezeigt“, fasst Timna Reisenberger, Projektmanagerin im Kunststoff-Cluster, zusammen. Al- lerdings ist das Image immer noch ein Thema, obwohl auch mit Fakten belegt werden kann, dass Nachhaltigkeit und Kunststoffe trotz gegenläufiger öffent- licher Meinung (Stichwort Plastik-Ba- shing) durchaus kompatibel sind. Lehrlingszahlen stark gestiegen Nach einem Rückgang im Jahr 2020 konnte 2021 wieder an die guten Zah- len früherer Jahre angeknüpft werden, im Gewerbe gab es sogar doppelt so viele neue Kunststofflehrlinge wie 2020. Insgesamt beginnen in den Betrieben in Oberösterreich jedes Jahr fast 100 Ju- gendliche eine Lehre als Kunststofftech- niker oder Kunststoffformgeber. Vor gut einem Jahr haben zwölf neue Meister in der Kunststoffverarbeitung die Fach- prüfung bestanden. Der Meistertitel ist mittlerweile ein „echter“ eintragungsfä- higer Titel für Führerschein, Reisepass oder Personalausweis. Die Duale Aka- demie Kunststofftechnik – ein Trainee- programm für AHS-Maturanten – wird künftig österreichweit angeboten und steht damit allen technisch interessier- ten jungen Erwachsenen in ganz Öster- reich offen. Innovation für die Meere Gastgeber und agru-Geschäftsführer Alois Gruber jun. bekräftigte, dass Kunst- stoff auch nachhaltig sein kann: „Wir haben sehr viele Produkte, die die Um- welt schützen“. Eine eigene Unterneh- menssparte bei agru Kunststofftechnik beschäftigt sich mit der Entwicklung und der Umsetzung von Rohrleitungssyste- men mit sehr großen Durchmessern, die bei Ansaug- und Rückführungsleitun- gen für Kraftwerke, Meerwasser-Entsal- zungsanlagen oder Wärmepumpen in Seen zur Anwendung kommen. „Hier spielen Kunststoffrohe im Schnittbereich Nachhaltigkeit und Wasser eine wichti- ge Rolle für eine moderne nachhaltige Welt“, sagte Gruber. Die Seminarreihe ist eine Koopera tion zwischen der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Fachvertretung der Kunststoffverarbeiter in OÖ und dem KunststoffCluster. Die nächste Ver anstaltung „Schule trifft Wirtschaft“ findet am 19. April 2023 bei EREMA in Ansfelden statt. Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 197 AUSBILDUNG Die Fachvertretung der Kunststoffverarbeiter mit Erika Lottmann an der Spitze geht bei der Lehrlingswerbung neue Wege und wird ein Guidekonzept auf der Messe „Jugend & Beruf“ in Wels umsetzen. Gewerbe und Industrie machen dabei gemeinsame Sache. Guided Berufstouren für die Kunststofflehre Kommt man in eine fremde Stadt und möchte sich in kurzer Zeit das Wichtigste ansehen, dann bucht man einen Guide. Am besten einen den man mag. Die Be- rufswahl ist für viele junge Menschen oft wie eine fremde Stadt, daher gibt es im Bereich der Kunststofflehre Schülergui- des. Diese haben Ahnung von der Ma- terie, weil sie selbst eine Kunststoffleh- re abgeschlossen haben. Zudem sind sie auf Augenhöhe mit den Jugendli- chen, die sich für eine Lehre interessie- ren. In einer Stadt sieht man sich die Se- henswürdigkeiten an. In unserem Fall sind das die Betriebe, die ausbilden. Ge- werbe und Industrie machen gemein- same Sache, schließlich geht es ja um die Facharbeiter von morgen. Folgende Betriebe werden auf der Tour besucht: BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Camo GmbH, Engel Austria GmbH, Erema Group GmbH, Facc GmbH, Grei- ner AG, KE Kelit GmbH, Rico Elastome- re Projecting GmbH, Silhouette Interna- tional Schmied AG, Starlim Spritzguss GmbH und TroGroup GmbH. Für die Messe Jugend & Beruf in Wels vom 5. bis zum 8. Oktober kann man im Stundentakt schon jetzt Touren auf kunststofflehre.at buchen. Interessierte Einzelpersonen oder ganze Schulklas- sen können gleich fixieren. Auch Ver- treter der Berufsschule werden anwe- send sein, sodass man sich über die Berufe Kunststoffformgeber und Kunst- stofftechniker ein genaues Bild zeich- nen kann. www.kunststofflehre.at Ausgabe September/Oktober 2022 K 2019 – Messevorbericht Redaktionsschluss: 23. September 2022 Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 198 AUSBILDUNG Foto: SAX Polymers SAX Polymers Weiter auf Expansionskurs für sichere Arbeitsplätze Mit zwei neuen Doppelschnecken Extrudern hat der österreichisch- schweizer Compoundeur SAX Polymers seinen Ausstoß an hochwertigen Compounds am Standort Wien fast verdoppelt. Neben dem aufgestock- ten Maschinenpark bietet das Wiener Unternehmen auch engagier- ten Menschen einen sicheren Arbeitsplatz. Aktuell sind Positionen als Maschineneinsteller:in, Kunststoffverarbeiter:in, Betriebselektriker:in und Sachbearbeiter:in für Ein- und Verkauf vakant. Anfang Sommer des Jahres sind zwei neue Produktionsstraßen in der frisch gebauten Halle in der Donaustadt in Betrieb gegangen. Die energieeffizi- entere Arbeitsweise der Extruder spart rund 20 Prozent an Strom ein. Zugleich ist der Materialausstoß um etwa 20 Pro- zent pro Stunde höher als bei den ver- gleichbaren Bestandsgeräten. Doch der Fokus auf Energieeffizienz und Reduktion der Umweltbelastung geht noch einen Schritt weiter: Die klimaop- timierte neue Halle wird mit einer Pho- tovoltaik Anlage ausgestattet, die Teile des Energiebedarfs ohne CO 2 Ausstoß deckt. Der Rest wird mit 100% Ökostrom ergänzt. Zusätzlich zu der neuen, rund 1.700 m² großen Halle und den Produktions- straßen wurden zwei neue Silos mit einem Gesamtfassungsvermögen von 130 Tonnen etabliert. Auch das Produk- tionsbüro ist übersiedelt und bietet jetzt in luftiger Höhe einen Überblick über beide Produktionshallen. SAX Polymers investiert insgesamt 7 Millionen Euro in ein nachhaltiges Wachstum am Standort Wien. Bis 2025 steht eine zusätzliche Ausweitung der Produktion um drei Maschinen an, um den erhöhten Anforderungen an hoch- wertigen Compounds in Kleinst- und auch Großmengen gerechnet zu wer- den. Neben dem aufgestockten Maschinen- park bietet das Wiener Unternehmen auch engagierten Menschen einen si- cheren Arbeitsplatz. Aktuell sind Po- sitionen als Maschineneinsteller:in, Kunststoffverarbeiter:in, Betriebs elektri- ker:in und Sachbearbeiter:in für Ein- und Verkauf vakant. Wer nicht in das Unternehmen wechseln, aber die Produkte und Mitarbeiter:innen von SAX und den Un- ternehmen der Hromatka Gruppe ken- nenlernen will, kann das übrigens auf der K2022 tun. Ausgestellt wird in der Halle 5, Stand E20. www.saxpolymers.at Anmeldung zum Newsletter Melden Sie sich für den Newsletter der Österreichischen Kunststoffzeitschrift an: newsletter@kunststoff-zeitschrift.at Erhalten Sie regelmäßig alle wichtigen News aus der Branche! Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 199 AUSBILDUNG Zufriedene TeilnehmerInnen und Referenten vor der Erema Recyclinganlage im SKZ Technikum nach den durchgeführten Demoversuchen. Foto: SKZ SKZ und Erema Den Kreislauf schließen – RecyclingWeiterbildung gestartet Recycling ist nicht erst durch die neusten Regularien seitens der EU von einem „nice to have“ zu einem absoluten „must have“ für viele Unternehmen geworden. Das Recycling von Materialien im Bereich der Kunststoffe ist mittlerweile ein brandaktuelles Thema, welches in nahezu jedem verarbeitenden Unternehmen – jetzt und in Zukunft - eine wichtige und dauerhafte Rolle spielen wird. In Kooperation mit Erema bietet das SKZ nun Kurse zu diesem Thema an. Das Thema Kunststoffrecycling ist auch am SKZ seit vielen Jahren einer der wachsenden Schwerpunkte. Das SKZ unterstützt dabei als Wegbereiter im Bereich der anwendungsnahen For- schung, von Innovationen in der Ver- fahrenstechnik über angepasste Ma- schinenkonzepte für das Recycling von Kunststoffen bis hin zu Analysen wie Le- bensdauerzyklen eines Bauteils sowie der Erstellung von Carbon Footprints. Auch im Bereich der Weiterbildung ist Recycling in vielen Weiterbildungsfor- maten des SKZ prominent vertreten. Ein neuer Kurs, „Recycling von Kunst- stoffen“, der sich speziell und fokussiert mit diesem Thema auseinandersetzt, fand jetzt zum ersten Mal statt. Die Weiterbildung bietet einen brei- ten Überblick zu den verfügbaren Mate- rialströmen, den Anforderungen an das Material und Details zu häufig einge- setzten Maschinensystemen und deren Funktion. Diese Themen werden an konkreten Fallbeispielen festgemacht und diskutiert. Anhand praktischer De- moversuche an einer im SKZ Techni- kum verfügbaren Erema Recyclingan- lage vom Typ Intarema 906 TE werden Mustermaterialien hergestellt und be- sprochen. Weitere für das Recycling einsetzbare Maschinensysteme werden ebenfalls direkt an den vorhandenen Maschinensystemen erklärt. Bei der diesjährigen ersten Auflage des Kurses konnten gleich 17 Teilneh- mer wichtige Infos und Tipps für die ei- genen Recycling-Fragestellungen mit- nehmen. Der Kurs am SKZ in Würzburg läuft in Kooperation zwischen SKZ- und Erema-Experten und bietet eine breite und fundierte Basis rund um die rele- vanten Themengebiete. Teilnehmer sind sehr zufrieden mit Kurs Besonders erfreut zeigt sich Andreas Büttner, Gruppenleiter der Bildung im Bereich Materialien, Compoundieren und Extrudieren, über die hohe Nach- frage und die gute Resonanz nach dem Kurs: „Durch die Folgen der Corona- Pandemie waren wir leider gezwungen die Premiere des Kurses um zwei Jahre zu verschieben - auf den praktischen Teil in Präsenz wollten wir hier einfach nicht verzichten. Umso begeisterter sind wir nun von der starken Nachfrage und der hohen Teilnehmerzahl beim diesjäh- rigen Kurs. Wir sind überzeugt, dass wir hier einen wichtigen Baustein zum Ver- ständnis der Zusammenhänge im Re- cycling und eine gute Basis zum Einar- beiten in die Thematik bieten.“ Auch Roland Huber, der die Beiträge zur kon- kreten Recycling-Verfahrenstechnik sowie den zahlreichen Fallbeispielen beisteuert, war sehr zufrieden nach der erfolgreichen Premiere. „Die vielen un- terschiedlichen und sehr spezifischen Fragestellungen der Teilnehmer zeigen deutlich, welchen Stellenwert das Re- cycling mittlerweile hat. Auch dass die Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Branchen kamen, hat diesen Kurs sehr spannend und abwechslungsreich ge- macht“, so Huber, der bei Erema seit mehr als drei Jahrzehnten die Weiter- entwicklung der Recyclingtechnologien begleitet. Auch die Teilnehmerstimmen zum Kurs sind durchweg positiv und spiegeln die Wichtigkeit einer solchen Weiterbildung zum Thema Recycling gut wider. Auch im kommenden Jahr fin- det der Kurs in der nächsten Auflage am 9. und 10. Mai 2023 wieder am SKZ statt. Kontakt: Andreas Büttner, Gruppen- leiter Bildung MCE, A.Buettner@skz.de, +49 931 4104-490 www.erema-group.com www.skz.de Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 200 INTERVIEW mit Kathrin NeunteufelSteyer Kathrin Neunteufel-Steyer leitet seit Jänner 2022 die Abteilung Globale Kundenschulungen und Technische Dokumentation bei Engel. Zuvor war sie in leitenden Positionen in Industrieunternehmen und techni- schen Unternehmensberatungen im Bereich Internationalisierung sowie Kundenschulungen tätig. Bereits im Studium setzte sie den Schwerpunkt auf Internationales Management und Sprachen. Ihr internationa- ler Background passt perfekt zum Thema globale Kundenschulungen bei Engel mit 22 Trainingszentren weltweit. Wir führten mit Kathrin Neunteufel-Steyer ein Interview über die Erweiterung des Trainings- Portfolios, digitales Lernen, Herausforderungen im Zusammenhang mit neuen Technologien und die Forcierung von Partnerschaften im Bereich Aus- und Weiterbildung. Die Rahmenbedingungen, aber auch Technologien haben sich in den letz- ten Jahren maßgeblich verändert. Was erwartet Kunden, die ein Trai- ning bei Engel buchen? Die Standardkurse hinsichtlich effi- zienter Nutzung der Maschinen und der Unterstützung der Kunden bei der Produktivitäts- und Prozessoptimie- rung, die Engel ja schon länger an- bietet, bleiben natürlich in bewährter Form bestehen. Zusätzlich erweitern wir unser Angebot und befassen uns intensiv mit Themen rund um die di- gitalen Produkte von Engel. Neu ins Portfolio kommen in Kürze auch En- ergieeffizienzthemen und Kurse, die auf die spezifischen Anforderungen bestimmter Branchen zugeschnitten sind. Gerade im Packaging- und Me- dical-Bereich macht das Sinn, da dort Themen wie Produktivität und Pro- zessoptimierung immer im Kontext branchenspezifischer Rahmenbedin- gungen zu sehen sind. Zur Erweiterung unsers Portfolios haben wir über die letzten Jahre zahl- reiche Kooperationsangebote mit Part- nern aufgesetzt, zum Beispiel in den Bereichen Temperierung oder Pro- duktwechseloptimierung. Zu nennen sind hier unter anderem das Kunstst- offinstitut Lüdenscheid, das SKZ Würz- burg oder die FH Oberösterreich. Das Angebot in Zusammenarbeit mit un- seren Partnern in Österreich und Deutschland möchten wir noch weiter ausbauen, da wir uns vermehrt im Be- reich Weiterbildung für das Spritzgie- ßen im Allgemeinen sehen und nicht nur als Experten für die klassischen Engel-Themen. Wir können mehr als Spritzgießmaschinen! In manchen Ländern bieten wir zum Beispiel be- reits Zertifikatskurse an, die zusammen mit staatlichen Institutionen ins Leben gerufen wurden, um Aus- und Wei- terbildungsmöglichkeiten im Bereich Spritzguss nicht nur für Engel-Kunden anzubieten. Digitales Lernen oder Blended Lear- ning in hybrider Form forcieren wir stark, da wir zum einen in Corona- Zeiten gesehen haben, dass sich eini- ge Themen sehr gut online live oder Web-based vermitteln lassen, und zum anderen im Ausbildungsmarkt insge- samt die Ausrichtung dahin geht, E- Learning in Ergänzung zu klassischen Präsenzkursen anzubieten. Wir wer- den mit diesem Angebot die Präsenz- kurse aber nicht abschaffen. Präsenz- schulungen bieten die Möglichkeit, das vermittelte Wissen live an der Maschi- ne direkt auszuprobieren. Es macht schon einen Unterschied, ob man das nur auf dem Bildschirm sieht oder die reale Maschinensteuerung selbst be- dienen und den Prozess selbst einstel- len kann. Aber es gibt viele Themen, gerade im Bereich der Prozessoptimie- rung, die man sehr gut mit E-Learning abbilden kann. Wir konnten hier über die letzten Jahre schon Einiges entwi- ckeln und haben bereits 11 Kurse in E- Learning-Module umgesetzt Gibt es Empfehlungen, welche Kurse Sinn für die Mitarbeiter machen? Welche Kurse besucht werden sollten, hängt stark von den Weiterbildungs- ansätzen der jeweiligen Firmen ab. Wir sprechen hierzu auch mit den Per- Kathrin Neunteufel-Steyer leitet seit Jänner 2022 die Abteilung Globale Kundenschu- lungen und Technische Dokumentation bei Engel. Am Stammsitz in Schwertberg ist das Technikum für Kundenseminare und Workshops in das neue Anwendungstechnikum integriert. Für die praktischen Übungen stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Spritzgießmaschinen, Roboter und Technologien bereit. Um in- dividuell auf die Situation in den Kundenbetrieben eingehen zu können, finden sich im Trainingstechnikum auch Maschinen mit früheren Steuerungsgenerationen wie CC200 und CC100. „Die globale Präsenz der Trainingscenter ist ein Alleinstellungs merkmal von Engel“Österreichische Kunststoffzeitschrift 7/8 2022 AUSBILDUNG sonalabteilungen unserer Kunden, um gezielt unsere Lernangebote in das Personalentwicklung- sangebot zu integrieren und um abzuwägen, welche Schulungen für welche Rollen geeignet sind. Ein Mitarbeiter, der sich mit Prozes- soptimierung beschäftigt, be- nötigt einen an- deren Kurs als eine Person, die die Maschine be- dient. In jedem Fall lohnt es sich, eine Schulung bei uns zu besuchen, wenn zum Beispiel eine neue Ma- schinentype in Betrieb genom- men wird oder generell für digitale Produkte, die insgesamt noch ein re- lativ neues Thema für die Branche sind. Ohne die entsprechenden Schu- lungen werden die Vorteile der neuen Technologien zum Teil nicht im vollen Umfang erkannt und damit kann nicht das volle Potenzial der Maschine aus- geschöpft werden. Sind die Schulungen also gerade im Zusammenhang mit den digitalen Produkten besonders wichtig? Die Herausforderung besteht darin, dass die gesamte Branche beim Thema Digitalisierung umdenken muss. Bei ei- nigen unserer intelligenten Assistenz- systeme zum Beispiel werden die Para- meter anders gemessen, als man es in der klassischen Ausbildung lernt. Das muss in der gesamten Firma akzep- tiert werden, denn die Personen, die an der Maschine arbeiten, brauchen den Rückhalt aus der Qualitätssicherung und von ihren Vorgesetzten, um sich auf die neuen Messkriterien einzulas- sen. Es gibt Fälle, da werden die Assi- stenzsysteme deaktiviert, weil sich die Mitarbeiter unsicher sind, wie sie damit umgehen sollen. Das wollen wir vermeiden, denn die Assistenzsy- steme sind genau die Tools, die die Wett- bewerbsfähigkeit unserer Kunden nachhaltig stär- ken. Wie funktioniert der Zugang zu den Trainings- programmen? Wie kommt der Kunde zu seinem richtigen Trainings- programm? Einen groben Überblick über das Programm kann man sich zu- nächst auf der Homepage verschaffen. In weiterer Folge gibt es dann eine spe- zifische Trainingsberatung durch unse- re Abteilung. Der Kunde ruft typischer- weise bei uns in einem der globalen Trainingszentren an und fragt nach, ob die ausgewählte Schulung auch wirk- lich die richtige ist, um das passende Niveau für die einzelnen Teilnehmer abzustimmen. Die Trainingsberatung ist wichtig, weil unser Ziel ist, die Kun- den bestmöglich zu qualifizieren. Wenn beispielsweise benötigte Vorkenntnis- se fehlen, weil Teilnehmer im falschen Kurs sitzen, bringt dies nicht den Mehr- wert, den wir mit unseren Angeboten erreichen wollen. Global betrachtet haben wir rund 70 Trainerinnen und Trainer beschäftigt, darunter ein großes Team in Österrei- ch. Alle 22 Trainingszentren sind durch uns qualitätsgesichert. Wir überprü- fen laufend, ob die Qualitätskriterien, die wir anlegen, auch erfüllt sind und achten auf standardisierte Unterlagen. Gerade für unsere globalen Kunden ist das sehr wichtig. Theorie und Praxis gehen bei Engel training Hand in Hand. In den Präsenzveranstaltungen geht es nach einer Einführung im Seminarraum ins Technikum an die Maschinen und Roboter. Internationales Trainermeeting am Stammsitz in Schwertberg mit mehr als 30 Teilnehmern. Insgesamt arbeiten in den weltweit 22 Trainingszentren der Engel Gruppe 70 Trainerinnen und Trainer. Das Trainerteam in Österreich besteht aus acht Personen. „Die globale Prä- senz der Trainings- center ist ein Alleinstel- lungsmerkmal von Engel. Hier ist uns die Qualitätssi- cherung mit regelmäßigen Audits ganz wichtig, um weltweit eine einheitlich hohe Qualität unserer Trainings zu garan- tieren.“ 201Next >